Plattform Cloud Privacy Check nimmt Betrieb auf

Checkliste (Bild: Shutterstock/Karuka)

Sie soll kostenlos und einfach europäische Datenschutzregelungen erklären und die einschlägigen Gesetze von 32 Länder direkt vergleichbar machen. Dazu haben Anwälte aus den Ländern vier grundlegende Fragen zum Thema beantwortet.

Anwälte aus 32 Ländern haben unter Federführung von EuroCloud Deutschland_eco e. V. und EuroCloud Austria die Informationsplattform Cloud Privacy Check (CPC) geschaffen. Dort sollen sich Interessierte kostenlos, schnell und einfach zu Datenschutzgesetzen in Europa informieren und vor allem 32 Ländergesetze direkt vergleichen können. Unternehmen könnten damit “tausende Euro sparen”.

Letztlich geht cloudprivacycheck.eu die komplexe Datenschutzthematik bei der Nutzung von Cloud Services mit vier Fragestellungen an. Bereits die Antworten auf diese vier Fragen sollen eine grundlegende Orientierung schaffen.

Plattform Cloud Privacy Check nimmt Betrieb auf (Grafik: EuroCloud)

Nach Auffassung der Initiatoren, Jens Eckhardt, Fachanwalt für IT-Recht und Vorstandsmitglied von EuroCloud Deutschland_eco e. V. sowie Tobias Höllwarth (EuroCloud Austria), ist es für IT-Ingenieure, IT-Einkäufer oder geschäftliche Nutzer schon schwierig genug, die komplexen derzeitigen europäischen Datenschutzgesetze zu verstehen. In Kombination mit den oft kleinen, aber dennoch bedeutsamen Unterschieden zwischen den EU-Mitgliedsstaaten könnten jedoch ohne geeignete juristische Begleitung von Beginn an fast unüberwindbare Herausforderungen entstehen.

“In Europa stellen uns leider nicht nur die vielen verschiedenen Sprachen vor Probleme: Cloud-Dienstleister und -Nutzer gleichermaßen sehen sich mit schwerwiegenden datenschutzrechtlichen Hürden konfrontiert, die zu massiven und inakzeptablen Wettbewerbsnachteilen zum Beispiel im Vergleich zu den USA führen”, so Eckhardt in einer Pressemitteilung.

Nach Auffassung von Tobias Höllwarth (EuroCloud Austria) können Firmen mit dem Cloud Privacy Check "tausende Euro sparen" (Screenshot: silicon.de)
Nach Auffassung von Tobias Höllwarth (EuroCloud Austria) können Firmen mit dem Cloud Privacy Check “tausende Euro sparen” (Screenshot: silicon.de)

Mit dem Cloud Privacy Check soll dem Datenschutz der Mythos eines Nutzungshindernisses genommen werden und zugleich aufgezeigt werden, dass Datenschutz zielgerichtet umgesetzt werden kann. Eckhardt weiter: “Dabei geht es nicht um das Aushebeln des Datenschutzes, sondern darum, durch eine einfache Erläuterung von Anforderungen und Lösungen die Offenheit gegenüber den Datenschutzanforderungen zu fördern.“

Kunden von Cloud Services bekämen mit dem Cloud Privacy Check eine erste Einsicht, wie sie vorgehen müssen. “Eine Detailprüfung mit einem juristischen Spezialisten kann der Cloud Privacy Check zwar nicht ersetzen, aber das grundsätzliche rechtliche Raster liegt vor. Das spart Zeit und erleichtert einen kosteneffizienten Einstieg in die Rechtsberatung”, so Eckhardt.

EuroCloud Deutschland ist der Verband der deutschen Cloud-Computing-Wirtschaft und vertritt diese im europaweiten Netzwerk EuroCloud. Der 2009 gegründete Verband setzt sich seitdem für Akzeptanz und bedarfsgerechte Bereitstellung von Cloud Services am deutschen Markt ein. Er ist dem eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. angegliedert.

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