Bundesregierung investiert 180 Millionen Euro in IT-Sicherheitsforschung

Sicherheit (Bild: Shutterstock)

Das Bundeskabinett hat ein Rahmenprogramm zur IT-Sicherheit beschlossen. Bis 2020 will die Regierung die Forschung zur IT-Sicherheit unterstützen. Dabei will sie sich unter anderem auf den Schutz von Daten und technische Sicherheitslösungen konzentrieren.

Die Bundesregierung und das Bundesforschungsministerium haben eine Förderung der Forschung zur IT-Sicherheit beschlossen. Bis 2020 plant die Behörde eine Investition in Höhe von 180 Millionen Euro. Es soll unter anderem erforscht werden, wie sich Forschung und Anwendung vernetzen und Kompetenzen bündeln lassen. Dabei will die Regierung die internationale Zusammenarbeit und den Dialog in der Öffentlichkeit unterstützen.

Für das Rahmenprogramm zur IT-Sicherheit hat das Bundeskabinett vier Schwerpunkte formuliert. Die sich genau wie die Finanzpläne während der Laufzeit verändern lassen.

  • Hightech für die IT-Sicherheit: technische Lösungen für die Sicherheit und die Verschlüsselung von Datenübertragungen.
  • Sichere und vertrauenswürdige IKT-Systeme: Privatsphäre, Wissens- und Produktschutz in immer größer werdenden Systemen wie Internet oder Cloud-Computing sind zu schützen. Transparenz und Bedienerfreundlichkeit sollen beachtet werden.
  • IT-Sicherheit in Anwendungsfeldern: Versorgung, Medizin, Verkehr und moderne Industrieproduktion sind komplexe Anwendungsfelder für die EDV. Wie lassen sich diese lebensnotwendigen Systeme vor Angriffen schützen?
  • Privatheit und der Schutz von Daten: Die Privatheit und der Schutz der persönlichen Daten sind elementare Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben jedes Bürgers und jeder Bürgerin. Technologien müssen effektiv und auch für Laien leicht bedienbar sein.

Die IT-Sicherheitsforschung orientiert sich der Bundesregierung zufolge an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Daher müsse bei neuen Lösungen von Beginn an die praktische Anwendung einbezogen werden. Dafür sei ein kontinuierlicher Dialog aller Beteiligten erforderlich, so die Regierung weiter. Technologische Ansätze und Lösungen zu IT-Sicherheitsstandards seien notwendig, ebenso wie ethische, juristische oder ökonomische Forschungsbeiträge.

Computerkriminalität nimmt zu

Als Anlass für die Unterstützung der IT-Sicherheitsforschung nahm die Bundesregierung die steigende Zahl der Computerkriminalität. Ihr zufolge stiegen 2013 die weltweiten Angriffe auf die IT-Sicherheit um 48 Prozent auf 43 Millionen. Das entspräche 117.330 Angriffen pro Tag. Der wirtschaftliche Schaden liege bei geschätzten 575 Milliarden Dollar.

Deutscher Reichstag in Berlin. (Bild: Andre Borbe)
Die Bundesregierung will in den nächsten fünf Jahren 180 Millionen Euro in die Forschung zur IT-Sicherheit investieren. (Bild: silicon.de / Andre Borbe)

“Wir brauchen daher IT-Sicherheit. Auf neue Schutzmechanismen folgen aber meist neue Angriffsmethoden. Daher ist IT-Sicherheit in erster Linie als vorausschauender Prozess zu verstehen. Aufgabe der Forschung ist es, innovative Schutzmaßnahmen und belastbare Lösungen zu entwickeln, die auch in Zukunft funktionieren und den Teufelskreis durchbrechen”, heißt es auf der Website der Bundesregierung.

Ungepatchte Sicherheitslecks als Einfallstor für Firmen-Netzwerke

Wie anfällig Unternehmen für bereits bekannte Sicherheitslücken sind, zeigt HP in dem aktuellen Cyber Risk Report für 2014. Demnach kommen die Experten zu dem Schluss, dass vor allem längst bekannte Schadprogramme und Schwachstellen in Software für Sicherheitsrisiken in Unternehmen verantwortlich waren.

“Viele der größten Sicherheitsrisiken sind seit Jahren oder sogar Jahrzehnten bekannt”, sagt Art Gilliland, Senior Vice President und General Manager für Enterprise Security Products bei HP. “Wir dürfen die grundlegenden Sicherheitslücken nicht aus den Augen verlieren. Vielmehr sollten Unternehmen bewährte Sicherheitstaktiken anwenden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Damit lässt sich ein Großteil der Risiken vermeiden”, so Gilliland weiter.

 

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