StorSimple: Microsofts hybrides Cloud-Storage soll Kosten senken

Zwei neue Appliances stellt Microsoft vor, die On-Premises-Storage mit Speicherplatz in der Cloud kombinieren. Allerdings setzt Microsoft für StorSimple Windows Azure voraus. Eine eigene Verwaltungslösung ermöglicht die zentrale Verwaltung der hybriden Lösung. Der Schutz von Daten soll sich auf diese Weise aber um bis zu 60 Prozent verbilligen lassen.

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Microsoft verbindet mit Azure StoreSimple On-Premises-Storage mit einem Secondary Storage in der Azure-Cloud. Andere Cloud-Speicher unterstützt Microsoft derzeit jedoch nicht. Quelle: Microsoft

Microsoft stellt zwei neue Hardware-Appliances vor, die hybride Datenspeicherung erlauben. Daneben stellt Microsoft auch eine entsprechende Management-Software für das hybride Cloud-Storage vor. Ab dem 1. August werden die Appliances StorSimple 8100 und StoreSimple 8600 verfügbar sein. Das Gesamtpaket vermarktet Microsoft unter dem Namen Microsoft Azure StoreSimple.

Über eine neue Management-Plattform verbinden diese On-Premises-Speicher auch eine virtuelle Storage-Appliance in der Azure-Cloud von Microsoft. Die lokalen Sotrage-Kapazitäten fungieren dabei als Primary Storage und die Cloud sorgt mit einem zusätzlichen Tire für ein Secondary Storage. Wie Marc Farley, Storage Industry Professional bei Microsoft in einem Blog erklärt, sollen auf diese Weise Kosteneinsparungen zwischen 40 und 60 Prozent möglich sein. Über die Verbindung in die Cloud können Anwender schnell Kapazitäten hinzuschalten oder auch Disaster Recovery ermöglichen.

Microsoft hatte das kalifornische Unternehmen StorSimple 2012 übernommen. StorSimple war auf Storage-Appliances in Umgebungen für Windows-Server und VMware mit Cloud-Integration spezialisiert. Seit der Übernahme allerdings hatte Microsoft wenig über die zugekaufte Technologie gesprochen.

Microsofts neue Verwaltungsconsole für das hybride Cloud-Storage von Azure StoreSimple. Quelle: Microsoft
Microsofts neue Verwaltungsconsole für das hybride Cloud-Storage von Azure StoreSimple. Quelle: Microsoft

Die StorSimple Virtual Appliance unterstützt sämtliche Funktionalitäten der On-Premises StorSimple Hardware. Der Unterschied ist aber, dass diese innerhalb einer virtuellen Maschine in der Azure-Cloud installiert wird. Zusammen mit der Storage-Hardware vor Ort, kann diese neue Storage-Lösung nun auch Anwendungen in der Azure-Cloud unterstützen und auf virtuelle Speicher zugreifen, die von den lokalen Anwendungen in den zusätzlichen Storage-Tier der Cloud geladen wurden.

Somit können neue Azure-Anwendungen auch auf historische Daten zugreifen, ohne dass diese das Unternehmensnetzwerk belasten. Allerdings unterstützt die Microsoft-Lösung derzeit lediglich Daten aus Windows Server, Linux, VMware oder Hyper-V.

Laut Microsoft kann diese virtuelle Appliance aber nicht nur für den aktuellen Betrieb eingesetzt werden, sondern auch für Disaster Recovery, Testing, Anwendungsmigration und für die Enwicklung. Eine Anwendung, die auf dem StorSimple-Array lokal installiert ist, kann dann auch über eine virtuelle Maschine in Azure wieder neu gestartet werden. Dabei greift diese Anwendung dann auf Daten zu, die zuvor in Azure hochgeladen wurden. Wenn dann die On-Prem-Anwendung wieder hergestellt ist, kann die Anwendung dann die Veränderungen, die zwischenzeitlich in der Cloud an der Anwendung gemacht wurden, wieder auf die lokale Instanz aufspielen. Dafür verwendet Microsoft Cloud-Snapshots, die wie herkömmliche Snapshots funktionieren, jedoch in der Cloud gespeichert werden. Bevor diese Daten aber wieder zurückgespiegelt werden, führt die StoreSimple-Management-Software noch eine Deduplizierung der Daten durch, um Speicherplatz zu sparen.

Die Management-Platform residiert ebenfalls in der Microsoft-Cloud und liefert für Unternehmen eine einheitliche zentralisierte Verwaltungskonsole, die die Hardware- und virtuellen Appliances gleichermaßen unterstützt. Für Unternehmen bedeute das laut Microsoft, dass sich so auch Unternehmenspolicies und Steuerungen zentral verwalten lassen. So ist es auch möglich, Regeln für so genannte Cold-Data festzulegen, also Informationen, die nur selten abgerufen werden. Solche Daten können dann in die Cloud ausgelagert werden, um im Primary-Storage vor Ort wieder Kapazitäten zu schaffen.

Eine Aktuelle Studie von Acronis und IDC stellt fest, dass vor allem viele mittelständische Unternehmen heute für Disaster Recovery auch auf die Cloud setzen. Ein Trend von dem jetzt auch offenbar auch Microsoft profitieren will.