Oracle integriert Sicherheit und SQL in Sparc M7

Oracle (Bild: Oracle)

Mit neuen Funktionen für Verschlüsselungen und einer Hardware-Unterstützung für SQL-Abfragen optimiert Oracle den Sparc-Chip. Erste Server mit der neunen CPU sind bereits bestellbar.

Oracle aktualisiert die Sparc-Prozessor-Familie. Mit dem M7 stellt Oracle den ersten Vertreter der Prozessor-Familie vor, der vollständig unter der Leitung von Oracle entwickelt wurde. Die Technologie kam zusammen mit der Übernahme von Sun Microsystems in das Portfolio des Datenbank-Herstellers.

Nun haben die Entwickler bei Oracle nach fünf Jahren Entwicklung den Chip mit Co-Prozessoren ausgestattet, die die CPU mit eigenen Recheneinheiten für SQL-Datenbank-Abfragen und Verschlüsselungen versehen. Seit der Übernahme von Sun Microsystems im Jahr 2010 hat Oracle mit dem M7 nun den sechsten Sparc-Prozessor vorgestellt.

Der M7 wird mit 20 Nanometer Strukturbreite gefertigt und umfasst 10 Milliarden Transistoren. Anders als der Vorgänger M6, der noch aus zwölf Kernen bestand, liefert der M7 jetzt 32 Rechenkerne, die bis zu 256 Threads simultan ermöglichen. Etwas erhöht hat die Oracle die Taktrate: Der M7 schlägt jetzt mit 4,1 Gigahertz. Verbesserungen gibt es darüber hinaus beim Cache-Speicher und beim Datendurchsatz in Richtung Hauptprozessor.

Die Oracle-Datebank 12 c ist die erste, die von dem Feature 'SQL in Silicon' im Sparc M7 Verwendung machen kann. (Bild: Oracle)
Die Oracle-Datebank 12 c ist die erste, die von dem Feature ‘SQL in Silicon’ im Sparc M7 Verwendung machen kann. (Bild: Oracle)

Über diese beigestellten Engines, die Oracle ‘Security in Silicon’ und ‘SQL in Silicon’ nennt, wird der zentrale Rechenkern entlastet, was die Leistung des Sparc-Prozessors verbessert. Zudem verfügt der neue M7 auch über einen Engine für In-Memory-Datenbankanwendungen. Allerdings ist diese Beschleunigung durch das Memory-Subsystem begrenzt, das auf 160GB/s beschränkt ist. Das reicht aber noch immer, um innerhalb einer Sekunde 170 Milliarden Zeilen zu analysieren.

Diese Beschleuniger-Engines können komprimierte Datenbank-Spalten lesen, eine Abfrage starten, die Information dekomprimieren und dann das Ergebnis ausliefern. Auf dem Chips selbst sollen diese Engines jedoch gerade einen Prozent der Fläche einnehmen.
Zusammen mit einer Oracle-Datenbank machen diese Hilfskerne den M7 zu einem sehr leistungsfähigen Datenbank-Prozessor.

Allerdings sind gewisse Software-Libraries Voraussetzung dafür, dass das Betriebssystem diese Co-Prozessoren über eine weitere Abstraktionsschicht ausnutzen kann. So muss etwa eine Library die SQL-Abfragen aufbereiten, bevor sie durch den Co-Prozessor analysiert werden können. Laut Oracle unterstützt die Oracle-Datenbank 12 c dieses Feature bereits. Über APIs wolle Oracle diese Funktionen auch anderen Hersteller zur Verfügung stellen.

Daneben unterstützt Oracle mit einem weiteren Co-Prozessor auf dem M7 Die auch eine Engine, die insgesamt 15 verschiedene Verschlüsselungs-Algorithmen wie AES, DES, SHA-1 oder Diffie-Hellmann unterstützt. Solche Verschlüsselungs-Engines sind inzwischen auch in der Welt von x86 Standard. Anders als der SQL-Query-Support auf Chip-Ebene lasse sich die Verschlüsselungsengine auch mit Solaris-Anwendungen von Drittherstellern nutzen.

Oracle vertreibt ab sofort die CPU den Server der Familien T7 und M7 und in das Engineered System Oracle SuperCluster M7 integrieren.

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