SAP will bis 2020 führender Cloud-Anbieter werden

“Mobile First” ist eine der neuen Strategie-Vorgaben die bei SAP jetzt ausgegeben wurden. Dabei wird auch das neue Framework Fiori eine zentrale Rolle Spielen.

Verbesserte Nutzeroberflächen und die Verbreitung von Innovationen durch Einfachheit, das sind die Kernaussagen eines Strategiepapiers, aus dem Börse Online zitiert. Inzwischen gibt es aus der Konzernzentrale eine Bestätigung für diese Pläne. Das Papier “SAP Strategy 2014” ehrgeizige Ziele vor: Zweistelliges Wachstum bei Nutzern Auftragseingang und Umsatz.

Weitere Details werde SAP auf dem Investorentag am 4. Februar vorstellen, bestätigte zwischenzeitlich ein Sprecher des Unternehmens.

Einfach bedeutet vermutlich für den Nutzer einfach. Künftig sollen neue Anwendungen zunächst für den mobilen Einsatz konzipiert werden: “Mobile First”. Und das habe auch Auswirkungen auf die bestehenden fünf Produktkategorien bei SAP, die derzeit aus Anwendung, Analyse, Mobil, Datenbank und Cloud bestehen.

“Wir wollen alles vereinfachen, damit wir alles machen können”, so das Papier. Daher werde es künftig die Kategorien Nutzeroberfläche, Anwendungen, Analyse und HANA geben. Dass HANA künftig die Grundlage des gesamten Cloud-Angebotes liefern wird hat SAP ja bereits vergangenes Jahr mit ByDesign deutlich gemacht.

Bei der Mobile-First-Strategie wird auch dem Framework Fiori eine größere Rolle zukommen. Damit will SAP nicht nur neue (mobile) Oberflächen gestalten, sondern auch SAP-Apps ermöglichen, die aber bei der Funktionalität keine Einschränkungen haben. SAP hatte Fiori auf der Sapphire in Orlando zum ersten mal kurz vorgestellt, 2014 könnte SAP das Framework vorstellen.

SAP wolle sich künftig auch wieder vermehrt auf Schlüsselmärkte wie Öffentlicher Sektor, Gesundheit, Handel und Finanzdienstleister konzentrieren. Neben neuen Märkten wie China werde das Unternehmen auch die Region Afrika verstärkt angehen.

SAP hat bereits den Vertrieb “vereinfacht” und den Cloud- und On-Premises-Vertrieb zusammengefasst. Kunden haben auf diese Weise nur noch einen Ansprechpartner.

Denn nach wie vor betreiben viele Unternehmen neben Cloud-Projekten auch noch vor Ort installierte Software. Im Fall von SAP wird das auch noch eine Weile so bleiben. Dennoch gehen Unternehmensanwender verstärkt dazu über, bestimmte Module oder Funktionalitäten über SaaS-Angebote abzudecken. Zumal mit Cloud-Angeboten langfristig höhere Umsätze und Margen zu erwarten sind. Und so versucht SAP auch in Wachstumsmärkten wie China über Kooperationen mit lokalen Anbietern im Cloud-Geschäft Fuß zu fassen.

Die neue Strategie soll auch intern die Stimmung wieder aufhellen. In einer Mitarbeiterumfrage Ende vergangenen Jahres hatte sich gezeigt, dass viele Mitarbeiter mit der Ausrichtung des Unternehmens nicht zufrieden waren. Mit den neuen Vorgaben reagiere SAP auch auf die Meinung der Mitarbeiter.

Mitte Januar hatte SAP auch die Zahlen für das Geschäftsjahr 2013 und das vierte Quartal vorgelegt. Auch damals hatte SAP bereits eine Strategieänderung angekündigt. So hat das Unternehmen das Ziel einer Marge von 35 Prozent von 2015 auf 2017 verschoben. Man wolle zunächst Wachsen und Marktanteile erreichen, und erst dann die Rentabilität verbessern. Diese Entscheidung mag vielleicht Anleger nicht schmecken. Doch für Anwneder-Unternehmen könnte das ein gutes Zeichen sein.

Redaktion

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