Microsoft zahlt für gefälschte Windows-7-Lizenzen

Mit einer so genannten Cash-Back-Aktion für gefälschte oder bedenkliche Windows-7-Versionen will Microsoft mehr Windows-Nutzer zur legalen Nutzung von Windows animieren.

Microsoft klärt über echte Windows-Versionen auf und bezahlt für gefälschte oder fragliche Versionen zwischen 20 und 25 Euro. Quelle: Microsoft
Microsoft klärt über echte Windows-Versionen auf und bezahlt für gefälschte oder fragliche Versionen zwischen 20 und 25 Euro. Quelle: Microsoft

Anwender, die nach dem 1. Dezember 2012 eine illegale Kopie oder auch eine nicht ausreichende Lizenz von Windows 7 erworben haben, können jetzt auf einen besonderen Rabatt von Microsoft hoffen. Noch bis zum 28. Februar können Anwender, ihre bedenklichen Lizenzen umtauschen. Die Nutzer bekommen dann von Microsoft 25 beziehungsweise 20 Euro Rabatt beim Neukauf.

Mit dieser Cashback-Aktion können Anwender eine Original-Version von Windows 7 oder Windows 8.1 bekommen. Die 25 Euro gelten für Windows 8.1 Pro, Windows 7 Professional und Windows 7 Ultimate. 20 Euro gewährt Microsoft Umsteiger von Windows 8.1 und Windows 7 Home Premium Wert.

Microsoft begründet diese Aktion damit, dass auf dem deutschen Markt vermehrt Softwarefälschungen, insbesonders von Windows-7-Versionen in Umlauf seien. Den genauen Ablauf des Betriebssystem-Umtausch beschreibt der Konzern auf einer entsprechenden Aktionswebseite. Dort beschreibt Microsoft auch, wie Anwender Original- und Fälschung auseinander halten können.

Da er dort auch viel Wert auf die jeweilige Verpackung legt ist naheliegend, dass Microsoft damit auch den legalen aber unerwünschten Handel mit OEM-Versionen eindämmen möchte. Microsoft betont an mehreren Stellen, dass “ein deutlicher Hinweis für eine zweifelhafte Windows-Version ein sehr niedriger Preis ist”.

Für den Konzern bietet die Aktion aber auch die Möglichkeit, die Händler genauer zu Prüfen. Denn Kunden, die sich den Erstattungsbetrag sichern wollen, müssen neben Address- und Bankdaten sowie den Produktdaten auch einen Scan des Kaufbeleges des verdächtigen Windows-Produktes sowie den Scan des Kaufbeleges des neuen, originalen Windows-Produktes vorlegen. Die Bestandteile der alten Software sind zudem an den Konzern zu schicken, was kostenlos erledigt werden kann.

Etwas verwirrend ist die Formulierung auf der Aktionswebsite: “Sollten Sie der Meinung sein, eine Fälschung oder lizenzrechtlich bedenkliche Windows 7 Versionen gekauft zu haben, so können Sie hier ihre Software auf Echtheit überprüfen. Zusätzlich erhalten Sie beim Neukauf einer original Windows 7 oder 8.1 Version ein Cashback von bis zu 25 Euro.”

Weder da noch an anderer Stelle wird verlangt, dass es sich tatsächlich um eine gefälschte Software handelt – lediglich der Verdacht sollte beim Käufer bestehen. Offenbar kann also, wer sich dumm stellt, die neue Software auch dann günstiger bekommen, wenn die zuvor genutzte legal erworben wurde. Allerdings ist das Risiko für den Konzern durch die Einschränkungen beim Kaufdatum gering. Ärgerlich werden könnte die ganze Aktion allerdings für so angeschwärzte Händler: Ihnen stehen möglicherweise auch dann Überprüfungen ins Haus, wenn sie sich keinerlei Vergehens schuldig gemacht haben.

[mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

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