OpenStack Newton – Neue Version vereinfacht den Betrieb

(Bild: Red Hat/OpenStack)

Mit der aktuell 14. Version des Marktführers bei quelloffenen Systemen bietet die OpenStack-Cloud-Software ein deutlich verbessertes Nutzererlebnis durch verbesserte Skalierbarkeit und Belastbarkeit.

Newton heißt die jetzt verfügbare, neue Version von OpenStack. Die OpenStack-Community gibt damit die 14. Version der verbreiteten Open-Source-Software für Cloud-Anwendungen frei. In den kommenden Wochen und Monaten werden dann die ersten auf OpenStack Newton basierenden Produkte und Dienstleistungen veröffentlicht. Die neuen Einsatzmöglichkeiten werden zudem auch beim OpenStack Summit vom 25. bis 28. Oktober in Barcelona präsentiert.

Die neue Version bringt den Entwicklern zufolge Verbesserungen in Bezug auf Skalierbarkeit, Performance und Belastbarkeit. Daneben haben die Entwickler auch auf eine einfachere Verwendbarkeit der Lösung hingearbeitet und wurde das Zusammenspiel zwischen dem Cloud-Management, der Container-Architektur Docker und physischer Hardware optimiert. Auf diese Weise verringert OpenStack Newton mehrere bisher bestehende Hürden bei Architektur und Funktionen und erlaubt nun das Skalieren über Plattformen und geographische Grenzen hinweg.

OpenStack haftet noch immer der Ruf an, für Anwender ein hohes Maß an Komplexität zu verursachen. Newton, das 14. Major-Release der Software, soll das zumindest ein Stück weit ändern. (Bild: OpenStack Foundation)
OpenStack haftet noch immer der Ruf an, für Anwender ein hohes Maß an Komplexität zu verursachen. Newton, das 14. Major-Release der Software, soll das zumindest ein Stück weit ändern. (Bild: OpenStack Foundation)

So haben die Entwickler die Verwendbarkeit der Cloud-Plattform bei Virtualisierung von reinen Hardware-Systemen und Containern optimiert. Das hilft beim Installieren, Bedienen und Pflegen von OpenStack-Installationen, aber auch bei der Entwicklung von neuen Anwendungen.

Der API-Dienst Magnum etwa liefert jetzt die Werkzeuge Swarm, Kubernetes und Mesos. So soll das Zusammenspiel mit Containern optimiert werden. Neu sind in Magnum eine speziell auf die Bediener zugeschnittene Installationsanweisung, Support für Plug-in-fähige Treiber, Unterstützung für Kubernetes-Cluster auf reinen Hardware-Servern und für eine asynchrone Cluster-Erstellung.

API-Management in OpenStack mit dem Projekt Magnum, das Swarm, Kubernetes und Mesos unterstützt. (Bild: OpenStack Foundation)
API-Management in OpenStack mit dem Projekt Magnum, das Swarm, Kubernetes und Mesos unterstützt. (Bild: OpenStack Foundation)

Der Bereitstellungsdienst Ironic bietet jetzt mehrfach-mandantenfähige Netzwerkfunktionen sowie eine enge Anbindung an Magnum, Kubernetes und Nova. Die Komponente Kolla unterstützt ab sofort die Implementierung auf reinen Hardware-Systemen.

Zusätzliche Netzwerkfunktionen

Die Netzwerk-Komponente Kuryr, die im Wesentlichen die Netzwerkfunktionalitäten von Neutron mit Docker verbindet, integriert nun ebenfalls die Technologien Swarm und Kubernetes. Als Beta-Version gibt es derzeit in Kuryr die Möglichkeit, virtuelle Maschinen zu verschachteln. Dafür sorgt auch eine Integration mit Magnum und Neutron.

Das Projekt Kuryr soll die Netzwerk-Lösung Neutron mit Containern verbinden. Zum ersten Mal unterstützt Kuryr Swarm und Kubernetes. (Bild: OpenStack)
Das Projekt Kuryr soll die Netzwerk-Lösung Neutron mit Containern verbinden. Zum ersten Mal unterstützt Kuryr Swarm und Kubernetes. (Bild: OpenStack)

Zur Unterstützung von Konfigurationen von Telekommunikationsnetzwerken erlauben VLAN-bewusste VMs Unternehmen, vorhandenen virtuelle Netzwerkfunktionen (VNF) in einer OpenStack-Cloud zu betreiben und mit einem VLAN pro Mandant den Datenverkehr in die virtuelle Maschine zu leiten. Nova fügt variable Konfigurationseinstellungen hinzu, was es Administratoren ermöglicht, Konfigurationsparameter ohne Knotenneustart nochmals zu laden. Die neue Nova Funktion “get-me-a-network” erleichtert zudem die Netzwerkkonfiguration.

Mehr Stabilität und Performance

Neben diversen Features, die den Einsatz von OpenStack vereinfachen sollen, optimiert Version 14 auch Verfügbarkeit, Anpassbarkeit und selbstheilende Funktionen. Damit steigt die Systemstabilität insgesamt. Vor allem die Projekten Cinder, Ironic, Neutron und Trove verbessern die Verfügbarkeit.

Für höhere Sicherheit sorgen Keystone-Aktualisierungen, die jetzt PCI-konform sind und zudem verschlüsselte Berechtigungen enthalten. Cinder unterstützt jetzt auch das Umschreiben von verschlüsselten in unverschlüsselte Datenträger und umgekehrt. Ebenfalls neu ist Support für Mikro-Versionen und die Möglichkeit, Datenträger mit Speicher-Snapshots in Kaskade zu löschen. Der neue Datensicherungsdienst von Cinder lässt sich nun auch auf mehrere Instanzen skalieren.

Big Data und Datenbanken zählen zu den wichtigsten Workloads auf OpenStack-Installationen, so das Marktforschungsunternehmen Crisp Research in einer Studie zur OpenStack-Nutzung deutscher Unternehmen. (Bild: Crisp Research)
Big Data und Datenbanken zählen zu den wichtigsten Workloads auf OpenStack-Installationen, so das Marktforschungsunternehmen Crisp Research in einer Studie zur OpenStack-Nutzung deutscher Unternehmen. (Bild: Crisp Research)

“Die OpenStack-Community konzentriert sich darauf, Clouds leichter benutzbar zu machen. Dies wird deutlich in der neuen Version Newton, die die wichtigsten Nutzerbedürfnisse anpackt und sowohl Cloud-Bedienern als auch App-Entwicklern gesteigerte Sicherheit, eine höhere Belastbarkeit und mehr Auswahl bietet”, so Jonathan Bryce, Geschäftsführer der OpenStack Foundation. “Die neuen Funktionen und Verbesserungen in Newton unterstreichen die Stärke von OpenStack: Es läuft weltweit mit mehr Auslastung, in mehr Einsatzarten und mehr Unternehmen. OpenStack ist eine Cloud-Plattform, die alles vereint: Computer, Netzwerk, Speicher und innovative Cloud-Technologien.”

Tipp: Ob und wie deutsche Unternehmen OpenStack einsetzen, erfahren Sie in unserem Hintergrundartikel “OpenStack auf dem Weg zum Standard