Alles Flash – EMC stellt neue Storage-Arrays und eine neue Architektur vor

Storage-Spezialist EMC stellt nicht nur neue Flash-basierte Storage-Komponenten vor, sondern wagt mit DSSD D5 auch einen großen architektonischen Schritt.

EMC stellt neue Modelle aus der VMAX-Reihe ausschließlich mit Flash-Speichern vor. EMC geht davon aus, dass bis 2020 Flash-Speicher das wichtigste Speichermedium sein wird. Dennoch werden HDDs nicht völlig verschwinden.

Daneben zeigt EMC mit DSSD D5 auch in Form einer neue Speicher-Appliance, wie die Zukunft von Flash-Speichern aussehen könnte. D5 baut auf einer völlig neuen Speicherarchitektur auf, die extrem schnelles Storage mit minimalen Latenzzeiten ermöglicht.

Die neuen VMAX-Arrays hingegen unterstützen wie die traditionellen VMAX-Arrays ein äußerst breites Einsatzspektrum. Laut EMC ist aber das VMAX All Flash das erste Flash-Array, das neben Block-Storage auch File-Speicher, Open Systems und auch Mainframes (System z und BS 2000) unterstützt. Die neuen Speicher unterstützten sämtliche VMAX-Datenservices und skalieren auf bis zu vier Petabyte.

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Durch den Wechsel auf Flash seien für die Anwender nicht nur Performance-Gewinne möglich, sondern auch niedrigere Gesamtkosten. “2016 wird das Jahr von All-Flash für den Primärspeicher und EMC läutet diese Entwicklung mit der Markteinführung von VMAX All Flash ein”, kommentiert Reimund Willig, CTO von EMC Deutschland. Das System biete Latenzen von 500 Mikrosekunden, eine Bandbreite von bis zu 150 Gigbit/s und eine Verfügbarkeit von bis zu six nines (99,999999).

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EMC VMAX all Flash skaliert bis zu vier Petabyte und ist ab 300.000 Dollar zu haben. (Bild: EMC)

Zusammen mit dem neuen, Appliance-ähnlichen Formfaktor, die neuen Modelle sind in den Ausprägungen VMAX all Flash 450 und 850 verfügbar, ändert EMC auch die Packetierung. Die beiden Modelle unterscheiden sich lediglich in der maximalen Kapazität von zwei beziehungsweise vier Petabyte pro System. So liefert EMC die VMAX in Form von V-Brick-Bausteinen mit mindestens 53 Terabyte aus. Bis zu vier beziehungsweise acht dieser V-Brick-Steine lassen sich zusammen konfigurieren. Als Skale-up-Variante, können diese Module auch in 13-Terbyte-Schritten auf jeweils bis zu 500 Terbabyte skaliert werden. Die beiden Modellreihen sind darüber hinaus in den Varianten F und FX verfügbar, wobei F mit Thin Provisioning, EMC Unisphere, Virtual Volumens und einer Datensicherungssoftware die Basisausführung umfasst. FX bietet auch die Features aus F und erweitert diese mit weiteren Funktionen für native Datenservices wie EMC eNAS für File-Storage, einem Cloud-Array-Link mit dem nichtkritische Daten in Cloud-Services gespeichert werden können, sowie mit Funktionen für Software Defined Storage.

Eine komplett neue Speicherarchitektur bildet die Grundlage für die neue, auf Höchstleistung gebürstete All-Flash-Appliance DSSD D5. Mit insgesamt 96 Anschlüssen für Server (48 als Dual-Portal) und extrem niedrigen Latenzzeiten verbindet EMC mit dieser Appliance über PCIe Gen3 und die treiberlose Technologie NVMe (Non-Volatile Memory Express) Anwendungen mit jedem Speicherknoten.

“Bislang wurden Flash-Arrays änhlich aufgebaut, wie traditionelle HDD-Arrays. Mit DSSD D5 haben wir jetzt eine völlig neue Architektur entwickelt, patentiert und viele Komponenten selbst entwickelt”, so Willig bei einer Veranstaltung in München.

EMC nimmt die Übernahme von DSSD, dem Unternehmen von Andy Bechtoldsheim ins eigene Portfolio mit auf und präsentiert mit der DSSD D5 eine völlig neues Architekturkonzept für Flash-Storage. (Bild: EMC)
EMC nimmt die Übernahme von DSSD, dem Unternehmen von Andy Bechtoldsheim ins eigene Portfolio mit auf und präsentiert mit der DSSD D5 eine völlig neues Architekturkonzept für Flash-Storage. (Bild: EMC)

DSSD D5 erzielt einen Durchsatz von 100 Gigabit pro Sekunde, Zugriffsgeschwindigkeiten von 100 Millionen IOPS und Latenzwerte von lediglich 100 Mikrosekunden. Mit diesen Leistungskennzahlen eignet sich das neue EMC-System selbst für extrem anspruchsvolle Next-Generation-Anwendungen, die ausschließlich “heiße”, das heißt permanent verwendete und deshalb veränderliche Datenbestände nutzen. In das fünf Rack-Units hohe Chassis passen bis zu 36 Flash-Module mit zusammen 144 Terabyte Bruttokapazität, was 100 Terabyte Nutzkapazität entspricht.

Neben redundanter Server-Anbindung bietet DSSD D5 zudem eine Reihe weiterer Hochverfügbarkeitsfeatures sowie Funktionen für eine hocheffiziente Storage-Administration. Dazu zählen unter anderen Dual-Port-Client-Cards, doppelte High-Availability-Controller, redundante Komponenten, die Technologie Cubic RAID für verbesserte Flash-Zuverlässigkeit sowie Dynamic Wear Levelling, physische Flash-Kontrolle und Space-Time Garbage Collection.

Die Kernkomponente von DSSD D5 ist neben den PCIe-Adaptern die PCIe-Switched Fabric, die dafür sorgt, dass die Anwendungen direkt mit den einzelnen Flash-Zellen kommunizieren können. (Bild: EMC)
Die Kernkomponente von DSSD D5 ist neben den PCIe-Adaptern die PCIe-Switched Fabric, die dafür sorgt, dass die Anwendungen direkt mit den einzelnen Flash-Zellen kommunizieren können. (Bild: EMC)

DSSD D5 richtet sich an Unternehmen, die mit traditionellen Architekturen an Grenzen gestoßen sind. Als Anwendungsbereiche nennt EMC Simulationen, Fraud-Detection zum Beispiel bei Kreditkarten oder Analysen für die Öl und Gas-Industrie. Derzeit lassen sich Hadoop-Anwendungen, High-Performance-Datenbanken oder komplexe Echtzeit-Anwendungen und –Analysen wie etwa von SAS mit der neuen Storage-Architektur zusammen betreiben.

DSSD D5 unterstützt auch Oracle-Datenbanken und bestehende Datenbank- und Data-Warehouse-Lösungen. Wie das Unternehmen mitteilt, lasse sich gemessen an der schnellsten bislang bekannten Oracle-Lösung über DSSD D5 die benötigte Rackfläche auf ein Fünftel, die Latenzwerte auf ein Drittel und die TCO um 68 Prozent reduzieren. Auch Hadoop-Workloads können über die Appliance beschleunigt werden. Die Converged Platforms Division von EMC, zu der auch VCE gehört, wird DSSD D5 in naher Zukunft in ihr Infrastrukturportfolio integrieren. Die Storage-Appliance ist ab März 2016 verfügbar.