Alibaba Cloud eröffnet erstes Rechenzentrum in Deutschland

AliBaba Cloud (Grafik: AliBaba Group)

Es ist zugleich das erste europäische Rechenzentrum des chinesischen Unternehmens. Die Cloud Computing-Sparte der Alibaba Group setzt dabei auf Colocation im Vodafone-Rechenzentrum in Frankfurt am Main. Bis Ende des Jahres soll je eins in Australien, Japan und Dubai folgen.

Alibaba Cloud, die Cloud-Computing Sparte des chinesischen Internetkonzerns Ali Baba, bietet künftig seine Dienste auch aus einem Rechenzentrum in Deutschland an. Der Anbieter kooperiert dazu mit Vodafone, in dessen Rechenzentrum in Frankfurt am Main er seine Hardware aufstellt. Aus dem Rechenzentrum in Frankfurt bietet Alibaba Cloud unter anderem Datenspeicherung und Datenverarbeitungsleistungen, Middleware-Funktionen auf Unternehmensebene oder Cloud-Security-Dienste an.

Der Schritt ist Teil einer größer angelegten, weltweiten Expansion. Noch im Laufe dieses Jahres will Alibaba Cloud noch jeweils ein Rechenzentrum im Mittleren Osten, in Australien und Japan in Betrieb nehmen. Bislang verfügt das Unternehmen bereits über Rechenzentren in China, Hongkong, Singapur und in den USA.

AliBaba Cloud (Grafik: AliBaba Group)

“Alibaba Cloud hat Deutschland als den Ort für das erste Rechenzentrum in Europa gewählt, da es eine hochentwickelte Infrastruktur bietet und im Herzen von Europa liegt. Damit wollen wir zeigen, dass wir den höchsten Standards im Bereich der Datensicherheit entsprechen und unsere globale Expansionsstrategie bekräftigen”, erklärt Ethan Yu, Vice President der Alibaba Group und General Manager bei Alibaba Cloud Global, in einer Pressemitteilung.

Daneben wirbt der Anbieter mit diversen Zertifizierungen um Vertrauen. So habe man dieses Jahr als erstes chinesisches Unternehmen das Zertifikat für IT-Service Management Standards nach ISO/IEC 20000-1:2011 erhalten. Bereits früher habe man das Gold-Zertifikat für Cloud Security des British Standards Institute (BSI) sowie das ISO/IEC 27001-Zertifikat für Informationssicherheits-Management erworben. In der Praxis bewährte Anti-DDoS-Technologie sei zudem ebenfalls Bestandteil der angebotenen Cloud-Services.

Mit dem Schritt hat ein weiterer, großer internationaler Anbieter die Notwendigkeit erkannt, die eigentlich ortsunabhängig anbringbaren Cloud-Dienste aus Compliance-Gründen doch zumindest regional im Rechtsraum seiner wichtigen Kunden anzubieten. Die derartige Argumentation der deutschen Wettbewerber scheint also nicht ganz aus der Luft gegriffen zu sein, auch wenn die Sorgen der Kunden diesbezüglich allmählich schwinden. Allerdings nehmen ihr mit ihrem Einlenken Firmen wie Microsoft, Amazon oder Cisco und Rackspace nach und nach den Wind aus den Segeln.

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Fraglich ist, wie viel reines Cloud-Computing aber tatsächlich benötigt wird. Inzwischen scheint sich immer mehr die Einsicht durchzusetzen, dass zumindest die Public Cloud nur ein Mittel zum Zweck und nicht das Allheilmittel für alle Probleme ist. Schätzungen gehen davon aus, dass mittelfristig nur ein Viertel der Workloads in die Cloud wandert, drei Viertel dagegen zumindest in großen Firmen weiterhin lokal verarbeitet werden.

Dazu trägt auch bei, dass neue Entwicklungen bei der Hardware, insbesondere hyperkonvergente Systeme den Betrieb einer echten “Private Cloud” inzwischen deutlich einfacher machen. Daher setzen Firmen wie T-System, Fujitsu oder Oracle inzwischen auf sogenannte Multi-Cloud-Konzepte und wollen es Kunden so einfach wie möglich machen, Public- Private- und Hybrid-Cloud-Angebote in dem für sie passenden Mix flexibel zu nutzen.