Samsung ersetzt Qualcomm-CPUs durch Eigenentwicklung

Samsung (Bild: Samsung)

Angeblich überhitzte Qualcomms 64-Bit-Prozessor Snapdragon 810 bei internen Tests. Bis zur möglichen Präsentation des Galaxy S6 hätten die Probleme wohl nicht behoben werden können. Andere Hersteller wollen weiter auf Qualcomm-CPUs setzen.

Samsung will sich von Qualcomm als Prozessorlieferant verabschieden. Das berichtet Bloomberg und beruft sich auf gut informierte Quellen. Demnach will der Konzern in der nächsten Generation der Galaxy-S-Smartphones selbst entwickelte CPUs einsetzen. Angeblich zeigten sich bei Tests von Qualcomms Chip Snapdragon 810 Überhitzungsprobleme. Weder Qualcomm noch Samsung wollten den Bericht kommentieren.

Qualcomms Aktienkurs gab aufgrund der Gerüchte nach. Samsungs Aktie konnte hingegen zulegen. Die Koreaner gehören als weltweit führender Smartphone-Hersteller zu den besten Kunden des US-amerikanischen Chipherstellers.

Qualcomm Logo (Bild: Qualcomm)Einem Reuters-Bericht zufolge äußerten Analysten, dass die Probleme des Snapdragon 810 bis zur Einführung des Galaxy S6 nicht behoben werden könnten. Das Smartphone wird für den Mobile World Congress Anfang März erwartet. Samsungs nächstes Flaggschiff-Smartphone dürfe nicht enttäuschen, sonst drohen weitere Verluste im globalen Smartphone-Markt.

Hersteller wie LG und Xiaomi halten an ihren Plänen fest, den 64-Bit-Prozessor Snapdragon 810 einzusetzen. Er soll unter anderem in Xiaomis Mi Note Pro zum Einsatz kommen. LG will Ende Januar das G Flex 2 mit dem Qualcomm-Prozessor einführen. “Es wird keine Probleme mit dem G Flex 2 geben”, versicherte das Unternehmen. “Wir stellen mit allen Mitteln sicher, dass es nicht zu einer Überhitzung kommt.”

Für das Galaxy S6 will Samsung auf besonders leistungsstarke Chips aus eigener Produktion setzen. In einigen Varianten des Galaxy S5 hatte es bereits eigene Exynos-Prozessoren verwendet. Mit dem verstärkten Einsatz eigener Prozessoren in seinen Volumenmodellen könnte Samsung außerdem seine Chipsparte stärken, die 15 Milliarden Dollar für ein neues Werk außerhalb von Seoul investiert.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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