Auch Apples Smartwatch 2 kommt ohne eigenen Netzzugang

Apple Watch Edition mit Keramikgehäuse, das für Funkwellen besonders gut geeignet sein soll. (Bild: Apple)

Vollgepackt mit neuen Features ist die neue Generation der Apple Watch. Ob Apple damit Marktanteile bei gewerblichen Anwendern gut machen kann, ist fraglich.

Parallel zum neuen iPhone hat Apple die eigene Smartwatch in einer neuen Version vorgestellt. Die smarte Uhr verfügt jedoch einen schnelleren Prozessor mit zwei Rechenkernen und einen GPS-Chip. Zudem sollen Anwender die Uhr auch mit zum Schwimmen nehmen können. Nach wie vor positioniert Apple die Watch als Fitnessgerät, sie ist “vollgepackt ist mit Features, die unseren Kunden erlauben, ein gesünderes Leben zu führen”.

Apple Watch Nike+. (Bild: Apple)
Apple Watch Nike+. (Bild: Apple)

Wie im Vorfeld berichtet, wollte Apple seine Smartwatch nicht nur durch ein GPS-Modul, sondern auch durch eine eigene Mobilfunkverbindung stärker vom iPhone abkoppeln und damit insbesondere in sportlichen Szenarien eigenständiger nutzbar machen. Auch für den professionellen Einsatz hätte diese Funktion neue Szenarien eröffnet.

Laut Bloomberg sprach Apple darüber auch bereits mit Netzbetreibern in den USA und Europa. Mit einem integrierten Mobilfunkchip wäre es etwa möglich gewesen, auch außerhalb der Reichweite eines iPhone Sportergebnisse E-Mails oder Karteninformationen zu erhalten. Offenbar gilt es hier jedoch noch technische Probleme zu überwinden. Mobilfunkchips brauchen derzeit noch zu viel Strom. Dadurch wäre die Akkulaufzeit des Gerätes noch kürzer ausgefallen.

 

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neue Version der Apple Watch verfügt jedoch über den neuen Zweikern-Prozessor S2. Der iPhone-Hersteller attestiert dem eine um 50 Prozent höhere Geschwindigkeit im Vergleich zum Vorgänger. Die neue GPU soll sogar für doppelte Grafikperformance gut sein und das Display für 50 Prozent mehr Helligkeit. Für mehr Performance könnte außerdem watchOS 3 als neues Betriebssystem sorgen.

Die erweiterten Kombinationsmöglichkeiten von Gehäusen, Armbändern und Zifferblättern zeigt der Hersteller in einer Apple Watch Galerie. Aus der Partnerschaft mit Nike kommt dabei die Apple Watch Nike+. Diese verfügt über ein Aluminiumgehäuse in Spacegrau sowie ein perforiertes Nike-Sportarmband, das an die Optik luftiger Laufschuhe erinnert.

Apple Watch Edition mit Keramikgehäuse, das für Funkwellen besonders gut geeignet sein soll. (Bild: Apple)
Apple Watch Edition mit Keramikgehäuse, das für Funkwellen besonders gut geeignet sein soll. (Bild: Apple)

Neu ist auch die Apple Watch Edition mit einem weißen Keramikgehäuse zum Preis von 1449 Euro. Ein Keramikgehäuse ist von Apple schon länger für Mobilgeräte angedacht. Ein Patentantrag Apples stellte dabei heraus, dass keramisches Material besonders durchlässig für Radiofrequenzen ist und sich damit für Geräte mit integrierten Antennen eignet. Außerdem erhoffte es sich von Keramik geringere Herstellungskosten mobiler Geräte und zugleich einen besseren Schutz vor versehentlicher Beschädigung.

Apples neue Uhren kosten mit Aluminiumgehäuse ab 419 Euro und mit Edelstahlgehäuse ab 649 Euro. Sie sind wie die neuen iPhones ab dem 9. September vorbestellbar und sollen ab dem 16. September in über 20 Ländern zur Auslieferung kommen. Apples bisherige Computeruhr bleibt als Apple Watch Series 1 im Programm. Trotz Aufwertung durch den beschleunigten S2-Chip senkt Apple den Einstiegspreis für sie weiter ab auf 319 Euro. Schon im März – rund ein Jahr nach dem Marktstart – war er um 50 Euro auf 349 Euro gesenkt worden.

Mit dieser Preisanpassung reagiert Apple offenbar auf verlorene Marktanteile. Laut IDC haben insbesondere preisgünstigere Fitnesstracker steigende Marktanteile bei den Wearables geholt, während die Verkäufe der Apple Watch um 56,7 Prozent zurückgingen. Die Marktforscher erklärten das mit dem klar ersichtlichen Nutzwert und der großen Auswahl von Basic Wearables wie Fitnesstrackern, die keine Anwendungen von Drittanbietern unterstützen und sich damit von einer Smartwatch unterscheiden. Apple habe seine Verkäufe zumindest durch seine erste Preissenkung etwas stabilisieren können.

[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]

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