Google stellt Windows-Anwendungen für Chromebooks bereit

Das HP Chromebook 14 ist hierzulande ab Anfang Dezember für 329 Euro erhältlich (Bild: HP).

Nutzer können über die DaaS-Plattform von VMware auf Windows-Anwendungen, Daten und Desktops zugreifen. Unternehmen sollen etwa 5000 Dollar pro Gerät mit Chromebooks einsparen können. Als On-Premise-Service steht die Lösung ab sofort für Firmen bereit.

Google und VMware haben eine Kooperation gebildet und bieten geschäftlichen Kunden mit Chromebooks ab sofort Zugriff auf Windows-Anwendungen an. Die beiden Unternehmen haben das auf der Konferenz VMware Partner Exchange 2014 verkündet. Über die DaaS-Plattform von VMware erhalten Nutzer den Zugang. Geringere Kosten, mehr Sicherheit und einfachere Verwaltung nennen die Firmen als Vorteile.

Das HP Chromebook 14 ist hierzulande ab Anfang Dezember für 329 Euro erhältlich (Bild: HP).Unternehmen können Google zufolge rund 5000 Dollar pro Gerät mit Chromebooks im Vergleich zu herkömmlichen PCs einsparen. “Dank unserer Partnerschaft mit VMWare können Unternehmen die Produktivität ihrer Mitarbeiter durch Zugriff auf Legacy-Anwendungen, Daten sowie Desktops steigern und diese als eigenen Marktvorteil nutzen”, sagte Amit Singh, Präsident von Google Enterprise.

VMware will die IT für Endbenutzer “radikal vereinfachen, so dass Kunden jede Anwendung immer und überall nutzen und dadurch mit dem rasanten Tempo der heutigen Welt Schritt halten können.” Auf Windows-basierende Anwendungen und Desktops sollen mit VMware DaaS sowie Desktop-Virtualisierung auch auf Googles Chromebooks funktionieren. “VMWare löst sein Versprechen für die Mobile-Cloud-Ära ein.”

Die Nachfrage nach PCs in diesem Jahr soll durch Chromebooks um voraussichtlich 15 Prozent gegenüber 2012 sinken, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Dahingegen steige die Nachfrage nach mobilen Geräten wie Chromebooks um 407 Prozent, heißt es weiter. 2013 erreichten Chromebooks den Marktforschern der NPD Group zufolge einen Marktanteil von 21 Prozent aller vorkonfigurierten Notebooks im “Commercial Channel” in den USA. Dazu zählen Verkäufe an Unternehmen, Schulen, Behörden und anderen Organisationen.

“Die Kunden ziehen die geringeren Anschaffungs- und Betriebskosten, die zentrale webbasierte Verwaltungskonsole und die Tatsache vor, dass sie keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen oder Antivirensoftware benötigen”, erklärte Chrome-Produktmanager Rajen Sheth diese Entwicklung in einem Blog. Er vergaß auch nicht, das nahende Support-Ende von Windows XP zu erwähnen, das viele Unternehmen in Zugzwang bringt. “Durch den Einsatz von Chromebooks und die Vorteile einer DaaS-Umgebung ist sicherzustellen, dass Sicherheitslücken, Anwendungskompatibilität und Migrationsbudgets der Vergangenheit angehören.”

Ein verschlüsselter Fernzugriff auf PC oder Mac ist bereits mit Chrome Remote Desktop von Chromebook oder Chromebox möglich. Die VMware-Lösung erlaubt den Nutzern jetzt, mit der HTML5-Technik VMware Blast von einem webbasierten App-Katalog aus auf ihre Windows-Anwendungen, Daten und Desktops zuzugreifen. Darüber hinaus können sich Unternehmen mit VMware Horizon DaaS zwischen VDI (Virtual Desktop Infrastructure) oder einer RDS-Verbindung (Remote Desktop Services) entscheiden.

Ab sofort steht die Lösung über VMware Horizon View 5.3 als On-Premise-Service zur Verfügung. Als Anwendung soll sie schon bald auch aus dem Chrome Web Store installiert werden können. VMware und andere vCloud-Service-Provider wollen sie als DaaS-Abo-Angebot in der Cloud oder in Hybrid-Umgebungen anbieten.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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