Bericht: HP und EMC beenden Übernahmegespräche

HP (Grafik: Hewlett-Packard)

Als HP die eigene Aufspaltung bekannt gab, wurde ein möglicher Zusammenschluss mit dem Storage-Giganten EMC als Motivation für diesen Schritt genannt. Der scheint nun nicht mehr aktuell.

HP-LogoDer Technologiekonzern Hewlett-Packard hat offenbar Gespräche über einen möglichen Merger mit dem Storage-Unternehmen EMC beendet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen, die mit den Verhandlungen vertraut sind. Schon am Mittwoch könnte HP diese Entscheidung öffentlich machen, heißt es. Bislang liegt jedoch noch keine offizielle Stellungnahme vor.

HP hatte offenbar seit Monaten ohne Erfolg über einen möglichen Zusammenschluss mit der EMC Corp. verhandelt. Allerdings scheint derzeit nicht bekannt zu sein, wann HP diese Gespräche abgebrochen hat. Noch in der zurückliegenden Woche hatten HP-Manager in vertraulichen Gesprächen offenbar versucht, zu einem Abschluss zu kommen. Laut Reuters-Bericht hatten sich die beiden Parteien nicht über einen Preis einig werden können.

Auch die Tatsache, dass HP das Aktienrückkaufprogramm bis zur Vorstellung der Quartalszahlen am 25 November ausgesetzt hatte, könnte als ein Hinweis auf die Verhandlungen gesehen werden. HP hatte den Rückkauf-Stopp damit begründet, im Besitz von substantiellen, nichtöffentlichen Informationen zu sein. CFO Cathie Lesjak hatte in diesem Zusammenhang von einer möglichen Übernahme gesprochen.

So sehen die beiden neuen HPs aus: Hewlett-Packard Enterprise und HP Inc. Berichten und Gerüchten zufolge soll sich HP in Übernahme-Gespräche mit dem Storage-Anbieter EMC befunden haben. Diese Gespräche wurden jetzt offenbar abgebrochen.  Quelle: HP
So sehen die beiden neuen HPs aus: Hewlett-Packard Enterprise und HP Inc. Berichten und Gerüchten zufolge soll sich HP in Übernahme-Gespräche mit dem Storage-Anbieter EMC befunden haben. Diese Gespräche wurden jetzt offenbar abgebrochen. Quelle: HP

Allerdings ist derzeit auch unklar, wie dieser Zusammenschluss im Detail hätte aussehen sollen, oder welche Unternehmensgruppen fusionieren sollten. HP hat vor wenigen Tagen Pläne für eine Aufteilung in Hewelett-Packard Enterprise für Server, Storage, Services und Unternehmenssoftware und ein Unternehmen für PCs, Drucker und Drucker-Services bekannt gegeben und darüber hinaus auch weitere 5000 Stellenstreichungen bestätigt. Die Unternehmenssparte wäre für den Storage-Spezialisten EMC eine substantielle Erweiterung gewesen und hätte dem Unternehmen mit einem Schlag eine Unternehmensgruppe für Server beschert.

Der Investor Elliot Management, der 2.2 Prozent an EMC hält, hatte lautstark einen Merger oder eine Ausgründung von Unternehmensteilen gefordert. Mit Pivotal und VMware hatte EMC bereits solche Schritte in der Vergangenheit unternommen. Das EMC-Management hatte in jüngster Vergangenheit jedoch Forderungen nach einer Abspaltung zurückgewiesen.

Ein weiterer Grund für die gescheiterten Gespräche könnte auch der jüngste Trend unter Technologie-Unternehmen sein, Geschäftsbereiche auszugründen, um am Markt agiler zu sein. Neben HP geben Ebay mit der Bezahltochter PayPal und Symantec mit der Abspaltung des Storage-Bereichs dafür prominente Beispiele.