T-Mobile USA gibt sich einen Preis

Eine großangelegte Werbekampagne bescher T-Mobile USA-CEO John Legere neue Kunden. Quelle: T-Mobile

Interessenten an dem defizitären US-Geschäft müssen mindestens 35 Dollar pro Aktie bezahlen. Damit scheint die Spannen zu dem Angebot der französischen Iliad nicht all zu groß.

T-mobile_logo_aufDie Deutsche Telekom unternimmt einen weiteren Schritt in den Bemühungen, die US-Tochter T-Mobile los zu werden. Jetzt berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg, dass das Bonner Unternehmen offenbar bereit ist, die Mehrheitsbeteiligung an T-Mobile USA abzugeben.

Allerdings sollte der Käufer mindestens 35 Dollar für jeden Anteil bezahlen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen berichtet. Dieser Preis soll bei einem Treffen von Telekom-Managern in Berlin genannt worden sein. Bei dem Strategie-Treffen soll ein Preis-Korridor von 35 bis 40 Dollar als realistisch eingestuft worden sein.

Vor einigen Wochen hatte der französische Billig-Provider Iliad rund 33 Dollar pro Aktie geboten. Und damit liegt das Angebot von den Vorstellung nicht allzu weit entfernt. Von der Telekom gibt es derzeit noch keine offizielle Stellungnahme zu den Berichten.

Das Angebot für die defizitäre US-Tochter von Iliad kam überraschend. Schon bald jedoch wies der Bonner Konzern aber das Angebot als zu niedrig zurück. Eine Übernahme durch ein ausländisches Unternehmen hätte zumindest den Vorteil, dass US-Kartellbehörden den Kauf voraussichtlich nicht durchkreuzen würden.

Zuvor hatte sich Sprint nach einem Wechsel an der Spitze des Unternehmens offenbar von den Übernahmeplänen an der Telekom verabschiedet. Mit diesen neuen Schritt könnte die Telekom nun potentiellen Interessenten wie Iliad einen Preispunkt signalisieren.

Der CEO von T-Mobile USA, John Legere, hat in den zurückliegenden Monaten zumindest eine Trendwende für T-Mobile erreichen können. Der Carrier gewinnt nun wieder Nutzer. Allerdings scheint der neue Sprint-CEO Marcelo Claure das nicht einfach so hinnehmen zu wollen und kontert aktuell mit ähnlichen Angeboten, um Kunden an Sprint zu binden.

Daneben muss die US-Tochter der Telekom auch weiterhin im Konkurrenzkampf mit den größeren Anbietern AT&T und Verizon bestehen. Zudem stehen in diesem und 2015 Jahr neue Frequenz-Auktionen an. Daneben muss das Unternehmen ständig in die eigene Infrastruktur investieren.

Ein Interessent – Iliads Gebot war etwa 15 Milliarden Dollar wert – sollte also über entsprechende Barreserven verfügen. Daher sehen einige Marktbeoachter auch den den Provider Dish als einen geeigneteren Kandidaten an. Das Unternehmen aus Colorado besitzt bereits Frequenzen im Wert von 26 Milliarden Dollar und der Anbieter könnte T-Mobile mit den eigenen Kabel-Angeboten integrieren.