IBM liefert Power8-Server für Big Data aus

Mit Power8 sollen Big-Data-Analysen noch schneller durchgeführt werden können. (Bild: IBM)

Kunden erhalten ab sofort die nächste Generation der Power-Systems-Server mit Power8-Prozessor. IBM-Tests haben ergeben, dass sie bis zu 82-mal schneller als vergleichbar konfigurierte, x86-basierte Systeme Big-Data-Analyse vornehmen können.

IBM liefert ab sofort die nächste Generation der Power-Systems-Server mit Power8-Prozessor an Kunden aus. Sie sind speziell für Big-Data-Aufgaben entwickelt. Über die OpenPower-Foundation können Unternehmen den Prozessor auch für eigenen Entwicklungen lizensieren. Zudem kündigt IBM die Verfügbarkeit von PowerKVM an.

Mit Power8 sollen Big-Data-Analysen noch schneller durchgeführt werden können. (Bild: IBM)
Mit Power8 sollen Big-Data-Analysen noch schneller durchgeführt werden können. (Bild: IBM)

Die Entwicklung der Power8-basierten Power-Systeme dauerte drei Jahre und kostete IBM rund 2,4 Milliarden Dollar. In internen Tests erreichten sie eine 82-mal höhere Geschwindigkeit als vergleichbar konfigurierte x86-basierte Systeme.

Auf drei von vier der für Scale-Out Computing-Umgebungen geschaffenen Server können Kombinationen der Betriebssysteme Linux, IBM AIX oder IBM i laufen. Das vierte Modell, der Power S822L, läuft mit Linux.

Für IBM gilt Linux als Triebfeder für Innovationen. Im vergangenen Jahr investierte es eine Milliarde Dollar in neue Linux- und Open-Source-Technologien für die Power-Systems-Server. Zu den Investitionen zählen unter anderem die Entwicklung neuer Produkte, ein wachsendes Netzwerk von fünf Power-Systems-Linux-Centern weltweit und die Power-Development-Platform.

Für die Power-Systems stehen auch die aktuellen Versionen von Ubuntu Server, Ubuntu OpenStack und Canonical Juju Cloud-Orchestrierungstools zur Verfügung. Ubuntu für Power Systems ermöglicht darüber hinaus die Migration von existierenden Linux-Anwendungen auf Power für den Cloud-Einsatz, stellt Big Data- und Mobile-Software-Anwendungen bereit und erhöht die Leistungen vorhandener Anwendungen auf allen Cloud-Plattformen.

IBM hat zudem PowerKVM veröffentlicht. Es ist eine mit Power-Systems kompatible Version der Linux-basierten Virtualisierungsplattform KVM für alle Systeme, auf denen ausschließlich Linux läuft. Seit der Kernel-Version 2.6.20 von 2007 ist es Bestandteil des Betriebssystems. Es erleichtert die Virtualisierung durch Verwendung Virtueller Maschinen (VM) auf Intel- oder AMD-Prozessoren mit den Virtualisierungserweiterungen Intel VT respektive AMD-V. KVM läuft allerdings nicht auf anderen Chips.

IBM arbeitet seit 2011 an einer Portierung für die eigene Power-Architektur. Red Hat und SUSE wollen PowerKVM angeblich in den Enterprise-Linux-Distributionen Red Hat Enterprise Linux (RHEL) und SUSE Linux Enterprise Server (SLES) integrieren.

Die neuen Power-Systems sollen die Wirtschaftlichkeit von Rechenzentren verbessern, indem sie die Auslastbarkeit bei gleichbleibender Qualität erhöhen. Dadurch sollen Kunden weniger Rechenzentrumsfläche benötigen und die Energiekosten für Betrieb und Kühlung der Geräte senken.

Neben IBM investieren auch andere IT-Firmen in neue Recherarchitekturen. HP hat diese Woche auf ihrer Hausmesse Discover in Las Vegas “The Machine” präsentiert. Es ist ein Konzept für eine neue Computing-Architektur, das laut CEO Meg Whitman zufolge die Antwort auf die Datenflut durch “Cloud-Computing, das Internet der Dinge, mobile Netzwerke und Machine-to-Machine-Computing” sein soll. Whitman sagte, dass für die Bearbeitung der anfallenden “unermesslichen und unüberschaubaren” Datenmengen eine neue Computing-Architektur notwendig sei. Allerdings soll die neue Architektur erst zum Ende des Jahrzehnts für ein größeres Publikum bereitstehen. Für den aktuellen Bedarf hat HP diese Woche die HPC-Systemreihe Apollo vorgestellt.

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