BlackBerry: Einigung im Tastaturstreit erzielt

(Bild: BlackBerry)

Der kanadische Handyhersteller klagte gegen den Tastaturhersteller Typo Products. Dieser hatte Keyboards im BlackBerry-Stil für Apples iPhones produziert. Diese wird es nicht mehr anbieten. Bereits im Februar musste es 860.000 Dollar Schadenersatz zahlen.

BlackBerry und der Tastaturhersteller Typo Products haben sich außergerichtlich geeinigt. Das hat der Konzern in einer Pressemitteilung mitgeteilt. Der kanadische Handyhersteller hatte gegen das Unternehmen geklagt, da es vorübergehend Tastaturen im BlackBerry-Stil für Apples iPhone anbot.

Künftig bietet Typo keine Tastaturen mehr für Smartphones an – egal in welchem Design. Für Tablets mit mindestens 7,9 Zoll darf das Unternehmen aber weiterhin Keyboards produzieren und verkaufen. Die restlichen Vereinbarungen sind der Mitteilung zufolge geheim. Nicht bekannt ist, ob BlackBerry erneut Schadenersatz pro verkauftem iPhone-Keyboard erhält.

Bereits im Februar musste Typo 860.000 Dollar Schadenersatz zahlen. Das hatte das US-Bundesbezirksgericht für Nordkalifornien im Streit um die erste iPhone-Hülle im BlackBerry-Stil entschieden. Der Hersteller kommentierte damals, sein neues Produkt Typo 2 sei nicht betroffen und werde weiter verkauft.

BlackBerry will gegen das iPhone-Keyboard von Typo Products klagen. Quelle: CNET.com
BlackBerry und der Hersteller von iPhone-Keyboard, Typo Products, haben sich geeinigt. (Bild: CNET.com)

Eigentlich forderte BlackBerry 2,6 Millionen Dollar Schadenersatz zuzüglich Anwaltskosten. Typo habe mindestens zwei Massenverkäufe der Schutzhülle durchgeführt und rund 100 Produkte auf Garantie ausgetauscht, nachdem die Verfügung in Kraft getreten war, behauptete damals der Konzern aus Kanada.

BlackBerry reichte Anfang Januar 2014 die erste Klage ein. Das Typo-Modell kam nur wenige Tage zuvor auf den Markt. Der Konzern sah darin eine “offensichtliche Nachahmung von Blackberrys stilbildender Tastatur”. “Wir sind geschmeichelt durch das Bedürfnis, unsere Tastatur auf andere Smartphones zu transplantieren, aber wir werden solche Aktivitäten nicht ohne angemessene Entschädigung für die Nutzung unseres geistigen Eigentums und unserer technologischen Innovationen tolerieren”, erklärte BlackBerrys Chefjustiziar Steve Zipperstein. Welche Patente und Geschmacksmuster das Typo-Produkt verletzt habe, erklärte der kanadische Smartphone-Hersteller allerdings nicht öffentlich.

Typo konnte keine Verstöße feststellen und bezeichnete die Vorwürfe als “unbegründet” und sein “innovatives Keyboard-Design” als Ergebnis jahrelanger Entwicklung und Forschung. Gemeinsam mit dem US-amerikanischen Schauspieler und Fernsehmoderator Ryan Seacrest hatte der heutige CEO Laurence Hallier das Start-up gegründet. Erfunden hat die Tastatur der Chief Technology Officer von Typo, Ryan Hyde. Das Produkt wurde auf der CES 2014 vorgestellt und positiv aufgenommen.

Tastaturenvergleich: Blackberry (links) und Typo (Bild: ZDNet.com)
Tastaturenvergleich: BlackBerry (links) und Typo (Bild: ZDNet.com)

Aktuell ist BlackBerry mit den Details eines Aktienrückkaufsprogramms beschäftigt. Es muss zudem entscheiden, wie viele und welche Mitarbeiter es in den Sparten Software und Applikationen sowie Hardware entlässt. Am Ende seiner laufenden Restrukturierung soll jede einzelne Sparte profitabel sein, wie CEO John Chen als Ziel ausgegeben hat. Als größtes Problem gilt – trotz der stilbildenden Tastaturen – das Geschäft mit Smartphone-Endgeräten.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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