IBM will mit Watson die Arbeitswelt verändern

IBM Watson (Grafik: IBM)

Mit künstlicher Intelligenz will IBM den Zeitfressern im Büro auf den Leib rücken. Lernende Systeme sollen den Mitarbeitern assistieren und bei der Weiterbildung des Personals helfen und auch die Marketing-Abteilung automatisiert über die Gewohnheiten von Kunden informieren.

IBM stellt auf der Kundenmesse World of Watson zahlreiche neue Funktionen vor, die auf der KI-Lösung Watson basieren. Neu sind unter anderem die aus verschiedenen Modulen aufgebaute Cognitive Engagement Solution für Marketing, E-Commerce und Supply-Chain eine HR-Lösung sowie der persönliche Assistent Watson Work.

Die Cognitive Engagement Solutions integriert Lösungen Watson Marketing, Watson Commerce sowie Watson Supply Chain. Dafür sammelt die KI-Lösung Daten aus den unterschiedlichsten Quellen und bereitet diese für die Kundenkommunikation auf.

In einem Pilot-Projekt von Hilton, IBM und WayBlazer.com wird der Roboter Connie als Concierge trainiert. (Bild: IBM)
In einem Pilot-Projekt von Hilton, IBM und WayBlazer.com wird der Roboter Connie als Concierge trainiert. Mit Watson Workspace bietet IBM jetzt auch APIs, die die Anbindung von Produktivitätstools wie Mail-Programmen ermöglichen sollen. Nutzer bekommen dann zum Beispiel einen Termin vorgeschlagen, wenn in einer Mail danach gefragt wird. (Bild: IBM)

Zu den ausgewerteten Informationen zählen unter anderem bevorzugte Liefermodalitäten oder auch die Stilrichtung eines Verbrauchers. Mit jeder weiteren Interaktion lernt das System über einen Kunden dazu. So kann die Lösung den Verantwortlichen helfen, zielgenauer auf die Bedürfnisse der Verbraucher einzugehen.

Weitere Bestandteile der Cognitive Engagement Solution sind Watson Customer Experience Analytics, die fortlaufend Kundendaten, wie etwa Kaufverhalten und Shopping Trends analysiert und bei der Erstellung von Marketingkampagnen hilft.

Ein rollenbasiertes Dashboard für Customer Experience Analytics, das auf der KI-Lösung Watson basiert und damit Rückschlüsse auf die Vorlieben von Kunden zulässt. (Bild: IBM)
Ein rollenbasiertes Dashboard für Customer Experience Analytics, das auf der KI-Lösung Watson basiert und damit Rückschlüsse auf die Vorlieben von Kunden zulässt. (Bild: IBM)

Über Watson Content Hub lassen sich mit kognitiven Fähigkeiten CMS-Daten eines Unternehmens verwalten und diese automatisch verschlagworten. So haben Marketing-Verantwortliche schnell Zugriff auf geeigneten Content. Mit dem Watson Order Optimizer sollen im Online-Handel die Bestellabwicklungen über alle Kanäle hinweg verbessert werden. Auch hier gibt es eine selbstlernende Komponente, aus historischen Bestellvorgängen und Markttrends heraus Empfehlungen zu Lieferkapazitäten, -kosten oder –zeiten vorhersagt.

Der

Watson Supply Chain lernt aus typischen Beziehungsmuster in der Lieferkette, erkennt Anomalien und warnt Einkäufer vor potenziellen Lieferstörungen, prognostiziert zeitliche und finanzielle Auswirkungen und schlägt auch Verantwortliche für die Behebung eines Problems vor.

Im Bereich Human Ressource Management platziert IBM die Suite Watson Work. Auch hier bietet IBM verschiedene Module, wie etwa Watson Talent, das über künstliche Intelligenz die Rekrutierung von Talenten sowie die Weiterbildung von verschiedenen Mitarbeitern erleichtern soll. Die Lösung soll unter anderem auch Motivation und Engagement der Mitarbeiter auswerten. Der HR-Abteilung werden dann Empfehlungen vorgeschlagen, wie sich die Motivation eines Mitarbeiters verbessern lässt. Angestellte und Führungskräfte bekommen darüber hinaus kognitive Assistenten, um eine kontinuierliche Partizipation, Lerninhalte und Entwicklungsempfehlungen, den Feedbackprozess und die Anerkennung von Mitarbeiterengagement zu managen.

Mehr zum Thema

Virtual und Mixed Reality in der Arbeitswelt

Den Möglichkeiten ist eine Studie von Deloitte, Fraunhofer FIT und Bitkom nachgegangen. Deren Autoren sehen enormes Potenzial, warnen aber auch vor überzogenen Erwartungen. Der eco Verband hält zugleich das Feld Augmented Reality für unterschätzt.

Auch bei der Bereitstellung der passenden Werkzeuge und Kommunikationskanäle soll die Lösung helfen. Bei Problemen soll die neue IBM Watson Workspace Anwendung über KI-Funktionen bei der Suche nach dem passenden Experten helfen und zudem relevante Inhalte kontextbasiert bereit zu stellen. Dabei passt sich das Tool an die bevorzugte Arbeitsweise eines Mitarbeiters an. Das Tool konsolidiert unterschiedliche Konversationen verschiedener Kommunikationskanäle in und an einem Platz. Auch durch die Hervorhebung der wichtigsten Aufgaben und die Bereitstellung von Inhalten zum benötigten Zeitpunkt, soll die KI-Anwendung den Mitarbeiter in seiner täglichen Arbeit unterstützen. IBM verspricht so eine Effektivtätssteigerung der Mitarbeiter, die damit repetitive Vorgänge automatisieren können.

Mit den IBM Watson Work Services bietet IBM einen Satz kognitiver Schnittstellen, über die sich zum Beispiel notwendige Aktionen anzeigen oder Informationen konsolidieren lassen. Diese Informationszusammenfassungen zu so genannten Momenten lassen sich in verschiedene Anwendungen einbauen. Damit steht Entwicklern beispielsweise ein Modul für Sentiment-Analyse zur Verfügung. Erkennt das System in einer Mail den Satz “Termin aufsetzen” dann sucht die Lösung automatisch im Kalender nach einem möglichen Termin.

IBM führt Watson also in immer neue Anwendungsgebiete. An vielen Stellen wird die Lösung für künstliche Intelligenz als Kerntechnologie eingesetzt. Ein wichtiger Bereich ist auch das Thema IoT. Hier wird IBM die weltweite Zentrale in München eröffnen.

Tipp der Redaktion zum Thema: IBM und IoT – Alles dreht sich um Watson