Deutsche Bahn will Mobilfunkanbindung in Zügen verbessern

ICE 3 Baureihe 407 (Bild: Deutsche Bahn/Volker Emersleben)

Hierfür kooperiert das Unternehmen mit den drei großen Providern Telekom, Vodafone und Telefónica. Die zugehörigen Verträge sind offenbar unterschriftsreif. Die Ausrüstung der Züge mit Repeater-Technik soll im zweiten Quartal 2016 beginnen. Unabhängig davon rüstet die Telekom ihre ICEs auch zukünftig mit WLAN-Hotspots aus.

In Kooperation mit den drei großen deutschen Mobilfunkanbietern will die Deutsche Bahn die Mobilfunkanbindung in ihren Zügen verbessern. Die Verträge über die Ausstattung mit sogenannten In-Train-Repeatern sind demnach unterschriftsreif, wie das Unternehmen gegenüber der silicon-Schwesterpublikation ITespresso bestätigt hat. Beginnen sollen die Arbeiten im zweiten Quartal 2016, ein konkreter Zeitplan für die Installation wird derzeit noch entwickelt.

deutschebahn_ice-hotspot (Bild: Deutsche Bahn)
Telekom-Hotspot in einem ICE (Bild: Deutsche Bahn)

Die neue Repeater-Technik in den Zügen verstärkt neben die Frequenzen für den klassischen Mobilfunk auch den Datenfunk via 2G, UMTS sowie künftig LTE Advanced. Davon versprechen sich die Projektpartner – also Deutsche Bahn, Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone – eine signifikant verbesserte Abdeckung. In letzter Zeit in den Medien immer wieder thematisierte Bandbreitenprobleme und Funktionsstörungen sollen dann der Vergangenheit angehören.

Bereits jetzt wird das Mobilfunknetz entlang der Bahnstrecken von den drei Mobilfunkbetreibern unterhalten. Dabei kümmert sich zwar jeder um sein eigenes Netz, wie aber zum Beispiel in großen Sportstadien oder zum Teil auch in dicht besiedelten innerstädtischen Gebieten, gehen die eigentlich konkurrierenden Anbieter dabei immer wieder pragmatisch vor und nutzen Basisinfrastruktur – etwa Sendemasten – gemeinsam. Hierbei ist es üblich, dass einer federführend als Generalunternehmer tätig wird und für die anderen dann nach deren Plänen Infrastruktur für sie mit einrichtet.

Dieser Ansatz greift auch beim Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur entlang der Bahnstrecken. Beispielsweise soll Vodafone die Federführung bei der Installation der Infrastruktur in den Tunnelstrecken übernehmen. Der Ausbau ist dort besonders schwierig, da nur zu bestimmten Zeiten und unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen gearbeitet werden kann. Anstelle von drei Installationstrupps ist es daher also sinnvoll, wenn lediglich einer in die Tunnel geht.

Unabhängig vom nun angekündigten Ausbau durch alle drei Mobilfunkanbieter bleibt die Deutsche Telekom exklusiver Partner der Bahn bei den WLAN-Hotspots innerhalb der Züge. Das hat ein Sprecher des Bonner Telekommunikationsunternehmens noch einmal ausdrücklich hervorgehoben. Der Ausbau der Mobilfunkversorgung entlang der Bahnstrecken läuft wie die Aufrüstung der zuginternen WLAN-Abdeckung ihm zufolge parallel ab. Überdies widersprach er früheren Berichten, wonach die Partner den Bedarf unterschätzt hätten.

Das Management der Telekom habe in der Vergangenheit bei diversen Gelegenheiten – etwa zur IFA oder auf der CeBIT – mehrfach öffentlich auf das erwartete, exponentielle Wachstum der übertragenen Daten verwiesen. Allerdings hätten vor einigen Jahren angeschaffte Züge eben nur mit der damals verfügbaren Netzwerktechnik ausgestattet werden können. Diese auszutauschen sei nur dann möglich, wenn die Züge gewartet werden. Diese Zeiten wiederum seien knapp bemessen. Schließlich verdiene die Bahn nur Geld, wenn Fahrgäste befördert werden, und halte daher Stillstandzeiten so kurz wie möglich.

Die entlang der Bahnstrecken von rund 5200 Kilometern errichtete Infrastruktur zur Anbindung der WLAN-Hotspots in den Zügen wird nach wie vor ausschließlich von der Telekom betrieben, verwendet und ausgebaut. Auch bei der Versorgung von Bahnhöfen mit WLAN, das derzeit an 120 von ihnen jeweils 30 Minuten kostenlos genutzt werden kann, bleibt die Telekom alleiniger Partner der Deutschen Bahn.

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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