FBI warnt vor aggressiver Malware

Der Schädling soll bereits bei dem Einbruch auf Sony-Server zum Einsatz gekommen sein. Die Hacker hatten über die Malware auch unveröffentlichte Spielfilme erbeutet.

Derzeit kursiert eine besonders aggressive Malware. Daher warnt das FBI (Federal Bureau of Investigation) nun Unternehmen vor Angriffen mit dem Schädling. Offenbar ist der Schädling auch bei dem Einbruch in Server von Sony Pictures Entertainment zum Einsatz gekommen. Dabei hatten Angreifer unter anderem mehrere unveröffentlichte Spielfilme erbeuteten.

FBI Logo (Bild: FBI)

Die Warnung ist als vertraulich eingestuft. Die Meldung liegt der Agentur Reuters vor und soll auch Details zu der verwendeten Schadsoftware enthalten. Ob und und in welchem Maße Unternehmen von Angriffen betroffen sind, soll das Papier aber nicht beantworten. Laut FBI sei der Schädling “sehr aggressiv”. Das Schadprogramm könne Festplatten fast vollständig überschreiben und ganze Netzwerke abschalten.

Die Warnung enthalte laut Reuters keinen konkreten Bezug zu Sony. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung legt jedoch die Vermutung nahe, dass das Filmstudio des japanischen Konzerns zu den Opfern zählt. Ein FBI-Sprecher wollte das Advisory nicht kommentieren.

In der vergangenen Woche hatten mehrere Medien übereinstimmend von einem erfolgreichen Hackerangriff auf Sony Pictures berichtet. Eine Gruppe, die sich selbst “#GOP”; nennt, behauptete, sie habe interne Daten und “Geschäftsgeheimnisse” erbeutet. Sie drohte mit der Veröffentlichung der gestohlenen Daten, falls Sony Pictures die nicht näher genannten Forderungen der Hacker erfülle.

Kurz darauf tauchten die ersten Daten im Internet auf. Darunter waren Outlook-Postfächer, persönliche Informationen von Mitarbeitern und Kopien von Ausweisen von Schauspielern und Crew-Mitgliedern, die an Filmprojekten von Sony Pictures gearbeitet haben. Wenige Tage später erschienen zudem mehrere unveröffentlichte Filme auf Filesharing-Sites.

Eine Sprecherin des Unternehmens hatte den “Diebstahl von Inhalten von Sony Pictures Entertainment” als Straftat bezeichnet. Laut Medienberichten arbeite Sony derzeit an der Aufklärung des Einbruchs und um die von den Einbrechern hinterlassenen Schäden zu beheben. Auch Behörden wie das FBI sollen in dem Fall ermitteln.

Die Hintermänner des Angriffs wurden bisher nicht ermittelt. Laut Recode prüft Sony unter anderem die Möglichkeit, ob die Hacker im Auftrag der nordkoreanischen Regierung handelten. Hintergrund sei womöglich die Komödie “The Interview”, in der zwei Fernsehjournalisten in einen Anschlagsversuch auf den nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-Un verwickelt werden.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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