SAP liefert umfassendes Update für S/4HANA

SAP (Bild: SAP)

Neben zahlreichen neuen Features hilft in der neuen Version von SAP S/4HANA ein neuer Enterprise-Manager bei der Digitalisierung von Business-Prozessen.

SAP SE stellt ein großes Update für S/4HANA, der gerad mal acht Monate alten In-Memory-basierten Business Suite vor. Sowohl die On-Premise wie auch die Cloud-Version werden dank neuer Funktionen, die Anwendern bei der digitalen Transformation begleiten. Die Bereiche Finance, Vertrieb, Service, Marketing, Commerce, Sourcing, Manufacturing und Procurement aktualisiert SAP mit neuen Features oder Vereinfachungen. Neuerungen kündigt SAP auf der TechEd in Barcelona (10. Bis 12 November) auch in den Modulen für Supply Chain, Asset Management, Research und Human Resources an. In den ersten acht Monaten nach der Markteinführung, meldet SAP jetzt mehr als 1300 Anwender für die ERP-Suite.

Über die neu vorgestellten Enterprise Management Lösungen können Anwender wichtige Business-Prozesse oder Funktionen digitalisieren. Der SAP S/4HANA Enterprise Managemer kombiniert auch so genannte Line-of-Business-Lösungen wie SAP SuccessFactors, Ariba Network, hybris oder SAP Cash Management mit der Business Suite.

Die neue S/4HANA-Version lässt sich auch zusammen mit dem Digital Boardroom verwenden. Dieses eigenständige Produkt sammelt Daten aus der S/4HANA-Suite und der HANA Cloud Plattform und extrahiert aus diesen über die Lösung Cloud for Analytics eine “Single Source of Truth” zu verschiedenen kritischen Business-Metriken in Echtzeit. Dabei werden die Daten automatisch kontextualisiert und vereinfacht, so dass Unternehmen sehr schnell einen Überblick über die Performance eines Unternehmens bekommen.

Wie Ingrid-Helen Arnold, CIO und Chief Process Officer (CPO) bei SAP bei einem Gespräch Ende Juli mit silicon.de erklärte, wären solche Informations-Systeme wie der Digital Boardroom ohne eine Echtzeit-Verarbeitung von Daten nicht möglich. “In klassischen Systemen müssen Daten in einem Business Warehouse aggregiert und analysiert werden. Mit S/4HANA haben wir diese Einschränkungen nicht mehr. Man kann immer auf alle Daten direkt zugreifen und bekommt somit eine völlig neue Agilität. Denn diese Daten kann ich auf jede erdenkliche Weise durchleuchten.” Somit sei der Digital Boardroom nicht nur für die Vorstandsebene ein wertvolles Werkzeug. Damit ließen sich auch andere Szenarien wie etwa die Fragestellung ‘Was bedeutet ein hoher Grad an Wechselkursschwankungen für unser Unternehmen? in Sekundenschnelle anhand der aktuellen Unternehmenslage durchrechnen, erläutert Ingrid-Helen Arnold weiter. Dabei spiele die Simulation, die Vorhersage von diversen Szenarien eine sehr große Rolle.

Um die Neuerungen in S/4HANA umsetzen zu können, habe SAP auch eng mit den Nutzern zusammen gearbeitet, wie Bernd Leukert, Vorstand für Products & Innovation erklärt. Dabei sei es vor allem darum gegangen, an welchen Stellen man mit digitalisierten Abläufen, den größten Mehrwert erzielen kann. “Das Ergebnis ist ein völlig neuer Kern, der S/4HANA zur ersten Wahl für das digitale Business in der Industrie macht. Damit können Unternehmen mit innovativen Use-Cases im Finanz- oder operationalen Bereich wie etwa Logistik mit vereinfachten Daten-Modellen und einer responsiven Nutzererfahrung bisher unerschlossene Business-Werte befeuern.

Digital Boardroom, ein neues SAP-Konzept, das auf der Cloud for Analytics aufsetzt, soll Vorständen und Managern eine Art Daten-Cockpit über sämtliche Echtzeitdaten im Unternehmen geben. (Bild: SAP)
Digital Boardroom, ein neues SAP-Konzept, das auf der Cloud for Analytics (hier im Bild) aufsetzt, soll Vorständen und Managern eine Art Daten-Cockpit über sämtliche Echtzeitdaten im Unternehmen geben. (Bild: SAP)

Zu diesen Vereinfachungen gehören zum Beispiel neue Cockpits für Working-Capital, beschleunigtes Prozessieren über ein vereinfachtes Datenmodell oder auch eine bessere Sicht auf Materialfluss und Lagerhaltung, was wiederum zu verkürzten Herstellungszyklen führe. Über eine vereinfachte Sicht auf Liefer-Alternativen verspricht SAP unter anderem auch verbesserte Entscheidungen für das operationale Geschäft und über eine Standard-Integration mit dem Ariba Network sollen sich auch Procurement-Kosten einsparen lassen.

Zu der vergleichsweise hohen Zahl von Neukunden hat möglicherweise auch das Programm SAP Activate beigetragen, über das SAP die Implementierung von S/4HANA über den gesamten Lebenszyklus hinweg begleitet. So enthält Activate nicht nur eine kostenlose Testversion, sondern auch vordefinierte Business-Prozesse, wodurch sich die Einführungszeiten der neuen Lösung reduzieren lassen.

Daneben bietet das Programm einen Best-Practices-basierten Guided Approach für verschiedene Deployment-Modelle (On-Premises, Cloud oder Hybrid) an. Ein weiteres Tool führ Anwender durch die Konfiguration der Lösung, ein weiteres zielt auf das Content-Lifecyle-Management.

Derzeit rolle SAP rund 80 Prozent aller S/4HANA-Projekte mit Hilfe von Partnern aus. Diese Helfen Anwendern beim Kauf, der Planung und der Optimierung ihrer Installationen. Bereits mehr als 1000 Unternehmen treten inzwischen als Reseller auf, heißt es von SAP.