Chrome Beta: Unwichtige Flash-Dateien spielen nicht mehr automatisch

Chrome Beta (Bild: Google)

In Googles Browser sollen nur noch “zentrale” Flash-Elemente – wie ein Video – von selbst laufen. Nutzer können die Funktion in der stabilen Version aktivieren. Auf diese Weise soll die Akkulaufzeit von Notebooks verlängert werden.

Gemeinsam mit Adobe hat Google eine Funktion entwickelt, die das automatische Abspielen von Flash-Inhalten im Browser Chrome verhindert, sofern sie nicht “zentral für eine Website” sind. Die Entwickler verfolgen dabei das Ziel, die Akkulaufzeit von Notebooks zu verlängern. Diese Funktion ist in der neusten Beta-Version von Chrome für Desktops automatisch aktiv.

“Wir werden Inhalte (wie Flash-Animationen) intelligent pausieren, die nicht zentral für eine Website sind, während zentrale Inhalte (etwa ein Video) ohne Unterbrechung abgespielt werden”, schreibt Google in seiner Ankündigung. “Wenn wir versehentlich etwas pausieren, woran Sie interessiert sind, können Sie einfach darauf klicken, damit es weiterläuft. Diese Aktualisierung reduziert den Stromverbrauch erheblich, sodass Sie länger denn je im Web surfen können, ohne eine Steckdose zu suchen.”

Google Chrome unterscheidet zwischen zentralen und unwichtigen Flash-Inhalten (Screenshot: ZDNet.de)
Google Chrome unterscheidet zwischen zentralen und unwichtigen Flash-Inhalten (Screenshot: ZDNet.de)

Nutzer können selbst festlegen, ob “wichtige Plug-in-Inhalte” erkannt und ausgeführt werden. In der stabilen Chrome-Version ist dies seit März bereits möglich. Die Option findet sich in den “Erweiterten Einstellungen” unter “Datenschutz” und dort im Bereich “Plug-ins”.

Fraglich bleibt, welche Flash-Dateien unwichtig sind und welche zentral. Aktuell kommt für Werbung Flash zum Einsatz. Für diese könnte die Funktion ein Werbeblocker darstellen, bei dem ausgerechnet Google (als großer Werbevermittler) entscheidet, welche Inhalte geblockt werden und welche nicht. Dieses Problem dürfte künftig Kartellwächter beschäftigen, die unabhängig davon überprüfen, ob für Google technische Erwägungen wie die Akkulaufzeit im Mittelpunkt standen.

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Alternativen für Reader, Photoshop & Co.

Der Flash-Player ist am Ende. Zum Glück, denn er ist ein Einfallstor für Trojaner und Hacker, und mit HTML5 gibt es einen passenden Ersatz. Doch ein Leben ganz ohne Adobe? Ohne Reader? Ohne Photoshop? Es ist möglich – mit Programmen, die dazu noch kostenlos sind.

Darüber hinaus macht Google den nächsten Schritt, um Multimedia-Anzeigen weg von Flash zu bewegen und auf HTML5 umzustellen. Der Internetkonzern hatte im Februar eine automatische Möglichkeit eingeführt, um in Adobe Flash programmierte Anzeigen in HTML5 zu übersetzen. Auf diese Weise können Kunden von AdWortds, ihre Animationen auch auf Mobilgeräten ausliefern, die kein Flash unterstützen. Künftig können sie so auch das “Pausieren” in Chrome verhindern.

Bisher stehen Googles Suche und das Betriebssystem Android im Mittelpunkt von Kartelluntersuchungen, nicht aber der Browser. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte im April erwartungsgemäß eine formelle Untersuchung gegen Google eingeleitet. Sie wirft sie dem Suchmaschinenanbieter somit offiziell vor, seine “beherrschende Stellung auf den Märkten für allgemeine Internet-Suchdienste im Europäischen Wirtschaftsraum” zu missbrauchen.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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