HP und Foxconn gründen Joint Venture für Cloud-Server und Moonshot

Neue Server sollen im Zuge dieses Non-Equity-Joint Ventures entstehen. Vor allem große Service-Anbieter, die ihre Cloud-Infrastruktren ausbauen müssen sind die Zielgruppe dieses neuen Partnerschaft.

HP und Foxconn geben ein Joint-Venture-Abkommen für die Entwicklung neuer Server bekannt. Die neue Hardware soll für den Einsatz in der Cloud optimiert sein. Mit den in Kooperation entwickelten Servern will HP die ProLiant-Familie ergänzen, zu der auch die Moonshot-Server zählen.

Die neuen Server sollen die “Bedürfnisse der größten Service-Anbieter weltweit abdecken”, wie es von HP heißt. Skalierbarkeit, Service und Support sollen damit günstig zu haben sein. Das Joint Venture in Form einer strategischen Vereinbarung wird zum 1. Mai wirksam werden. Preise und Verfügbarkeit der Server wollen die Partner zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

Vor allem große Service-Provider müssen sich derzeit an die neuen Gegebenheiten der Cloud anpassen und ensprechende Infrastruktur vorhalten. So sieht etwa IDC ein significantes Wachstum bei Servern, die für das Hosting eingesetzt werden. Die Marktforscher gehen von 15 bis 20 Prozent Wachstum bis zum Jahr 2018 aus. Auch Infrastructure-as-a-Service wird immer mehr zum Thema, auch das treibe den Markt der Hosting-Server.

Auf der Herstellerseite bedeutet das zwei Herausforderungen. OEMs müssen schnell auf Kundenwünsche reagieren, aber gleichzeitig die Möglichkeit für große Volumen vorhalten. HP und Foxconn kooperieren bereits seit einigen Jahren bei der Entwicklung neuer Server und Lösungen. Foxconn könne hier Mehrwert über die gesamte Lieferkette bieten, Teilt HP mit. Foxconn kann auf der anderen Seite vom guten Namen von HP bei Produkten, Dienstleistungen und Support profitieren.

Gartner-Analyst Phil Dawson vergleicht diese Partnerschaft im Gespräch mit silicon.de mit Volkswagen/Scoda oder Renault/Dacia. “Die Partnerschaft ist für beide enorm wichtig”, so Dawson. Foxconn, das bisher als OEM-Partner fungierte, kann sich damit diversifizieren, und in der Wertschöpfungskette höher steigen. “Künftig wird es wohl nicht mehr nur um Volumen sondern auch um Value im Channel gehen”, so Dawson weiter. HP könne auf diese Weise zudem weitere Vertriebsmöglichkeiten erreichen.

Offen ist allerdings bislang die Frage, ob dieses Abkommen zwischen den Beiden Herstellern exklusive Komponenten hat. Denn damit würde sich HP formal die Partnerschaft mit Foxconn sichern. Hier zieht Dawson den Vergleich zu IBM und Lenovo. Nachdem dieses Abkommen aber “Non-Equity” ist, scheint sie nicht so weit zu reichen, wie die von IBM und Lenovo.

“Diese Partnerschaft spiegelt Geschäftsmodellinnovationen in unserem Servergeschäft wider”, kommentiert Meg Whitman, President und CEO von HP. “Die Expertise von Foxconn für hochvolumige Entwicklung und Fertigung kombiniert mit der führenden Rolle von HP für Computer und Dienstleistungen ermöglicht es, ein einzigartiges Infrastruktur-Angebot zur Verfügung zu stellen.”

“Cloud Computing verändert die ganze Lieferkette im Servermarkt, weil Kunden neue Anforderungen an die Entwicklung haben und nach wertorientierten Lösungen suchen, die hoch skalierbar sind und global produziert werden”, sagt Terry Gou, Gründer und Vorsitzender von Foxconn. “In Partnerschaft mit dem Server-Marktführer HP nutzen wir diese neue Möglichkeit, die Branche zu verändern, Wachstum in diesem sich entwickelnden Markt voranzutreiben und einen durchgängigen Mehrwert zu bieten, während wir gleichzeitig unsere weltweite Führung in Entwicklung und Fertigung ausbauen.“

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