Winows XP sorgt 2015 für Trendwende im PC-Markt

gartner IT-Ausgaben 2014

Die Aktualisierung von alten Business-PCs werde in erster Linie die Belebung des Marktes vorantreiben, heißt es von den Marktforschern von Gartner. 2014 werde der Markt jedoch noch einmal schrumpfen.

Einer der wichtigsten Klassiker der PC-Geschichte: Der Commodore C64 im Quartett. Quelle: Retro-Rechner-Quartett
Der PC-Markt könnte 2015 wieder wachsen, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Im gleichen Jahr werden aber auch zum ersten Mal mehr Tablets als PCs verkauft. Hier im Bild, der Commodore C64. Quelle: Retro-Rechner-Quartett

Die Marktforscher von Gartner legen aktuelle Zahlen und Prognosen für den PC-Markt vor. Demnach könnten die PC-Verkäufe 2015 etwa 317 Millionen Stücke umfassen. Zum ersten mal seit langem würde es damit wieder ein Jahreswachstum bei PCs geben. Für 2014 erwarten die Experten den Verkauf von 308 Millionen Einheiten. Im Vergleich zu 2013 bedeute das einen Rückgang von 2,9 Prozent.

“2014 wird von einer relativen Erholung des weltweiten PC-Marktes gekennzeichnet sein”, erklärt Ranjit Atwal, Research Director bei Gartner. Nachdem der Verkauf von Desktops, Notebooks und hochwertigen Ultramobiles 2013 im Vergleich zu 2012 um 9,5 Prozent zurückgegangen ist, sehen die Marktforscher in dem Minus von 2,9 Prozent erste Zeichen für eine Trendwende.

“Unternehmens-Upgrades von Windows XP und der allgemeine Business-Replacement-Cycle wird den Abwärtstrend abschwächen, vor allem in Westeuropa”, kommentiert Atwal. “In diesem Jahr erwarten wir nahezu 60 Millionen Professionelle PC-Replacements in den reifen Märkten.”

Bislang aber haben sich die Anwender von Windows XP mit Upgrades auf neue Geräte relativ lange Zeit gelassen. Aktuelle Zahlen für den Monat Juni von  Net Applications zeigen sogar, eine leichte Steigerung des Marktanteils von Windows XP. Damit liegt das rund 13 Jahre alte Betriebssystem noch immer vor den beiden Windows-8-Varianten.

Unternehmen tendieren darüber hinaus dazu, Windows 8 zu übergehen und aktualisieren derzeit eher auf Windows 7, wie auch eine Umfrage auf silicon.de belegt. Demnach wollen 44 Prozent der Anwender auf Windows 7 migrieren. Windows 8 erreicht 6 Prozent der Stimmen und und Windows 8.1 kommt immerhin auf 13 Prozent. Nach wie vor gilt Unternehmensanwender Windows 8 offenbar eher als Tablet-Betriebssystem.

Umfrage

Am 8. April 2014 läuft der Support von Windows XP und Office 2003 aus. Welche Migrationspläne haben Sie?

Ergebnisse

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Möglicherweise ist 2015 auch mit einer neuen Windows-Version zur rechnen und damit könnte Microsoft auch wieder ein Betriebssystem veröffentlichen, das eher die Bedürfnisse von Unternehmen bedient und eine Alternative zu Windows 7 bietet. Viele Unternehmen warten dennoch mit dem Upgrade etwa 12 Monate oder bis zum ersten Service-Pack. Häufig brauchen die Unternehmen diese Zeit auch für die Kompatibilitäts-Tests.

Table 1

Worldwide Device Shipments by Segment (Thousands of Units)

Device Type

2013

2014

2015

Traditonal PCs (Desk-Based and Notebook)

296,131

276,221

261,657

Ultramobiles, Premium

21,517

32,251

55,032

PC Market Total

317,648

308,472

316,689

Tablets

206,807

256,308

320,964

Mobile Phones

1,806,964

1,862,766

1,946,456

Other Ultramobiles (Hybrid and Clamshell)

2,981

5,381

7,645

Total

2,334,400

2,432,927

2,591,753

Source: Gartner (June 2014)

Dennoch, die traditionellen Formen des PCs, also Desktop und Notebook, scheinen weiter unter Druck zu sein. Für 2015 rechnen die Analysten mit rund 260 Millionen Stück. 2013 waren es noch rund 296 Millionen. Gestützt wird das Wachstum im PC-Markt durch Ultramobile.

Gleichzeitig wächst die Zahl der verkauften Tablets. In diesem Jahr werden 256 Millionen Tablets verkauft werden, deutlich mehr als im Vorjahr: 2013 lag diese Zahl bei 207 Millionen. Im nächsten Jahr werden laut Gartner dann 321 Millionen Tablets verkauft werden. Tablets überholen dann den PC gemessen an Stückzahlen. Diese Entwicklung werde laut Atwal auch dadurch begünstigt, dass die Geräte günstiger werden und mehr Funktionalität bieten.

Wachstum sehen die Gartner-Analysten auch bei Smartphones: 3,1 Prozent Anstieg gegenüber dem Vorjahr werde es 2014 geben und damit 1,86 Milliarden Einheiten umfassen. Für 2015 rechnen die Analysten mit 1,95 Milliarden Einheiten. Auch das neue iPhone, das voraussichtlich im Herbst 2014 auf den Markt kommen wird, werde nichts daran ändern, dass Android das wichtigste Mobil-OS bleibt.

Table 2

Worldwide Device Shipments by Operating System (Thousands of Units)

Operating System

2013

2014

2015

Android

898,944

1,168,282

1,370,893

Windows

326,060

333,419

373,694

iOS/Mac OS

236,200

271,115

301,349

Others

873,195

660,112

545,817

Total

2,334,400

2,432,927

2,591,753

Shipments include mobile phones, ultramobiles (including tablets) and PCs

Source: Gartner (June 2014)

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