Umbau bei SAP – Abbau von über 2000 Arbeitsplätzen

SAP (Bild: SAP)

Noch einmal will SAP die Belegschaft auf die neuen Wachstumsbereiche ausrichten und daher sollen Arbeitsplätze abgebaut werden. Im Gegenzug aber will der Konzern auch in einer vergleichbaren Größenordnung wieder neue Kräfte einstellen. Bereits im zurückliegenden Jahr hatte es ein solches Programm gegeben, mit ähnlichem Umfang.

Die SAP SE baut den Konzern weiter um. Dabei sollen in Bereichen, die bei dem Anbieter kein Wachstum mehr aufweisen, weltweit und in allen Unternehmensbereichen etwa 2250 Stellen gestrichen werden. Das entspricht drei Prozent der Mitarbeiter weltweit, wie Reuters berichtet.

Eine Unternehmenssprecherin hatte die Zahlen gegenüber silicon.de inzwischen bestätigt. Dennoch könne man nicht von einem Abbau sprechen. “Am Ende dieses Jahres werden wir – wie auch bei dem Programm im Vergangenen Jahr – mehr Mitarbeiter einstellen.”

Walldorfer SAP-Zentrale. (Bild: SAP)Angestellten in Europa würden Mitarbeitern Abfindungspakete angeboten, so Reuters. In Deutschland solle es darüber hinaus Freiwilligenprogramme geben, diese gelten jedoch nur für die “identifizierten Bereiche, in denen Mitarbeiter abgebaut werden”. Außerdem gebe es für ältere Angestellte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA Frührentenprogramme.

Welche Bereiche das sein werden und welche Regionen wie stark betroffen sind, könne SAP derzeit noch nicht mitteilen, da das Programm sämtliche Vorstandsbereiche betreffe und noch Verhandlungen mit den Betriebsräten aus stehen. Auch könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden, wie viele SAP-Mitarbeiter bei den genannten Programmen mitmachen. Die Sprecherin aber erklärte, dass die Umstrukturierung im dritten Quartal abgeschlossen sein soll.

Ende 2014 waren bei der SAP SE in rund 130 Ländern knapp 69.000 Mitarbeiter angestellt. SAPs Personalchef Stefan Ries sagte Reuters: “Im Prinzip setzen wir damit nur unsere Strategie fort, um auf veränderte Marktbedingungen zu reagieren.” Nach seiner Schätzung wird SAP zugleich 2200 Stellen in Wachstumsbereichen schaffen, also fast so viele, wie wegfallen.

Wachstumssegmente sind das Cloudgeschäft, die In-Memory-Datenbanktechnik HANA und Mobility. Durch den etwa 6,2 Milliarden Euro schweren Zukauf des Reisekostenabrechnungsspezialisten Concur sind im Vergangenen Jahr noch einmal etwa 5000 Mitarbeiter hinzugekommen.

Schon im Mai 2014 hatte SAP rund 2000 Stellen (davon gut 300 in Deutschland) gestrichen und dies mit dem Umbau des Konzerns begründet. Sie war offenbar erfolgreich: Mitte Januar konnte das Unternehmen melden, Finanzziele für das Gesamtjahr 2014 erreicht zu haben. Laut SAP-Sprecherin schloss SAP das Geschäftsjahr 2014 auch mit einer um 7800 Mitarbeitern größeren Belegschaft ab.

Das Non-IFRS-Betriebsergebnis wuchs den vorläufigen Ergebnissen zufolge währungsbereinigt um 3 Prozent auf 5,63 Milliarden Euro. Es konnte etwa 17,56 Milliarden Euro Jahresumsatz mit 280.000 Kunden in 190 Ländern vorweisen.

Diese Woche hat SAP schon Partnerschaften mit der Internet-der-Dinge-Plattform Jasper und mit T-Systems angekündigt. Jaspers Lösung wird mit HANA integriert, um Nutzern die Auswertung und Nutzung der anfallenden Datenmengen zu erleichtern. Mit T-Systems entwickelt SAP die Logistiksoftware SmartPORT weiter, die derzeit bereits bei der Hafenaufsicht Hamburg im Einsatz ist.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.com]

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