Ohne Smartphone: Restaurant bietet 50 Prozent Rabatt

Wie Zombies starren mittlerweile viele Restaurantbesucher auf ihr Smartphone. Einem Gastronom in Israel reicht es nun. Er bietet allen, die ihr Handy ausschalten, einen Rabatt von 50 Prozent auf ihr Essen.

Dank Instagramm und Facebook weiß jeder Bescheid, was wir zum Essen haben. (Bild: Chris Matyszczyk/CNET)
Dank Instagramm und Facebook weiß jeder Bescheid, was wir zum Essen haben. (Bild: Chris Matyszczyk/CNET)

Telefonieren, das Essen fotografieren oder in Sozialen Netzwerken surfen, so sieht es inzwischen in vielen Restaurants weltweit aus. Jawdat Ibrahim, Besitzer des Lokals Abu Ghosh im gleichnamigen arabischen Dorf in der Nähe von Jerusalem, hat genug. Anstelle Smartphones zu verbieten, versucht er es mit einer Belohnung für ausgeschaltete Handys.

50 Prozent können Gäste sparen, wenn sie ihre Smartphones ausschalten. Gegenüber der Associated Press (AP) sagte Ibrahim: “Technologie ist sehr gut. Aber wenn man isst, besonders mit seiner Familie und seinen Freunden, kann man eine halbe Stunde warten und das Essen und die Gesellschaft genießen.”

Der Gastronom wollte nicht mehr länger zusehen, wie sich Paare anschwiegen und so vertieft in ihr Smartphone waren, dass das Essen kalt wurde. Die Gäste baten ihn, es wieder aufzuwärmen.

Ibrahim bat zunächst seine Gäste, ihre Smartphones an der Tür abzugeben, aber dies gestaltete sich zu kompliziert. Seine Idee mit einem Rabatt von 50 Prozent dagegen kommt sehr gut an. Nach eigener Aussage schaltet fast jeder Gast sein Smartphone mittlerweile aus. Es seien sogar deswegen neue Kunden gekommen. Eine perfekte Werbung für ihn, obwohl ein so großer Nachlass auf die Rechnung für Restaurantbesitzer ein herber Verlust sein kann.

Ein wenig traurig, dass man Menschen bestechen muss, um wieder miteinander zu reden und die Gesellschaft anderer zu genießen. Vielleicht setzt sich Ibrahims Idee in Zukunft auch in Deutschland durch oder wir merken selbst wie abhängig wir inzwischen von der Technologie sind.

[mit Material von Chris Matyszczyk, News.com]