Shopping-Apps treiben Digitalisierung im Handel voran

Shopkick-App (Bild: Silicon.de)

Shopping-Apps wie shopkick gestalten maßgeblich die Zukunft des Einzelhandels mit. Wie wichtig Digitalisierung und Mobile Services für die Branche sind, zeigt auch die aktuelle Debatte zur sogenannten Störerhaftung. Hier sind schnelle Entscheidungen und einfache Lösung gefragt.

Digitalisierung und Technologien wie Beacons, WLAN, QR- oder Barcodes zählen zwar zu den aktuellen Themen im Einzelhandel, laut einer aktuellen Studie von Fujitsu verfügt die Mehrheit der Händler jedoch über keine klare Digitalstrategie. Wie der Einzelhandel der Zukunft gestaltet werden kann, will auch die Shopping-App shopkick (iOS und Android)demonstrieren.

Die App des 2010 in den USA von Cyriac Roeding gegründeten Unternehmens ist seit Oktober 2014 auch in Deutschland nutzbar. Sie setzt auf Beacon-Sender und Ultraschalltechnologie, um Nutzerbewegungen zu erfassen. Die App motiviert Nutzer Geschäfte zu betreten und letztlich Punkte, sogenannte Kicks, zu sammeln und diese wiederum in Gutscheine einzutauschen. Die Kicks gibt es bereits beim Übertreten der Türschwelle. Zusätzliche Prämien gibt es dann für das Scannen von Barcodes auf Produkten oder In-App-Käufe. Als digitaler Shoppingbegleiter will shopkick so die Zukunft des mobilen Einkaufs voranbringen. Partner sind unter anderem Media- Saturn, Douglas, Penny, Obi, Reno und Karstadt. Herstellerangaben zufolge hat die App hierzulande inzwischen über 2 Millionen Nutzer.

Shopkick-App (Screenshot: Silicon.de)

Das Systeme stößt jedoch immer noch auf einige Hindernisse. So ist eine stabile Internetverbindung die Grundvoraussetzung für Mobile Services. Oft ist diese im Geschäft, etwa aus baulichen Gründen, nicht gegeben. Laut HDE-Händlerumfrage würde rund die Hälfte der Händler den Kunden deshalb gerne freies WLAN anbieten. Hier kommt aber die sogenannte Störerhaftung ins Spiel, die noch nicht geklärt ist.

“Der Händler muss seinen Kunden einen einfachen WLAN-Zugang anbieten können. Angebote wie shopkick sind ansonsten nur eingeschränkt nutzbar. Deshalb brauchen wir endlich eine politische Entscheidung, um die Digitalisierung im Handel zu beschleunigen”, sagt Stefanie Lüdecke, Managing Director von shopkick Deutschland.

Erst letzte Woche hatte sich Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) dafür ausgesprochen, die rechtlichen Hürden für eine flächendeckende Einführung offener WLAN-Zugänge in Deutschland deutlich abzusenken.

Aktuell testet das Unternehmen die Offline-Nutzung der App am Point of Sale. So sollen Händler und Kunden in der Zwischenzeit auch ohne WLAN vom Service profitieren können. Laut Lüdecke kann das jedoch keine dauerhafte Alternative sein: “Trotz der anhaltenden Digitalisierung im Einzelhandel, wird die Kaufentscheidung größtenteils am Point of Sale getroffen. Unsere App inspiriert den Nutzer und berät ihn beim Einkaufen. Wir wollen die Händler mit in die neue Welt nehmen – das funktioniert aber nur, wenn die rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen stimmen.”

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