ownCloud kündigt eigenen Software-Marktplatz an

ownCloud (Grafik: ownCloud)

Er soll ab Anfang 2017 das Ökosystem rund um ownCloud Server, Community Apps und Enterprise Apps erweitern. Entwickler und Partner können ihn nutzen, um kommerzielle ebenso wie Open-Source-Apps zu vermarkten und zu distribuieren.

Um das Ökosystem rund um ownCloud Server, Community Apps und Enterprise Apps zu erweitern, ownCloud einen eigenen Software-Marktplatz aufbauen. Das jetzt angekündigte Projekt wird auf der ownCloud Contributor Conference vorgestellt, die von 9. bis 15. September in Berlin stattfindet. Entwickler und Partner sollen den Marktplatz dann ab Anfang 2017 nutzen können, um entweder kommerzielle oder auch Open-Source-Apps darüber zu vermarkten und zu distribuieren

“Die Möglichkeit zur Erweiterung und Anpassung von ownCloud gab es zwar schon immer, aufgrund fehlender Monetarisierungsmöglichkeiten wurde sie aber wenig genutzt”, erklärt ownCloud CEO Tobias Gerlinger in einer Pressemitteilung. “Entwickler aus der Community sind auf uns zu gekommen, mit dem Wunsch, eine Vermarktungsplattform zu schaffen. Der ownCloud Marketplace bietet Entwicklern und Partnern die Möglichkeit, ihre spannenden Erweiterungen und Apps zu vermarkten und zu verteilen. Ziel ist es, mit dem neuen Marketplace das Ökosystem von ownCloud weiter zu stärken und die führende Position von ownCloud am Markt auszubauen.”

ownCloud war 2010 als Community-Projekt gegründet worden war und wurde 2012 mit ownCloud Enterprise um Desktop-Clients und mobile Apps erweitert. Eigenen Angaben zufolge kann owncloud inzwischen auf über zehn Millionen Anwender und 350 Firmenkunden seiner File-Sync- und Share-Plattform verweisen.

In den vergangenen Jahren wurden von der ownCloud-Community über 250 Apps entwickelt und auch von ownCloud selbst eine Reihe von Enterprise-Apps zur Verfügung gestellt. Bislang fehlte aber die zentrale Anlaufstelle. Die soll nun mit dem eigenen Software-Marktplatz geschaffen werden.

Mit dem ownCloud Marketplace sollen Entwickler nicht nur eine Möglichkeit erhalten, ihre Apps anzubieten und abzurechnen, auch Web-Agenturen können darüber dann ownCloud-Themes entwickeln und zum Verkauf anbieten. Für Consulting-Dienstleister besteht die Möglichkeit Lösungen für spezielle Branchen anzubieten und darauf basierende Geschäftsmodelle zu entwickeln und Softwareanbieter sollen ownCloud mit ihrer eigenen Software verknüpfen und den Code für die Integration unter Open-Source- oder kommerzieller Lizenz über den Marktplatz anbieten können. Nicht zuletzt soll die seit Version 9.1 in ownCloud Enterprise enthaltenen Workflow-Funktionalität es Entwickler und Partner ermöglichen kunden- oder nutzerspezifische Workflows zu entwickeln und über den Marketplace anbieten.

Der ownCloud Marketplace soll mehrere Lizenzmodelle unterstützen. Neben der Möglichkeit, Erweiterungen kostenlos als Open Source anzubieten, können Wartung und Support in Rechnung gestellt werden oder eine Software im Abo-Modell unter einer kommerziellen Lizenz vermarktete werden. Jede Erweiterung des ownCloud Core muss allerdings unter AGPLv3 gestellt werden. Dafür erlaubt die ownCloud Commercial License als Teil des ownCloud-Subscription-Modells auch kommerzielle Erweiterungen.