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Canon vermarktet ab Januar 3D-Drucker von 3D Systems

Ab 1. Januar vertreibt Canon auch in Deutschland 3D-Drucker der Serien ProJet 660, 3500, 4500, 6000 und 7000 von 3D Systems. Die beiden Unternehmen hatten dieses Jahr bereits vergleichbaren Kooperationen in Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Skandinavien gestartet. Canon mit seiner etablierten Organisation übernimmt im Rahmen der Vertriebspartnerschaft für das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat South Carolina Vertrieb, Support und Service für deutsche Kunden.

Ab Januar werden 3D-Drucker von 3DSystems, wie der hier abgebildete Projet 3500 HD Max, in Deutschland über Canon vertrieben und Käufer von Canon mit Support und Service unterstützt (Bild: Canon).

Laut Canon steht dabei der Bereich Prototyping für die Produktentwicklung im Mittelpunkt. Dazu sollen die 3D-Drucker zunächst Canon-Kunden aus den Bereichen Ingenieurwesen, Produktion und Architektur angeboten werden. Damit beschränkt sich Canon allerdings auf einen Teilbereich des wesentlich breiteren Portfolios von 3D Systems.

Ob Canon mit 3D Systems auf den richtigen Partner gesetzt hat, bleibt abzuwarten, da der 3D-Spezialist in den vergangenen Monaten mit erheblichen Problemen zu kämpfen hatte. Wie es tatsächlich um ihn steht, wird man am 4. November erfahren, wenn er seine Zahlen für das dritte Quartal vorlegt. Nichts Gutes ahnen lässt jedenfalls, dass Ende Oktober CEO Avi Reichental das Unternehmen nach 12 Jahren verlassen hat. Für das zweite Quartal 2015 berichtete 3D Systems bei einem um 11 Prozent auf 331,2 Millionen Dollar gekletterten Umsatz einen Verlust nach GAAP in Höhe von 13,7 Millionen Dollar.

3D Systems befindet sich außerdem in einem bisher für das Unternehmen ungünstig verlaufenen Streit wegen der Übernahme des Mitbewerbers Print3D Corporation im Jahr 2011. In diesem Zusammenhang soll man 11,3 Millionen Dollar zahlen, will aber gegen die Entscheidung eines Schiedsgerichts noch gerichtlich vorgehen.

Canon beschreitet mit der Partnerschaft mit 3D Systems aber grundsätzlich einen ähnlichen Weg wie Ricoh und Dell. Ricoh bietet seit Anfang 2015 3D-Drucker des niederländischen Herstellers Leapfrog in Deutschland an. Schwerpunkt hier liegt auf Kunden im Bildungswesen, da nach Ansicht der Partner die Leapfrog-Drucker hier am besten passen und Ricoh bereits auf eine solide Kundenbasis zurückgreifen kann.

Dell hatte bereits vor knapp zwei Jahren hatte eine vergleichbare Vereinbarung mit Stratasys getroffen. Dell agiert seitdem in den USA als Wiederverkäufer für 3D-Drucker der zu Stratasys gehörenden Marke Makerbot. In Deutschland werden sie dagegen durch Makerbot Europe vertrieben, das aus der Übernahme eines Vertriebspartner durch Stratasys hervorging.

Stratasys hatte seine, im Gegensatz zu den zugekauften Makerbot-Modellen auf das Profisegment ausgerichteten 3D-Drucker, bis Ende 2012 über Hewlett-Packard vermarktet. Der Konzern bot sie in Deutschland unter dem Namen HP Designjet 3D an. Das Geschäft wurde jedoch aufgegeben.

Nach der nun erfolgten Aufspaltung von HP will der aus der Personal System Group hervorgegangene Teil HP Inc nun aber wieder in den Markt für 3D-Drucker einsteigen. Es wurde sogar als eines der strategischen Wachstumsfelder definiert. Allerdings will man diesmal mit eigener Technik punkten. Sie heißt Multi Jet Fusion und wurde bereits vor gut einem Jahr vorgestellt. Erste Produkte damit kommen womöglich noch 2016 auf den Markt. Auch HP Inc. will sich an professionelle Anwender richten.

Ausdrücklich keine Pläne, in irgendeiner Form in den Markt für 3D-Drucker einzusteigen, haben derzeit Brother und Samsung. Lexmark, einer der weiteren traditionellen Druckeranbieter, entwickelt sich durch diverse Zukäufe zunehmend zur Softwarefirma. Der Einstieg in den Markt für 3D-Drucker – ob als Vertriebspartner oder als Hersteller – ist daher auch hier unwahrscheinlich. Von Kyocera sind ebenfalls keine Pläne bekannt, sich in absehbarer Zeit mit 3D-Druck zu beschäftigen.

[Mit Material von Peter Marwan, ITespresso.de]

Redaktion

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