Intel will mehr Sicherheit für vernetzte Fahrzeuge

http://www.nhtsa.gov/About+NHTSA/Press+Releases/2015/2014-traffic-deaths-drop-but-2015-trending-higher

Eine neue Industrie-Initiative soll für mehr Sicherheit in vernetzten Fahrzeugen sorgen. Intel bringt dafür Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen.

Intel gründet eine Initiative für mehr Cybersicherheit in vernetzten Fahrzeugen. Die Automotive Security Review Board (ASRB) setzt sich aus internationalen Experten für Cyber-Security und physische Sicherheit zusammensetzt. Gemeinsam sollen Sicherheitsrisiken rund um das vernetzte Auto untersucht und Innovationen gefördert werden. Die ASRB-Experten werden laufend Sicherheitstests und Audits durchführen, um optimale Verfahrensweisen festzulegen und der Automobilindustrie Design-Empfehlungen für fortschrittliche Cyber- Security-Lösungen an die Hand zu geben.

Intel wird das ASRB mit Automotive-Entwicklungsplattformen ausstatten, auf deren Basis die Experten forschen können. Die Ergebnisse sollen als Teil eines laufenden Prozesses veröffentlicht werden. Als Anreiz für die ASRB-Experten schreibt Intel ein neues Auto als Preis für das Board-Mitglied aus, das den wertvollsten Beitrag zur Cybersicherheit leistet. Dieser muss jedoch auf der Intel-Automotive-Plattform implementiert werden können. Details zur Intel-Entwicklungsplattform und den verschiedenen Sicherheitsauditbereichen will das Unternehmen beim ASRB-Kick-off-Treffen im Oktober vorstellen.

Anlässlich der Gründung des ASRB hat Intel auch eine erste Version seines Whitepapers “Automotive Security Best Practices: Empfehlungen zur Sicherheit und Privatsphäre für Autos der nächsten Generation” verfügbar gemacht. Darin werden Risiken bezüglich des vernetzten Autos analysiert und konkrete Sicherheitsempfehlungen für die Automobilindustrie gegeben. Industrieexperten sind eingeladen, das Dokument zu kommentieren. Basierend auf Rückmeldungen sowie Erkenntnissen des ASRB will Intel laufend aktualisierte Fassungen des englischsprachigen Dokuments veröffentlichen.

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Darin heißt es: “Wenn ein Auto auf der Straße ist, sieht sich die Fahrzeugsoftware Risiken durch Schwachstellen, beabsichtigte oder versehentliche Aktionen des Besitzers und bösartige Angriffe ausgesetzt. Bedrohungsanalyse und Risikobewertung sind im Lauf des gesamten Lebenszyklus des Autos erforderlich, während alte Anfälligkeiten behoben werden und neue ans Licht kommen. Daher kann sich das Risiko eines Angriffs mit der Zeit sogar erhöhen.”

Marktforscher von Gartner gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 weltweit rund eine Viertelmilliarde vernetzte Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden. Schon heute steigt die Zahl der sogenannten Connected Cars am Markt rasant an. Die meisten großen Autobauer wie BMW, Ford, General Motors und Mercedes bieten bereits irgendeine Form drahtloser Online-Verbindungen in ihren neuesten Fahrzeugmodellen an.

Die neue Technik birgt aber auch Risiken. Für Aufsehen sorgte beispielsweise Anfang des Jahres eine vom ADAC aufgedeckte Lücke in BWMs Infotainmentsystem ConnectedDrive. Die inzwischen beseitigte Schwachstelle erlaubte es Dieben theoretisch, damit ausgestattete Fahrzeuge via Mobilfunk innerhalb von Minuten zu knacken.

“Wir können und müssen Fahrzeuge besser gegen Cyberangriffe schützen”, begründet Chris Young, Senior Vice President und Geschäftsführer von Intel Security, die jetzt auf den Weg gebrachte Sicherheitsinitiative. “Mit Hilfe des Automotive Security Review Boards kann Intel optimale Verfahrensweisen entwickeln und einen Beitrag dazu leisten, dass Schutztechnologien ein elementarer Bestandteil beim Design eines jeden Autos werden. Das ASRB ist die richtige Idee zur richtigen Zeit und wird für mehr persönliche Sicherheit auf den Straßen sorgen.”

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]