Fedora: Version 24 der Linux-Distribution bietet neue Cloud- und Container-Funktionen

Logo Fedora (Bild: Fedora)

Die finale Version 24 der Linux-Distribution Fedora wurde jetzt vom Fedora-Projekt, das von Red Hat gesponsert wird, freigegeben. Sie liegt ab sofort als Final für Server, Cloud und Workstations vor und integriert unter anderem OpenShift Origin und einen neuen Entwicklermodus für Fedora Atomic Host.

Fünf Woche später als geplant wurde jetzt die finale Version 24 von Fedora veröffentlicht. Die neueste Ausgabe macht unter anderem neue Werkzeuge und Funktionen für Entwickler verfügbar, die Linux-Container und Orchestrierungstechnologien wie Kubernetes einsetzen wollen. Sie hat zudem aktualisierte Pakete sowie Optimierungen hinsichtlich der zugrunde liegenden Fedora-Infrastruktur an Bord.

Es stehen drei Editionen von Fedora 24 bereit – Cloud, Server und Workstation – wie erstmals bei Version 21. Sie richten sich an die speziellen Bedürfnisse der Anwender in den jeweiligen Bereichen. Alle umfassen den Linux-Kernel, die Paketverwaltung RPM, den Init-Dienst systemd und das Installationsprogramm Anaconda. Zudem enthalten sie einen Paketmanager für RPM-basierte Linux-Distributionen namens DNF.

Die Laufzeitbibliothek glibc 2.23, die jetzt integriert wurde, soll auf Infrastrukturebene für eine höhere Performance sorgen. Die Entwickler versprechen zudem eine höhere Kompatibilität zu POSIX. Ab sofort enthalten ist Version 6 der GNU Compiler Collection (GCC), mit der alle Basispakete neu erstellt wurden. Das Ergebnis ist laut Aussage der Entwickler ein besser optimierter Code in allen Editionen.

In Fedora 24 Cloud ist neuerdings OpenShift Origin enthalten, eine für die Applikationsentwicklung und -implementierung optimierte Kubernetes-Distribution. Anwender sollen damit Container-basierte Anwendungen einfacher erstellen und starten können.

Mit FreeIPA 4.3 liefert Fedora 24 Server Funktionen zur Optimierung der Replica-Installation, Segmenterstellung und Topologie-Visualisierung. Die Server-Edition fällt jetzt außerdem schlanker aus, weil die Entwickler nicht benötigte Pakete entfernt haben.

Fedora 24 Workstation hat als zentrales neues Feature für Desktop-Anwender die Desktopumgebung GNOME 3.20 im Gepäck. Auch der X-Ersatz Wayland wurde weiter optimiert und liegt nun in der jüngsten Preview-Version vor. Er soll in künftigen Releases der Standard-Grafikserver von Fedora werden. LibreOffice, die freie Bürosoftware, wurde auf Version 5.1.4 aktualisiert und der Firefox-Browser auf Version 47.

Zu den drei Ausgaben gibt es zusätzlich auch eine auf Fedora 24 basierende Ausgabe von Fedora Atomic Host, für das ein zweiwöchiger Releasezyklus gilt. Sie führt einen neuen Entwicklermodus ein. In diesem wird der Host automatisch heruntergeladen und Cockpit zusammen mit tmux gestartet, was die Arbeit mit der Entwicklerkonsole deutlich vereinfachen soll. Er erleichtert zugleich das Erfassen von Key-Session-Informationen wie IP-Adresse und Root-Passwort.

Ab sofort lassen sich die finalen Editionen von Fedora 24 als Live-Images für 32- und 64-Bit-Systeme via Bittorent herunterladen. Alternativ stehen die verschiedenen ISO-Dateien auf der Projekt-Website zum Download bereit.

Parallel ist die Entwicklung von Fedora 25 angelaufen. Die finale Version wird laut aktuellem Zeitplan frühestens Anfang November 2016 erscheinen. Zuvor soll es je eine Alpha- und Betaversion geben.

[Mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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