Wi-Fi Privacy: Norton bringt App für sicheres Surfen in ungesicherten WLANs

(Bild: Shutterstock/phive)

Die Mehrheit der Deutschen glaubt, dass ihre Daten beim Surfen in öffentlichen WLAN-Netzwerken sicher sind. Durch ihr sorgloses Verhalten ermöglichen sie Hackern leichten Zugriff auf private Informationen. Nortons App Wi-Fi Privacy soll den den Diebstahl privater Informationen in öffentlichen WLANs durch Cyberkriminelle für rund 30 Euro im Jahr verhindern.

Die Symantec-Sparte Norton hat mit Norton Wi-Fi Privacy eine neue Anwendung für regelmäßige Nutzer öffentlicher WLAN-Netzwerke vorgestellt. Mit der App könne sich User vor dem Ausspähen ihrer Daten durch Hacker und andere Angreifer schützen. Die App setzt dazu auf Verschlüsselungstechnologien. Sie steht ab sofort für iOS und Android zum Download zur Verfügung. Der jährlicher Abo-Service kostet 29,99 Euro und beinhaltet den Schutz für ein mobiles Endgerät sowie In-App-Support rund um die Uhr. Demnächst soll die App auch für PCs, Macs und als Mehrgeräte-Lizenz verfügbar sein.

Norton (Grafik: Norton)

Dass sich ein Großteil der Internetnutzer in öffentlichen WLANs sorglos verhält und offensichtlich Bedarf an derartigen Lösungen besteht, sollen auch die Zahlen des aktuellen Norton Wi-Fi Risk Reports belegen. Er wurde vom Marktforschungsunternehmen Edelman Intelligence im Auftrag von Norton by Symantec durchgeführt. Die Online-Befragung fand in neun Ländern unter insgesamt 9135 Teilnehmern ab 18 Jahren statt, die öffentliche WLAN-Hotspots nutzen. In Deutschland wurden 1005 Personen befragt.

Dem Report zufolge glauben 58 Prozent der Deutschen, dass ihre Daten in ungesicherten WLAN-Netzwerken sicher sind. Viele Internetnutzer ermöglichen durch ihr sorgloses Online-Verhalten Angreifern ungehinderten Zugriff auf sensible Daten wie Bankinformationen oder Passwörter von sozialen Plattformen. Das gilt insbesondere für die sogenannten Millennials und deren Eltern. Norton zufolge ist es in erster Linie die Unwissenheit über die Sicherheit öffentlicher WLAN-Netzwerke, die viele Menschen zu einfachen Zielen für Hacker macht.

Norton-WiFi-Privacy (Bild: Symantec)

Wie die Umfrage zudem zeigt, kennen nur 35 Prozent der Befragten den Unterschied zwischen einem gesicherten und einem ungesicherten drahtlosen Netzwerk. Der Großteil der Befragten geht davon aus, dass Sicherheitseinstellungen in allen WLAN-Hotspots an öffentlichen Orten wie Flughäfen, Hotels oder Cafés direkt implementiert sein. “Viele Anwender glauben, dass ihre Informationen sicher sind, wenn sie passwortgeschützt auf öffentliche Wi-Fis zuzugreifen. Das ist aber nicht immer der Fall”, erklärt Fran Rosch, Executive Vice President, Norton Business Unit, Symantec.

Dem Norton Wi-Fi-Risk-Report zufolge loggt sich mehr als die Hälfte der deutschen Internetnutzer unter Verwendung ungesicherter WLAN-Hotspots in persönliche Mail-Accounts ein. 43 Prozent der Befragten melden sich mit persönlichen Daten in Social-Media-Accounts an. Damit gewähren sie möglicherweise Zugriff auf ihre privaten und beruflichen E-Mail-Kontakte. Jeder fünfte Internetnutzer greift über öffentliches WLAN auf Bankkonten oder andere Finanzinformationen zu.

Die Meinung, dass öffentliche Wi-Fi-Hotspots sicher sind, ist insbesondere bei den jüngeren Generationen weit verbreitet. Während 68 Prozent der sogenannten Millennials und 62 Prozent der Generation X diese Auffassung teilen, sind es bei den über 55-Jährigen nur 55 Prozent. Erstaunlicherweise glauben auch Eltern (66 Prozent) häufiger als kinderlose Personen (59 Prozent), dass öffentliche WLANs sicher sind.

Ähnlichen Schutz wie Norton jetzt mit Wi-Fi Privacy, aber darüber hinaus noch zusätzliche Funktionen, versprechen VPN-Apps wie sie Avast, Avira, G Data und F-Secure anbieten. Avast SecureLine ist als kostenlose 7-Tage-Testversion für PC, Mac, Android und iOS erhältlich. Eine Einjahreslizenz kostet aktuell 59,99 Euro. Den bei Avira Phantom VPN genannten Dienst gibt es für Rechner mit Windows 7 oder höher beziehungsweise Android ab Version 4.0.3 sowie nun auch für OS X und iOS (mindestens iOS 8). G Data bietet seit dem Frühjahr eine entsprechende kostenpflichtige Zusatzoption für die Android-Software G Data Mobile Internet Security für 2,99 Euro im Monat oder 29,99 Euro im Jahr an.

Bei F-Secure gibt es die Software Freedome seit Mai vergangenen Jahres auch für Mac OS als zwei Monate kostenlose Testversion und dann in Jahresabonnements für ein, drei respektive fünf Geräte für 39,90, 44,90 beziehungsweise 59,90 Euro. Mehrgerätelizenzen lassen sich auch plattformübergreifend für OS X, Windows, Android, iOS und Amazon Fire einsetzen. Für Android und iOS gibt es die App schon seit 2014, eine Desktop-Variante von Freedome kam Anfang 2015 dazu.

Seit Ende April offeriert Opera zudem einen kostenlosen VPN-Client ohne Datenlimit als Bestandteil seines Desktop-Browsers. Nutzer können verschlüsselt und anonym online gehen sowie einen virtuellen Standort wählen. Seit Anfang Mai gibt es ihn samt Werbeblocker und Trackingschutz auch als App für iOS.

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