Oracle schließt Akquisition von Micros Systems ab

Micros Systems gehört ab sofort offiziell zu Oracle. Die Übernahme hat das Unternehmen Mitte Juni angekündigt und von der EU Anfang September die Genehmigung erhalten. Micros ist spezialisiert auf Lösungen fürs Gastgewerbe, Einzelhandel und Großveranstaltungen. Es bietet Mobile- und Cloud-Dienste, Consulting sowie auch Hardware und Kassensoftware an. Pro Aktie zahlt Oracle 68 Cent. Das entspricht insgesamt etwa 5,3 Milliarden Dollar.

Oracle schließt somit die zweitgrößte Übernahme der Unternehmensgeschichte ab. 2010 zahlte es die Rekordsumme von etwa 7 Milliarden Dollar für Sun Microsystems. Über 50 Milliarden Dollar für über 100 Akquisitionen hat Oracle Bloomberg zufolge in den vergangenen zehn Jahren ausgegeben.

Micros soll den Kern einer neuen Geschäftseinheit mit dem Namen “Hospitality Global” bilden, heißt es in einer Pressemitteilung. Den Fokus legt der Bereich auf das Gastgewerbe sowie die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Die Leitung übernimmt Mike Webster. Bislang war er zuständig von Oracles Retail Global Business Unit.

“Zusammen werden Oracle und Micros dem Gastgewerbe und Handelsunternehmen dabei helfen, auf sich schnell wandelnde Kundenerwartungen zu reagieren, den Umsatz zu steigern und Betriebsprozesse durch umfassende, offene und integrierte Lösungen zu verbessern”, sagte Webster. Nach eigenen Angaben war Micros bisher am Betrieb von 330.000 Einzelhandels-Websites in 180 Ländern beteiligt.

Oracle stärkt mit Micros ein weiteres Mal die eigenen Cloud-Angebote. CEO Larry Ellison hat diesen Bereich in seinen strategischen Fokus genommen, da er in den vergangenen Quartalen stets enttäuschte. Im Januar sagte Ellison etwa auf der Veranstaltung CloudWorld, hier gebe es “eine ganze Menge neuer Märkte zu erschließen”. Intern habe man mit einer Vergrößerung des Vertriebs Schritte in diese Richtung eingeleitet.

Im April hatte Oracle auch die Onlinedienste Oracle Database Backup Service und Oracle Storage Cloud eingeführt. Beide richten sich an Großunternehmen, die eine Umstellung auf Hybrid-Cloud-Angebote planen oder schon durchführen.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

Andre Borbe

Andre ist Jahrgang 1983 und unterstützte von September 2013 bis September 2015 die Redaktion von silicon.de als Volontär. Erste Erfahrungen sammelte er als Werkstudent in den Redaktionen von GMX und web.de. Anschließend absolvierte er ein redaktionelles Praktikum bei Weka Media Publishing. Andre hat erfolgreich ein Studium in politischen Wissenschaften an der Hochschule für Politik in München abgeschlossen. Privat interessiert er sich für Sport, Filme und Computerspiele. Aber die größte Leidenschaft ist die Fotografie.

Recent Posts

Bahn lässt Robo-Hund auf Graffitis los

In München läuft ein vierbeiniger Roboter durch die Abstellanlagen der S-Bahn und meldet Auffälligkeiten an…

15 Stunden ago

Positiver ROI ist das beste Argument für KI-Projekte

2023 war das Jahr des Experimentierens mit KI. 2024 zieht KI in den Arbeitsalltag ein,…

16 Stunden ago

Industrie 4.0-Adaption: China fast immer in der Pole Position

Laut Umfrage nutzen 94% der chinesischen Fertigungsunternehmen KI-basierte Lösungen. In der DACH-Region liegt der Vergleichswert…

1 Tag ago

Cybersicherheit: Deutsche Autobauer fahren hinterher

Laut Kaspersky-Umfrage hat kaum jeder zehnte den neuen UN-Standard WP.29 implementiert. Weiterer 28% haben noch…

1 Tag ago

BSI warnt vor kritischen Schwachstellen in Microsoft Exchange Server

Rund 17.000 Exchange-Server-Installation in Deutschland gelten als stark gefährdet. Sie werden entweder nicht mehr von…

1 Tag ago

Porsche eBike Performance setzt auf KI-gestützte Software

Die Porsche-Tochter hat mit Automatisierungsfunktionen und Bots in Freshservice den IT-Service automatisiert und skaliert.

3 Tagen ago