Azure IoT und Windows 10 IoT Core mit neuen Services

Windows 10 IoT Core wird es für Anwender künftig kostenlos geben. Daneben sorgt Microsoft für neue Verwaltungs-Tools und eine sichere Verbindung zwischen der Azure IoT Suite und Windows IoT Core.

Microsoft kündigt auf dem IoT-Solutions World Congress in Barcelona neue Services für Azure IoT und Windows 10 IoT an. Diese Services sollen das Verwalten und Überwachen von IoT-Lösungen für Anwender vereinfachen.

Dazu gehört der ab sofort verfügbare Azure IoT Certified Device Catalog. Anwender können darüber nach Geräten und Partnern für eine IoT-Lösung suchen. Das Microsoft Azure Certified for IoT Program umfasst zurzeit mehr als 175 Geräte von rund 100 Partnern. Alle Geräte, die in diesem Katalog aufgeführt sind, wurden für die Azure IoT Suite getestet und zertifiziert.

Neben einer Liste mit Anbietern von Sicherheitsdienstleistungen bietet Microsoft nun auch einen Katalog mit Geräten die für Azure IoT zertifiziert sind. (Bild: Microsoft)
Neben einer Liste mit Anbietern von Sicherheitsdienstleistungen bietet Microsoft nun auch einen Katalog mit Geräten die für Azure IoT zertifiziert sind. (Bild: Microsoft)

Immer mehr Partner schließen sich mit Microsoft zusammen, um gemeinsam IoT-Lösungen anzubieten, oder ihre eigenen Komponenten an die Produkten von Microsoft anzubinden. Microsoft nennt die Unternehmen eBECS, Cognizant, die COPA-DATA Group oder auch Fujitsu, die ihre Produkte auf den Technologien von Microsoft aufbauen. Der deutsche Kunde Liebherr etwa nutzt entwickelt auf Basis von Microsoft Azure, Microsoft Cognitive Services und Windows 10 IoT Core eine neue Generation “intelligenter Kühlschränke”.

Kernstück von Microsofts IoT-Strategie ist aber nach wie vor die Plattform Azure IoT. Und die erweitert Microsoft mit nicht nur mit neuen Sicherheitsfunktionen, sondern auch mit neuen Diensten und Features.

Microsoft führt untere anderen neue Verwaltungsmöglichkeiten für Geräte im Azure IoT Hub ein. Damit lasse sich Software, Firmware und auch die Konfiguration von Millionen weltweit verstreuten Geräten organisieren. Dieses Feature werde ab November verfügbar sein.

Ein Reboot-Pattern im Azure IoT Hub Device Management. Dank neuer Funktionen können Anwender auch weltweit verteilte Geräte verwalten und pflegen. (Bild: Microsoft)
Ein Reboot-Pattern im Azure IoT Hub Device Management. Dank neuer Funktionen können Anwender auch weltweit verteilte Geräte verwalten und pflegen. (Bild: Microsoft)

Über das Message Routing des Azure IoT Hubs werde es ab dem frühen Winter möglich sein, Messages, die an das IoT-Hub geschickt werden, an bestimmte Geräte oder Endpunkte weiter zu leiten. Microsoft vergleicht dieses Feature mit den Regeln, mit dem sich Mails automatisch sortieren lassen.

Microsofts Grove Starter-Kit für IoT-Projekte. (Bild: Microsoft)
Microsofts Grove Starter-Kit für IoT-Projekte. (Bild: Microsoft)

Das Azure IoT Gateway erlaubt es über ein neues SDK, in ein Gateway Intelligenz für individuelle Aufgaben einzubauen. Das IoT Gateway SKD ist Open Source und soll ab November verfügbar sein. Daneben stellt Microsoft auch das Grove IoT-Commercial Gateway Kit vor, das als IoT-Starter Kit angeboten wird. Das neue Kit kombiniert Intels IoT-Gateway-Technologie auf Basis von Wind River Linux und das Azure IoT Gateway SDK. Damit sollen sich schnell Prototypen erstellen lassen. Möglich ist hier beispielsweise die Verbindung von älteren und neuen Geräten, Datenfilter, die bestimmte Daten ausfiltern, bevor diese ins Backend weitergeleitet werden oder auch das Erstellen von Übersetzungs-Protokollen.

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IoT: Eine neue Standard-Welt entsteht

Im Bereich IoT gibt es zahlreiche Initiativen und Konsortien, bislang laufen diese Bestrebungen jedoch überwiegend parallel nebeneinander her. Doch damit dies alles überhaupt funktionieren kann, braucht man neben neuen Produkten auch neue Standards – insbesondere für die Kommunikation der Geräte untereinander und für die Sicherheit. silicon.de gibt einen Überblick.

Neue Funktionen gibt es auch in Windows 10 IoT Core, Microsofts Betriebssystem für kleine Geräte mit kleinem Footprint. Mit der neuen Version unterstützt diese Version auch Windows Update, wodurch sich das eingebettete Betriebssystem auf den Geräten auf aktuellem Stand halten können. Ebenfalls neu ist die Möglichkeit, den Windows Store zu verwenden, um Anwendungen zu aktualisieren. Zudem erweitert IoT Core den Support für Management-Lösungen. Über das Trusted Platform Module (TPM) 2.0 kann Microsoft auch die Kommunikation zwischen den Geräten mit IoT Core und der Azure IoT Suite absichern. Darüber hinaus können Anwender Windows 10 IoT Core künftig kostenlos beziehen. Partner, die Geräte mit diesem Betriebssystem verkaufen wollen, brauchen jedoch nach wie vor eine Lizenz, die über windowsforiotdevices.com bezogen werden kann.

Windows 10 Core unterstützt jetzt auch Raspberry Pi. (Bild: Microsoft)
Windows 10 Core unterstützt jetzt auch Raspberry Pi. (Bild: Microsoft)

Sam George, Director Azure Internet of Things bei Microsoft, beobachtet in den vergangenen Monaten eine deutliche Veränderung bei IoT-Projekten. Noch vor 12 Monaten hätten Anwender eher gefragt “Ist das wirklich möglich?”. Heute stehe schon die Frage im Raum: “Wie schnell kann ich starten?” Laut IDC hätten bereits ein Drittel aller Unternehmen eine IoT-Lösung umgesetzt und 43 Prozent würden derzeit eine IoT-Lösung planen.

In einem weiteren Blog stellt George zudem das neue Security Program for Azure IoT von Microsoft vor. Im Rahmen des Programms bietet Microsoft eine kuratierte Liste von Security-Auditors, die im Kundenauftrag die Sicherheit von IoT-Szenarien und -Lösungen testen. Hier werden unter anderem Namen wie Casaba Security LLC, CyberX, Praetorian oder Tech Mahindra genannt. Die Sicherheits-Audits umfassen das komplette Lösungsszenario, und decken von den Geräten über Assets und Gateways bis hin zu allen Kommunikationsschnittstellen in die Cloud sämtliche Bereiche ab.

Gorge erklärte auch, dass Microsoft mit Standardisierungsorganisationen, wie dem Industrial Internet Consortium (IIC), zusammenarbeiten werde, um Industriestandards und Best Practices für Sicherheits-Audits zu etablieren.