Microsoft will 1000 Stellen in Finnland streichen

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Die Forschungs- und Entwicklungsabteilung im finnischen Oulu wird Microsoft angeblich schließen. Dort arbeiten etwa 500 Mitarbeiter, die sich zuletzt auf Software für Billig-Handys fokussierten. Weitere 500 Stellen sind an anderen Standorten in Finnland betroffen.

Angeblich plant Microsoft die Entlassung von 1000 ehemaligen Nokia-Mitarbeitern in Finnland. Das geht aus einem Bericht der finnischen Tageszeitung Helsingin Sanomat hervor. Sie beruft sich dabei auf nicht näher genannte Quellen, die mit den Plänen des Konzerns vertraut sein sollen. Darüber hinaus soll der Umstrukturierung auch die Abteilungen für Forschung und Produktentwicklung in Oulu zum Opfer fallen.

Microsoft_Zentrale_SchriftzugZuletzt arbeiteten etwa 500 Mitarbeiter in Oulu an Software für Billig-Handys, zitiert Reuters aus einer Meldung der Helsinki Times. Diese bezieht sich ebenfalls auf den Bericht von Helsingin Sanomat. Von dem Stellenabbau seien auch 500 weitere Mitarbeiter an anderen Standorten in Finnland betroffen.

Im April hatte Microsoft die Akquisition von Nokias Handysparte abgeschlossen. Der Konzern übernahm rund 25.000 Beschäftigte von Nokia. Durch den Zusammenschluss kam es zu doppelten und nicht mehr benötigten Arbeitsplätzen, die Microsoft durch den Stellenabbau womöglich streichen will. Anderen Berichten zufolge sind von den Maßnahmen nicht nur Mitarbeiter in Finnland betroffen.

Laut einem Bericht von Bloomberg plant Microsoft die größte Entlassungswelle seit fünf Jahren. Die Zahl könne höher ausfallen als 2009, berichten die Quellen von Bloomberg. Damals trennte sich der Softwarekonzern von 5800 Mitarbeitern. In erster Linie beträfen die Kündigungen wahrscheinlich die ehemaligen Nokia-Abteilungen sowie die Bereiche Marketing und Entwicklung.

Rick Sherlund, Analyst bei Nomura Securities, hatte bereits vergangenen Freitag spekuliert, dass Microsoft am 22. Juli den Stellenabbau bekannt geben werde. An diesem Tag veröffentlicht der Konzern auch die Zahlen für die Monate April bis Juni. Sherlund glaubt, dass 5 bis 10 Prozent aller Microsoft-Mitarbeiter entlassen werden. Der New York Times zufolge äußert sich Microsoft noch heute zu dem geplanten Personalabbau.

Bisher ist es Microsoft nicht gelungen, sich mit Windows Phone in dem von Android und iOS dominierten Smartphonemarkt durchzusetzen. Laut aktuellen Zahlen von IDC beträgt Microsofts Marktanteil lediglich rund 3 Prozent. Googles Mobil-OS Android liegt bei ungefähr 80 Prozent und Apples iOS bei rund 15 Prozent.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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