Dell ist an IBMs x86-Server-Geschäft interessiert

IBM (Grafik: IBM)

Nach dem der Verkauf von IBMs x86-Server-Geschäfts an Lenovo scheiterte, zeigt nun Dell Interesse an einer Übernahme. Obwohl der Bereich hohe Umsätze erzielt, wirft er nur geringe Gewinne ab. In Kürze erscheint die sechste Generation der x86-Server.

IBM stellt das Low-End-Server-Geschäft weiterhin zum Verkauf. Nach Lenovo interessieren sich dem Wall Street Journal zufolge weitere Unternehmen für die x86-Server-Sparte. Darunter sei auch Dell, allerdings sei nicht klar wie groß das Interesse ist.

IBMMedienberichten zufolge hatte Lenovo im April 2013 mit IBM über eine mögliche Übernahme des Serverbereichs verhandelt. Zwischen 5 und 6 Milliarden Dollar soll der Kaufpreis gelegen haben. Da IBM die Serverabteilung nur an Unternehmen verkaufen wolle, die es in anderen Geschäftsbereichen nicht als Bedrohung ansehe, galt Lenovo als bevorzugter Kaufkandidat. Die Anforderung erfüllt der Computerhersteller, weil es keine Produkte in den Bereichen Storage, Networking oder Converged Infrastructure anbietet. Jedoch konnten sich die beiden Firmen nicht auf einen Preis einigen und brachen die Verhandlungen Anfang Mai ab.

IBM will ab Februar die sechste Generation der x86-Server auf den Markt bringen. Zwar erwirtschafte der Bereich hohe Umsätze, aber die Profite fallen zu gering aus. Konkrete Zahlen veröffentlicht IBM selbst nicht, doch Morgan Stanley geht von Einnahmen von 4,9 Milliarden Dollar für 2012 aus. Die weltweiten Serverumsätze leiden jedoch unter der zunehmenden Verbreitung von Cloud Computing.

In diesem Zusammenhang hatte IBM vergangene Woche bekannt gegeben, dass es etwa 1,2 Milliarden Dollar in den Ausbau des eigenen Cloud-Angebots investieren will. Unter anderem sollen weitere Rechenzentren gebaut und die IT-Kapazitäten der SoftLayer Cloud verdoppelt werden. Der Konzern steckt zu dem eine weitere Milliarde in die Weiterentwicklung des Supercomputers Watson.

Schon früher hat IBM mehrfach Bereiche aggressiv angepasst, um höhere Margen zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist der Verkauf der PC-Sparte vor zehn Jahren an Lenovo. Danach konzentrierte sich Big Blue auf die profitableren Bereiche Software und Consulting.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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