BlackBerry sagt Verkauf ab und setzt CEO Thorsten Heins vor die Tür

Das Z30 ist seit einigen Tagen auch in Deutschland verfügbar. Quelle: BlackBerry

BlackBerry sagt den geplanten Verkauf des Unternehmens ab. Im Zuge einer weiteren Restrukturierung soll außerdem Thorsten Heins ausgewechselt werden. Institutionelle Anleger pumpen dafür rund eine Milliarde Dollar in das Unternehmen.

John S. Cheng, vormals CEO von Sybase wird Interims-CEO von BlackBerry. Cheng löst damit Thorsten Heins an der Spitze von BlackBerry ab. Quelle: SAP
John S. Cheng, vormals CEO von Sybase wird Interims-CEO von BlackBerry. Cheng löst damit Thorsten Heins an der Spitze von BlackBerry ab. Quelle: SAP

Eine Milliarde Dollar in Form einer Wandelschuldanleihe soll BlackBerry jetzt retten. Investoren, darunter auch der BlackBerry-Anteilseigner Fairfax, wollen innerhalb der nächsten zwei Wochen diese Transaktion abschließen und damit einen  Schlussstrich unter die am 12. angekündigte Suche nach einem Käufer für den angeschlagenen Hersteller ziehen.

Im Zuge dieser Finanzspritze wird auch CEO Thorsten Heins als CEO und von dem BlackBerry Board zurücktreten, teilt das Unternehmen mit. John Chen wird als Interims-Chef BlackBerry leiten, bis ein endgültiger Nachfolger für Heins gefunden ist. Chen wird außerdem Vorstand des BlackBerry Board of Directors. In dieser Rolle werde Chen für die strategische Richtung, Partnerschaften und auch organisatorische Ziele BlackBerrys verantwortlich sein. Chen hat bereits in seinen 12 Jahren als CEO des Datenbank- und Mobil-Management-Spezialisten Sybase Visionäre Kraft unter Beweis gestellt. Bis zur Übernahme durch SAP im Jahr 2010 entwickelte er das Konzept des “Unwired Enterprise”. Zuvor durchlief er verschiedene Posten bei verschiedenen Unternehmen, darunter Siemens und Pyramid Technology.

 

 

Nachdem rund ein Viertel des Investments von Fairfax kommt, wird Prem Watsa, Chariman und CEO von Fairfax zum Lead Director und zum Chairman des Komitees “Compensation, Nominatiton and Governance”.

“Die heutige Mitteilung unterstreicht das Vertrauen der langjährigen Investoren in BlackBerry und die Zukunft dieses Unternehmens”, so Board-Mitglied Barbara Stymiest. Das Board habe eine Intensive Suche nach strategischen Alternativen hinter sich. Aber es habe sich  gezeigt, dass der jetzt gewählte Weg für alle, besonders für die Anleger von BlackBerry, der beste sei. Mit dieser Finanzspritze könne das Unternehmen die nötigen Schritte tun, um das Unternehmen wieder zu stärken.

Stymiest begrüßt außerdem John Chen und bedankt sich bei Heins für die sechs Jahre, die er für BlackBerry tätig war. Als CEO habe er die Kostenstruktur des Unternehmens verbessert, habe neue Geräte eingeführt, BES (Enterprise Server) 10 begleitet und auch die neue Betriebssystem-Version BB 10 auf den Weg gebracht. Heins stehen damit, wie bereits im Vorfeld bekannt wurde, eine Abfindung in Höhe von 22 Millionen Dollar zu.

“Ich freue mich, einem Unternehmen mit einem derartigen Potential beitreten zu dürfen”, kommentiert Chen. Allerdings gibt er auch zu verstehen, dass er die Baustellen kennt:  “BlackBerry ist eine ikonische Marke – aber es wird Zeit, Disziplin und harte Entscheidungen fordern, um wieder erfolgreich zu werden.” Chen spricht außerdem von einer “Transformation des Geschäftsmodells” bei BlackBerry.

Fairfax bekommt für die Investition Obligationen (Wandelschuldanleihen), die sich sieben Jahre lang zum Kurs von 10,00 US-Dollar in Blackberry-Aktien konvertieren lassen. Dies bedeutet für die Geldgeber einen Aufschlag von 28,7 Prozent auf den Schlusskurs der Aktie vom 1. November 2013. Würden die Investoren sämtliche Obligationen einlösen, würden die Investoren etwa 16 Prozent aller Aktien von Blackberry besitzen.