Oracle-Datenbank kommt auf Mirantis OpenStack

Oracles Datenbank soll einfacher als bisher mit OpenStack einzusetzen sein. Dafür schließt Oracle eine Partnerschaft mit dem Spezialisten Mirantis.

Oracle-Datenbanken sollen sich künftig schneller auf OpenStack betreiben lassen. Dafür haben der Datenbank-Anbieter und der OpenStack-Spezialist Mirantis eine Partnerschaft geschlossen, mit dem Ziel, Oracles Database 12c für einen unkomplizierten, schnellen Einsatz in Private Clouds auf Basis von OpenStack vorzubereiten. Neben der Datenbank ist Oracle Multitenant als erste Oracle-Anwendung im Murano OpenStack Catalog vertreten.

Die Integrationen werden Teil des nächsten Release Mirantis OpenStack 6.1 sein. Entwickler können somit von OpenStack aus Datenbankanbindungen zu Solaris herstellen und auch OpenStack-Anwendungen Zugriff auf diese Daten geben, die unter der quelloffenen Cloud-Software laufen.

OpenStack Juno: Neben HP und Red Hat ist Mirantis der größte Contributor. (Quelle: Stackanalytics)
OpenStack Juno: Neben HP und Red Hat ist Mirantis der größte Contributor. (Quelle: Stackanalytics)

Zudem erhalten OpenStack-Anwendungen die Möglichkeit, Sicherheitsfunktionen und Leistungsoptimierungen durch Oracles Technik “Software in Silicon” zu nutzen. Sie ergeben sich durch die Kombination von SPARC-M7-Chips mit Database 12c und Solaris.

“Was Oracle geschaffen hat, ist letztlich eine Verpackung rund um Oracle Database, die ihnen über den Mirantis-OpenStack-Applkationskatalog Murano ermöglicht, etwas herauszuarbeiten, was sie Pluggable Database oder PDB nennen. Damit bekommen Nutzer von OpenStack Zugriff auf die Vorteile von Oracle Database”, erklärte Boris Renski, einer der Gründer von Mirantis.

“Wenn Sie also etwa ein Entwickler sind und für eine Anwendung Zugriff auf Oracle Database benötigen, dann gehen Sie einfach zu Mirantis OpenStack. Innerhalb des Applikationskatalogs gibt es da demnächst einen Knopf, um die Datenbank zu beziehen. Sie müssen noch einige Parameter spezifizieren, etwa die Größe der Datenbank, klicken dann, und die Datenbank steht sofort zur Verfügung.”

Mirantis zählt zu den Gründungsmitgliedern von OpenStack. In der vergangenen Woche hat es schon ein gemeinsames Projekt mit der EMC-VMware-Ausgliederung Pivotal angekündigt: Das App-Entwicklungs-Framework von dessen Cloud Foundry soll in der OpenStack-Infrastruktur verfügbar werden. Auch plant es zusammen mit EMC eine OpenStack-Referenzarchitektur.

Die quelloffene Cloud-Plattform-Lösung OpenStack hatten 2010 Rackspace und die NASA ins Leben gerufen, um Public- und Private-Cloud-Installationen auf Standard-Hardware zu ermöglichen. Mirantis-CEO Adrian Ionel sagte Anfang April im Gespräch mit ZDNet, der Erfolg der Plattform hänge davon ab, ob größere Firmen Clouds mit diesem Kontrollsystem einrichten werden. “OpenStack steht gerade am Scheideweg”, sagte er. “Es ist ein kritischer Moment und kann so oder so ausgehen. OpenStack ist in einer guten Position, es hat seine Samen in drei großen Segmenten ausgesät, nämlich SaaS-Firmen, Telekommunikationsnetzbetreiber und technisch orientierte Unternehmen. Jetzt geht es nur darum, von ersten Tests auf weitläufige Nutzung umzustellen.”

Alan Waite, Research Director bei Gartner, berichtet indes, dass Gartner derzeit weltweit lediglich 740 produktive OpenStack-Installationen bekannt sind. Das ist in der Regel bei größeren Organisationen der Fall. Wie Waite erklärt, ist OpenStack derzeit noch eher ein wissenschaftliches Projekt, als ein Management-Framework. Daher ist die Implementierung auch vergleichsweise komplex. Hinz kommt, dass derzeit am Markt kaum geeignete Fachkräfte zu haben sind.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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