Telekom bietet künftig Lumia und Office 365 an

Microsoft will die Zahl privater und gewerblicher Anwender der eigenen Mobilfunkplattform und von verschiedenen Cloud-Diensten ausweiten. Dafür kooperiert er jetzt mit der Deutschen Telekom.

Microsoft setzt bei der Verbreitung von Cloud-Diensten und Lumia-Phones auf die Hilfe der Deutschen Telekom. Die die beiden Unternehmen haben daher auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona eine umfangreiche strategische Partnerschaft bekannt gegeben. In deren Rahmen wird der Bonner Telekommunikationskonzern Microsofts Lumia-Smartphones und Clouddienste wie Office 365 oder OneDrive in allen zwölf europäischen Ländern vermarkten, in denen er derzeit aktiv ist. Dazu zählen neben Deutschland auch Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, die Slowakei, die Tschechische Republik und Ungarn.

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Von der Kooperation verspricht sich Microsoft, neue Privat- und Geschäftskunden für das Windows-Ökosystem. Wie es in einer Mitteilung weiter heißt, plane man eine internationale Marketingkampagne, inklusive gemeinsamer Werbemaßnahmen, Vetriebsunterstützung, der Entwicklung von Anwendungen sowie weiterer marktspezifischer Aktivitäten.

Microsoft zufolge liegt der Schwerpunkt zunächst darauf, die Nachfrage nach Lumia-Smartphones und Onlinediensten bei Geschäftskunden und Konsumenten zu fördern. In Zukunft soll die Partnerschaft aber noch weitere Microsoft-Produkte umfassen. Beispielsweise wird die Deutsche Telekom ein Microsoft-Launchpartner für das angekündigte Betriebssystem Windows 10 sein.

Der Provider wird auch das neue Lumia 640 anbieten, das am Montag in Barcelona vorgestellt wurde. Das ab 139 Euro erhältliche Mittelklasse-Smartphone wird in zwei Größen mit 5 und 5,7 Zoll Displaydiagonale erscheinen. Es soll ebenfalls Teil der paneuropäischen Marketingkampagne beider Unternehmen sein.

“Zusammen mit Microsofts umfangreichem Portfolio aus Endgeräten, Diensten und Plattformen sprechen wir die Kunden an, die mit ihrem Smartphone schnell und einfach zwischen beruflicher und privater Nutzung wechseln möchten”, kommentierte Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom. “Somit bieten wir ein einheitliches Nutzungserlebnis, von dem sowohl unsere Privat- als auch unsere Geschäftskunden profitieren.” Die Ausweitung der seit mehreren Jahren laufenden Kooperation stärke die Position der Telekom.

Florian Seiche, Microsofts Vice President für Mobile Device Sales in Europa, ergänzte: “Die Deutsche Telekom war von Beginn an ein Partner im Bereich mobile Endgeräte von Microsoft. Das Vertrauen, das ihre Marke genießt sowie ihre Netzqualität in europäischen Schlüsselmärkten sind eine starke Basis, um Microsoft-Smartphones und -Dienste noch mehr Geschäftskunden und Konsumenten zugänglich zu machen.”

Laut Zahlen von IDC erhöhte sich die Zahl der Windows-Phone-Verkäufe in Westeuropa 2014 gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 9,9 Millionen. Das bescherte Microsofts Mobilbetriebssystem einen Marktanteil von 6,8 Prozent. Damit ist es dritte Kraft hinter Googles Android und Apples iOS, die den Markt aber weiterhin mit deutlichem Abstand anführen. Daher halten es die Marktforscher von IDC auch für unwahrscheinlich, dass Microsoft sein selbstgestecktes Ziel von 15 Prozent an den weltweiten Smartphoneverkäufen bis 2017 erreichen wird.

Die Partnerschaft mit der Deutschen Telekom zielt vor allem auf Märkte ab, in denen Microsofts Windows Phone in den vergangenen Jahren relativ erfolgreich war. In Osteuropa konnte es vor allem durch die günstigen Lumia-Geräte punkten, die sich dort 2012 und 2013 häufiger verkauften als Apples iPhone.

Die jüngste Analyse von Kantar Worldpanel ComTech zeichnete ein gemischtes Bild von Microsofts Smartphone-Verkäufen in Europa im vergangenen Quartal. In den fünf größten europäischen Märkten Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien stagnierte der Absatz im Jahresvergleich im Schnitt bei einem Anteil von 9,6 Prozent. In Deutschland legten die Verkäufe um 2,1 Prozent auf einen Anteil von 8,9 Prozent zu.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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