Software AG: Übernahmen und Neuausrichtung drücken das Jahresergebnis

Mit der Intelligent Business Operation Platform liefert die Software AG nicht nur eine Lösung für die Analyse von Sensordaten sondern verknüpft diese auch mit betriebswirtschaftlichen Größen. Quelle: Software AG

Vor allem der Rückgang im Segment von traditionellen Datenbanken und natürlich zahlreiche Übernahmen drücken auf das Ergebnis der Software AG. Auch hinterlässt der Umbau des Darmstädter Softwarekonzerns negative Spuren in der Bilanz.

Die Software AG gibt die Zahlen für das Jahr 2013 und das vierte Quartal bekannt.Der Umsatz sinkt 2013 um sieben Prozent auf 973 Millionen Euro. Der operative Gewinn geht um 17 Prozent auf 205 Millionen Euro zurück. Der Gewinn pro Aktie liegt damit bei 1,60 Euro (non-IFRS 2,07 Euro).

Analysten waren im Vorfeld von einem besseren Umsatz ausgegangen. Beim Gewinn bleibt die Software AG im Rahmen der Erwartungen. Zudem hatte die Software AG bereits Anfang 2013 angekündigt, dass der geplante Umbau des TecDax-Unternehmens Einschnitte mit sich bringen würde. Vor allem der Ausbau der Vertrieb- und Marketingaktivitäten schlage hier zu Buche. Darüber hinaus hat die Software AG 110 Millionen Euro für insgesamt fünf Akquisitionen ausgegeben. Darunter etwa der Virtualisierungsspezialist wie JackBe und den Bereich Complex Event Processing von Progress.

Beim Lizenzgeschäft hingegen meldet die Software AG trotz insgesamt rückläufiger Zahlen 2013 eine historische Bestmarke. Der Bereich Business Process Exellence (BPE), den die Software AG als künftiges Umsatzstandbein anstrebt, wächst mit 23 Prozent und damit auch stärker als der Markt. Im Bereich Enterprise Transaction Systems (ETS) legt das Unternehmen im vierten Quartal um 20 Prozent zu. Auf das Gesamtjahr betrachtet steigert die Software AG den Umsatz mit Lizenzen um 9 Prozent auf 330 Millionen Euro (2012: 319 Millionen Euro).

Auch der Verkauf des SAP-Consulting-Geschäftes in Kanada, USA, Slowakei, Tschechien und Ungarn drückt den Umsatz. Hier konzentriert sich die Software AG jetzt auf den deutschen Markt. Durch den Verkauf schafft die Consulting-Sparte 2013 den Turnaround.

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Auch das vierte Quartal muss die Software AG mit einem Minus abschließen. 70 Millionen (Ebit, IRFS) Euro setzt der zweitgrößte deutsche Software-Hersteller um. Analysten hingegen waren von etwa 80 Millionen Umsatz ausgegangen. Um 7 Prozent geht das das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück.

Beim Ausblick sind die Darmstädter daher optimistische: Der Zukunftsbereich BPE soll im kommenden Jahr um 12 bis 18 Prozent wachsen und auch der operative Gewinn soll zwischen 4 und 10 Prozent steigen. Der noch junge Bereich BPE macht inzwischen einen Anteil von 60 Prozent am Gesamtumsatz des Unternehmens aus. 2012 lag der Anteil noch bei 54 Prozent. Bis zum Jahr 2018 will die Software den Anteil von BPE auf 80 Prozent steigern. Damit versucht die Software AG neue Wachstumsmärkte zu erschließen. 2014 werde die Software AG laut Prognose den Bereich ETS um 16 bis 9 Prozent reduzieren.

“2013 war auf der Lizenzseite nicht nur das stärkste Jahr in unserer Unternehmensgeschichte – es ist vor allem auch ein Beweis dafür, dass wir mit unserer Transformationsstrategie auf dem richtigen Kurs sind. 2014 werden wir unsere Technologieführerschaft ausbauen und weitere Marktanteile hinzugewinnen”, erklärt Karl-Heinz Streibich, Vorsitzender des Vorstands der Software AG.