Sarkasmus unerwünscht: Secret Service sucht Filter

Die US-Behörde Secret Service ruft Programmierer auf, ein Analyse-Tool für soziale Netzwerke zu entwickeln. Zu den Anforderungen gehören unter anderem das Erkennen von sarkastischen Beiträgen und die Kompatibilität zu Internet Explorer 8. Da nutzt doch nicht etwa jemand noch Windows XP?

Dass Behörden keinen Spaß verstehen ist allgemein bekannt, jetzt unterstreicht der United States Secret Service das ein weiteres Mal. Wie Engadget berichtet ruft die US-Behörde Programmierer auf, ein Analyse-Tool zum Erkennen von sarkastischen Kommentaren zu entwickeln. Einsendeschluss ist bereits am 9. Juni.

Logo US Secret ServiceDer Secret Service ist hierzulande als Behörde bekannt, die den US-Präsidenten beschützt. Er befasst sich allerdings auch mit Finanzkriminalität. Damit künftig keine Spaßvögel mehr ins Netz gehen, sucht die Behörde, eine automatische Methode sarkastische Beiträge aus dem Netz auszusortieren.

Allerdings stellt sie noch andere Anforderungen an das Tool. Im Grunde sucht sie ein umfangreiches Überwachungswerkzeug. Vielleicht sollte der Secret Service mal bei den Spionen der NSA nachfragen. Die dürften vielleicht das ein oder andere nützliche Tool rumliegen haben.

Aber Vorsicht: Es muss auch kompatibel mit Internet Explorer 8 sein. Offenbar kann sich die US-Behörde noch nicht von Windows XP trennen, denn IE8 ist die letzte kompatible Browser-Version für das längst eingestellte Microsoft-Betriebssystem.

Weitere Anforderungen sind unter anderem der Zugriff auf alte Tweets, Echtzeit-Analyse, Suche nach bestimmten Begriffen, Trendanalyse, Mehrsprachigkeit und es sollte natürlich ohne IT-Spezialisten auskommen. Immerhin müssen die USA ja Geld sparen.

Selbstverständlich wird das Tool nur zum Schutz des Präsidenten, Diplomaten und der Interessen der USA verwendet. Spionage völlig ausgeschlossen. Aber vielleicht hat auch der deutsche Innenminister Thomas de Maizière Interesse. Immerhin forderte er einem Bericht des Spiegels zufolge, dass der Bundesnachrichtendienst soziale Netzwerke in Echtzeit überwachen darf.

Einen kleinen Vorteil hat es aber möglicherweise für mehr oder weniger lustige Spaßvögel. Sie landen nicht sofort auf einer schwarzen Liste, wie es einer 14-jährigen Niederländerin ergangen ist. Sie dachte es sei lustig, auf Twitter einer Fluglinie mit einem Terroranschlag zu drohen. Das betroffene Unternehmen schaltete sofort das FBI ein.

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