Hasso Plattner Institut vergleicht Cloud-Storage-Angebote

Cloud Symbolbild

Es zeige sich, dass es bei der Wahl des passenden Anbieters sehr stark auf die spezifischen Bedürfnisse und den Standort ankommt. Nach wie vor sehen die Experten einige Fragen ungeklärt. Auf 84 Seiten fasst das renommierte Institut die Ergebnisse zusammen.

Kein Anbieter kann derzeit das pauschaul beste Cloud-Storage angebot liefern, so das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in einer vergleichenden Untersuchung. Quelle: HPI
Kein Anbieter kann derzeit das pauschaul beste Cloud-Storage angebot liefern, so das Hasso-Plattner-Institut (HPI) in einer vergleichenden Untersuchung. Quelle: HPI


Cloud-Storage-Angebote etablierter Hersteller vergleicht das Hasso-Plattner-Institut kurz vor dem Start der CeBIT in dem technischen BerichtAnbieter von Cloud Speicherdiensten im Überblick. Amazon S3, Google Cloud Storage, Microsoft Windows Azure BLOB Storage, HP Cloud Object Storage und Rackspace Cloud Files zählen zu den untersuchten Angeboten.

Das vielleicht wichtigste Ergebnis dieser Untersuchung ist, dass es offenbar kein Anbieter schafft, für sämtliche Einsatzmöglichkeiten ein optimales Produkt anzubieten. “Die Wahl des Dienstes ist stark von dem Standort und den spezifischen Bedürfnissen des Nutzers abhänig”, so die Autoren der Studie zusammenfassend.

Daneben sind die Experten des HPI auch auf nach wie vor ungeklärte rechtliche Fragen gestoßen. So sei etwa bei keinem Anbieter rechtlich geregelt, was im Falle einer Insolvenz des Anbieters mit den Daten geschehen soll.

So war unter anderem auch der Anbieter Nirvanix Public Cloud Storage Teil der Untersuchung. Mit 99,999 Prozent Verfügbarkeit hatte Nirvanix die höchste Verfügbarkeit am Markt. Allerdings meldete der Anbieter im Herbst vergangenen Jahres Insolvenz an.

Sämtliche Anbieter sichern die Daten während der Vertragslaufzeit mit entsprechenden Maßnahmen. Nach Vertragsende erlauben die US-Anbieter Rackspace und Google im Gegensatz zu anderen Anbietern keinen Zugriff auf die gespeicherten Kundendaten. Zudem bieten diese beiden Unternehmen auch von sich aus keine Verschlüsselung für die Daten, warnen die Autoren Christoph Meinel, Maxim Schnjakin, Tobias Metzke und Markus Freitag.

Große Unterschiede scheint es auch bei der Leistungsfähigkeit der Angebote zu geben, etwa bei den Antwortszeiten auf eine Anfrage oder dem Hoch- oder Herunterladen von Daten. Die Preise für ein GB und Monat liegen zwischen 0,004 und 0,09 US-Dollar. Die Preise sind zudem von der Größe der gespeicherten Daten und dem Standort des Anwenders abhängig.

Die Untersuchungen für den 84 Seiten umfassenden technischen Bericht stammen aus der Zeit vom November 2012 bis Juli 2013. Für die Untersuchung habe HPI darauf geachtet, dass der Anbieter über eine eigene physikalische Infrastruktur verfügt. Die Kriterien, nach denen HPI die verschiedenen Angebote verglichen hat, sind Recht, Sicherheit, Verfügbarkeit, Kosten, Zertifikate, genutzte, Standards, Zugriffsmöglichkeiten und Leistungsfähigkeit.

Bei Rechtsfragen komme dem Standort des Anbieters für Nutzer in der EU aufgrund von Datenschutzregeln eine besondere Rolle zu. Mit Ausnahme von HP würden jedoch sämtliche Cloud-Storage-Anbieter auch Standorte innerhalb der EU anbieten. Auch die Auswirkungen des Patriot Act beleuchtet der Bericht.

Der Einsatz von Zertifikaten und Standards sei laut den Autoren noch im Aufbau. Rackspace und HP jedoch würden beide auf Open Stack setzen. Damit könnte sich in den Augen des HPI ein erster Standard am Horizont abzeichnen.

Auch würden sämtliche Anbieter entsprechende Schnittstellen für den Zugriff anbieten. Alleine Rackspace biete jedoch eine mobile Anwendung an. Google ermöglicht es auch, Festplatten auf dem Postweg einzusenden, um die Datenübertragung zu beschleunigen.