Amazon Web Services plant neue Wind-Farm

Amazon Web Services

Amazon will künftig den Dienst Amazon Web Service mit Strom aus regenerativen Energiequellen betreiben und plant dafür einen großen Windpark.

Amazon Web Services plant in Ohio einen Windpark, der bis 2017 bis zu 320.000 Megawattstunden liefern soll. Die Anlage wird offiziell Amazon Wind Farm US Central heißen. Damit will Amazon kurzfristig Ziele für den Einsatz von erneuerbaren Energien erreichen.

Schon bis Ende 2016 sollen für den Betrieb der AWS-Infrastruktur und der Rechenzentren 40 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen, wie der Anbieter verspricht. In einem zweiten Schritt plant Amazon zu 100 Prozent auf erneuerbare Energiequellen umzustellen. Allerdings gibt sich AWS hier noch kein Zeitfenster vor.

In dem Wind Park Fowler Ridge will Amazon ab 2016 rund 500.000 Megawatt Stunden produzieren. (Bild: Amazon)
In dem Wind Park Fowler Ridge im US-Bundesstaat Indiana will Amazon ab 2016 rund 500.000 Megawatt Stunden produzieren. (Bild: Amazon)

“Wir verfolgen auch weiterhin Projekte, die dabei helfen, mehr erneuerbare Energiequellen in die Netze einzuspeisen, aus denen die AWS-Rechenzentren ihren Strom beziehen. Unser langfristiges Ziel ist, unsere globale Infrastruktur mit 100 Prozent erneuerbarer Energie zu betreiben”, so Jerry Hunter, Vice President Infrastructure bei AWS. “Das vorgestellte Energie-Projekt hilft uns dabei, unser Ziel von 40 Prozent Anteil an erneuerbaren Energien weltweit bis 2016 sogar zu übertreffen.”

Amazon Wind Farm US Central werde ab Ende 2016 dann zusammen mit den beiden anderen großen Windkraftanlagen und der Solarfarm im Accomac County in Virginia zudem 1,6 Millionen Megawatt Stunden Energie in die lokalen Netze einspeisen, verspricht Amazon. Das entspreche etwa dem Stromverbrauch von 150.000 amerikanischen Haushalten.

Im Mai dieses Jahre wurde AWS von Greenpeace dafür kritisiert, nicht genügend transparent bei Fragen der Stromversorgung zu sein. “Amazons Ziel, 100 Prozent regenerative Energien einzusetzen, – obwohl möglicherweise signifikant – lässt grundlegende Transparenz vermissen, und anders als etwa bei ähnlichen Zusagen von Apple, Facebook oder Google, und es scheint auch Amazon nicht dazu zu verleiten, Inestitionsentscheidungen weg von der Kohle hin zu erneuerbarer Energie zu treiben.” Nun versucht wohl AWS mit der aktuellen Ankündigung auf die Kritik von Greenpeace zu reagieren.

So hatte Amazon Web Services noch im April 2015 erklärt, dass etwa ein Viertel der Stromversorgung der globalen Infrastruktur mit Ökostrom betrieben werde. Parallel zu den Anstrengungen, alternative Energieträger einzusetzen, arbeite Amazon auch daran, die Effizienz der eigenen Rechenzentren zu steigern. Schon im Januar 2015 hatte Amazon eine Windfarm mit 500.000 Megawattstunden in Benton Conty, Indiana angekündigt.

2014 hatte die Forschungsgruppe Anthesis Untersuchungen über den Stromverbrauch von Rechenzentren in den USA vorgelegt, wonach der jährliche Stromverbrauch bis 2020 auf etwa 140 Milliarden Kilowattstunden anwachsen werde, das entspreche etwa 17 neuen Kraftwerken und einem Ausstoß von 150 metrischen Tonnen CO2-Ausstoß. Bis 2017 werde der Stromverbrauch durch mobile Geräte und die Netze, die diese Antreiben etwa 12 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs ausmachen. Von daher scheint es nur recht und billig, wenn der Marktführer von Cloud-Services hier mit gutem Beispiel vorangeht.

[mit Material von Ben Sullivan, TechWeekEurope.co.uk]