BBM Protected ist ab sofort für BlackBerry Balance verfügbar

BlackBerrys verschärfte Verschlüsselungstechnik BBM Protected steht jetzt auch für BB10-Endgeräte mit BlackBerry Balance bereit. Somit kann es auch auf aktuellen BlackBerry-Smartphones verwendet werden, die nicht ausschließlich in einer regulierten Firmen-Umgebung eingesetzt werden. Im Lauf des Jahres erhalten auch die Android- und iOS-Versionen des BlackBerry Messenger (BBM) den verbesserten Schutz.

Auf diese Weise kann Blackberry Protected auch in BYOD-Umgebungen verwendet werden. Zudem lässt es sich auf Firmengeräten einsetzen, die für die Privatnutzung freigegeben sind. Dabei umschließt die zusätzliche Verschlüsselungseben private Konversationen und geschäftlichen Austausch mit externen Partner ebenso wie firmeninterne Nachrichten.

Für den kanadischen Handyhersteller ist BBM Protected der erste Teil eines Pakets für Messaging im Unternehmen. Dieses trägt den Namen eBBM Suite. Welche Produkte das Paket noch umfasst, ist bislang nicht bekannt.

Die Verschlüsselungstechnik von BBM Protected nach dem Triple-DES-Standard mit 168 Bit Schlüssellänge ist nach FIPS 140-2 validiert. BlackBerry bezeichnet es als Alleinstellungsmerkmal im Markt. Sie ergänzt den Einsatz von TLS auf der Transportebene, zusätzlich zur Triple-DES-Verschlüsselung von Nachrichten in BBM.

Dafür ist keine direkte Verbindung zwischen den Servern nötig. Die Schlüssel verbleiben im Unternehmen; Blackberry hat selbst keinen Zugriff darauf. Der Vorteil für Endanwender ist, dass sie für vertrauliche berufliche Kommunikation die gleiche App wie für private Nachrichten verwenden können.

Als Referenz zitiert Blackberry Zekeria Özdemir, Technical Director bei NovaLink: “Wir haben BBM Protected für unsere Kunden getestet und sind beeindruckt. BBM Protected ist die ideale Lösung für unsere Kunden aus dem Banken- und Versicherungsbereich, bei denen die Notwendigkeit von Sicherheit weiter steigt.”

Blackberry hat sich im vergangenen Jahr wieder auf Firmenlösungen fokussiert. Vergangene Woche hatte Blackberry-CEO John Chen verkündet, die Restrukturierung sei abgeschlossen und es werde keine weiteren Entlassungen geben. Die Belegschaft war von 17.500 auf 7000 reduziert worden. “Wir haben den Restrukturierungsprozess abgeschlossen, und der vor drei Jahren begonnene Personalabbau liegt jetzt hinter uns”, schrieb Chen an alle Mitarbeiter. “Noch wichtiger ist, dass wir – außer bei unerwarteten Abschwüngen im Markt – unsere Angestelltenzahl in bestimmten Bereichen wie Produktentwicklung, Vertrieb und Kundenservice erhöhen werden – zu Beginn in geringem Maß.”

Ende Juli hatte der Konzern angekündigt, den Verschlüsselungsspezialisten Secusmart übernehmen zu wollen, um verstärkt auf Verschlüsselung zu setzen. Die beiden Unternehmen arbeiten seit 2009 zusammen und haben gemeinsam abhörsichere Smartphones für Regierungsmitglieder entwickelt. Der kanadische Handyhersteller will vor allem die streng regulierten Branchen, darunter Finanzen, Stromversorgung, Medizin und Regierungen bedienen.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

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  • RIM scheint es auch diesmal nicht lassen zu können, mit der Verschmutzung von Industriestandards bzw. der "Etablierung" eigener, nichtoffener Protokollimplementierungen, Märkte anzugehen - wohl in der Annahme, das die Strategie, wie sie RIM damals mit GSM "Email-Push" zum globalen Player machte, auch im Segment Krypto aufgehen könnte - greift man ja inwzischen nach jedem Strohhalm, der ein Comeback von BlackBerry ermöglichen konnte. Imemrhin schaffte der Laden es ja schon damals, allein mittels einer engen, absehbar zeitlich sehr begrenzt funktionierenden, Technologieidee fast schon Kult-Status unter Businessusern zu generieren.

    Ich persönlich allerdings halte es für eher fraglich, das die Strategie im Bereich Krypto aufgehen wird bzw. kann, da BlackBerry nicht gerade der erste ist, der mittels proprietärer Kryptolösung den Mobilkommunikationsmarkt aufzumischen gedenkt.

    Und warum jemand außerhalb der USA ausgerechnet bei einer US-Firma (bzw. Firma mit enger US-Bindung und US-Sitz) Sicherheitslösungen einkaufen sollte, bleibt eh fraglich...

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