IBM will US-Regierung an die Cloud anbinden

IBM Logo (Bild: IBM)

Vorbild ist Amazons GovCloud. Bis zu 30.000 Server sollen zunächst in zwei speziellen Rechenzentren Platz finden. IBM investiert hier 1,2 Milliarden Dollar und bringt damit seine Cloud-Partner als Regierungsdienstleister ins Gespräch. Auch Microsoft bereitet ein Angebot dieser Art vor.

IBM kündigt den Bau von SoftLayer-Cloud-Rechenzentren für US-Regierungsbehörden nach dem Vorbild von Amazons GovCloud an. Sie entstehen in Dallas (Texas) und Ashburn (Virginia). In ihnen sollen zunächst bis zu 30.000 Server Platz finden.

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Die Einrichtungen müssen den Vorgaben des US Federal Risk and Authorization Management Program (FedRAMP) und des Federal Information Security Management Act (FISMA) entsprechen, um für die angepeilte Zielgruppe überhaupt in Frage zu kommen. IBM sieht zudem vor, dass seine SoftLayer-Partner in den beiden Anlagen ebenfalls Dienste für Behörden offerieren können.

IBM ist heute bereits in mehreren Bereichen ein wichtiger IT-Dienstleister der US-Regierung. Parallel zur SoftLayer-Ankündigung hat es auch seine Plattform Bluemix als Clouddienst für Regierungen bereitgestellt. Darüber hinaus plant es ein spezielles auf Behördenkunden zugeschnittenes Security-Center. Insgesamt soll der Ausbau der Rechenzentren und der Infrastruktur 1,2 Milliarden Dollar kosten.

Wie wichtig ihm seine Behördenkunden sind, hatte IBM im vergangenen Jahr mit einer Klage unterstrichen: Mit dieser wollte das Unternehmen einen von der CIA mit Amazon Web Services (AWS) geschlossenen Vertrag anfechten. Demzufolge erfüllt Amazons Angebot überhaupt nicht alle Anforderungen des Projekts. Welche das genau sind, ist primär aufgrund der nötigen Geheimhaltung jedoch unklar. Die Cloud-Strategie der CIA scheint aber vorzusehen, Big Data für nachrichtendienstliche Analysen zu nutzen. Amazon Web Services soll dabei helfen, eine Private-Cloud-Infrastruktur aufzubauen, um neue Technologien kostengünstig einsetzen zu können. Amazons Vertrag mit der CIA hat angeblich ein Volumen von rund 600 Millionen Dollar und läuft über zehn Jahre. Damit geht auch eine Anerkennung von AWS als geheimdienstkompatiblem Dienstleister einher. Der zuständige Richter entschied schließlich zugunsten von Amazon.

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Softlayer-Werbung (Screenshot: ZDNet)

Vor allem Private- und Hybrid-Cloud-Umgebungen stehen im Fokus von SoftLayer, das IBM als Alternative zu AWS positioniert. 2013 hatte es den Infrastructure-as-a-Service-Anbieter übernommen. Amazons GovCloud erfüllt bereits seit 2011 die regulatorischen Bedingungen, um es US-Regierungsbehörden zu ermöglichen, vertrauliche Arbeitsprozesse in die Cloud zu migrieren.

Auch Microsoft hat im vergangenen Jahr Pläne für einen regierungstauglichen Clouddienst publik gemacht. Das Produkt, welches unter dem Namen “Fairfax” entwickelt wurde, ist speziell für die US-Regierung vorgesehen. Am Standort Fairfax im US-Bundesstaat Virginia residiert die General Services Administration – eine relevante Zielgruppe des Angebots.

Andere Regierungen als die der USA werden durch die genannten Dienstleister bisher nicht abgedeckt. Amazon-CTO Werner Vogels hat die GovCloud aber im Juni 2013 als “exportfähiges Erfolgsmodell” gelobt.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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