Microsoft stoppt Android-Portierungstool Astoria

Microsoft arbeitet angeblich an einem Surface Phone mit Windows 10, das im zweiten Halbjahr 2016 erscheinen soll (Bild: Andrew Hoyle/CNET)

Microsoft will sich bei den Toolkits, die mobile Apps auf Windows 10 bringen sollen, künftig auf den Bereich iOS konzentrieren.

Microsoft spezifiziert in einem Blog die Strategie für die Universal Windows Platform. Im Zuge dieser Neuausrichtung beendet Microsoft auch das Project Astoria. Dieses Toolkit zielte auf die Portierung von Android-Apps auf Windows 10. Stattdessen will es sich nun auf die Windows Bridge for iOS (Codename Project Islandwood) konzentrieren.

Kevin Gallo, Corporate Vice President für die Windows Developer Platform, waren vor allem Rückmeldungen von Seiten der Entwickler für diese Entscheidung verantwortlich. “Wir haben viel Feedback erhalten, wonach zwei Bridge-Technologien, um Code von mobilen Betriebssystemen auf Windows zu bringen, unnötig sind. Wir haben die Rückmeldungen genau geprüft und uns entschieden, Windows Bridge für iOS zur einzigen Option zu machen, um mobilen Code auf alle Windows-10-Geräte zu bringen, inklusive Xbox und PCs.”

Entwicklern, die bereits mit der Android Bridge gearbeitet haben, empfiehlt Gallo, sich nun mit der iOS Bridge und Xamarin zu beschäftigen. Microsoft hat das Unternehmen vor Kurzem erst übernommen. Weitere Details zu den Bridges, Xamarin und der Universal Windows Platform werde Microsoft auf Entwicklerkonferenz Build bekanntgeben. Sie findet in diesem Jahr vom 30. März bis zum 1. April in San Francisco statt.

Projekt Islandwood wird künftig das Einzige Toolkit für die Portierung von mobilen Apps auf Windows sein. (Windows)
Projekt Islandwood wird künftig das Einzige Toolkit für die Portierung von mobilen Apps auf Windows sein. (Windows)

Insgesamt bietet Microsoft Entwicklern drei Brücken zur Windows-Welt an. Die Web Bridge erlaubt es, HTML- und JavaScript basierte Apps für den Windows Store anzupassen. Inzwischen hätten unter anderem Firmen wie Shazam und Yahoo Anwendungen mithilfe der Web Bridge entwickelt, so Gallo weiter.

Project Centennial wiederum ist auf die Portierung vorhandener Win32- und .NET-Apps ausgerichtet. Allerdings testet Microsoft diese Option bisher nur mit ausgewählten Entwicklern. In Kürze soll das Programm jedoch auf mehr Entwickler ausgeweitet werden.

Project Islandwood ist schließlich für Entwickler gedacht, die in Objective-C geschriebene iOS-Apps auch für Windows 10 anbieten wollen. Es steht unter einer Open-Source-Lizenz auf Github zur Verfügung und wird laut Gallo regelmäßig aktualisiert. Das jüngste Update beinhalte eine erste Preview eines ARM32-Compilers.

Der Neuzugang Xamarin wiederum erweitert Microsofts Entwicklerwerkzeuge um die Möglichkeit, in der Microsoft-Sprache C# nicht nur native Apps für Windows, sondern auch für Android, iOS und Mac OS X zu schreiben. Sämtliche Xamarin-Produkte wiederum basieren auf Mono, einer quelloffenen Implementierung des .NET-Frameworks.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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