Nokia Here als Gratisdownload in Google Play

Der Kartendienst zeichnet sich vor allem durch die hohe Qualität aus, so dass auch Unternehmen wie Amazon diesen Dienst kostenpflichtig nutzen. Für Privatanwender ist die Anwendung jedoch nach wie vor kostenfrei.

Den Google-Maps-Konkurrent Here hat Nokia nun auch über den Google Play Store verfügbar gemacht. Die Anwendung ist kostenlos. Allerdings ist die App derzeit noch in einer Beta-Version. Dafür entfällt der Download von der Website Here.com sowie die Installation auf Android-Geräten per Sideloading. Nachdem dafür in den Sicherheitseinstellungen die Installation von Apps aus unbekannten Quellen aktiviert sein muss, ist der Download aus dem Google-Appstore komfortabler. Dennoch gewann die Android-Beta bereits über eine Million Anwender. Nokia konnte damit die meisten Downloads in Deutschland und den Vereinigten Staaten erreichen.

“Heute wird die Spielwiese größer”, heißt es dazu im Here-Blog Three Sixty. Jere Suikkila weist dort außerdem darauf hin, dass Google Play automatisch über bereitstehende Aktualisierungen der Kartenanwendung sorgt. Die über Google Play zu beziehende neue Version bietet zudem gesprochene Richtungsanweisungen für 18 weitere Länder. Damit erhöht sich die Zahl kostenlos navigierbarer Länder auf insgesamt 118. Eine eventuell bereits vorhandene App oder für die Offline-Nutzung heruntergeladene Karten müssen nicht erneut installiert werden.

Google Maps (links) und Nokia Here rechts. Der Dienst von Nokia bietet bessere Qualität. Die Darstellung erinnert an Apples Kartendienst. (Screenshot: ZDNet.de)
Google Maps (links) und Nokia Here rechts. Der Dienst von Nokia bietet bessere Qualität. Die Darstellung erinnert an Apples Kartendienst. (Screenshot: ZDNet.de)

Zunächst war die Android-Version der Navigations-App Samsungs Galaxy-Smartphones vorbehalten, bevor Nokia sie im Oktober für alle Android-Smartphones öffnete. Dabei verfolgte es aber noch den grundsätzlichen Ansatz, Reichweite nur durch Partnerschaften zu erreichen, etwa mit Mobilfunkanbietern oder Smartphone-Herstellern.

Mit dem Einzug in den Google Play Store verfolgt Nokia nun offenbar eine geänderte Strategie, um eine größere Nutzerbasis zu erreichen. Geld mit Werbung will Nokia jedoch nicht verdienen. Nokia versucht den Kartendienst über Unternehmenslizenzen zu finanzieren. Autohersteller sowie logistikorientierte Firmen wie FedEx und Amazon zählen bereits zu den Here-Anwendern.

Nokia will sich von anderen Karten- und Navigations-Apps durch größeren Funktionsumfang abzuheben. Es stellt heraus, dass Here über die begrenzte Offline-Funktionalität von Google Maps hinaus den vollständigen Download von Karten für die Offline-Nutzung sowie die Suche ohne eine Internetverbindung ermöglicht. Zur Verfügung stehen eine sprachgeführte Navigation, Tempowarnungen und Verkehrsinfos – auch Informationen zum öffentlichen Nahverkehr fehlen nicht. Außerdem ist in Here der Location-Sharing-Dienst Glympse integriert, über den sich Standortdaten mit Freunden teilen lassen.

Schon 2012 veröffentlichte Nokia eine weniger ausgereifte Kartenanwendung für Apples iPhone und zog sie später wieder zurück. Nachdem es sich “neu aufgestellt” hat, soll es Here aber bald auch wieder für iOS-Geräte geben: “Unser Entwicklungsteam für die iOS-App arbeitet hart daran, und wir planen die offizielle Einführung von Here für iOS Anfang 2015.”

[mit Material von Bernd Klind, ZDNet.de]

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