EU erlaubt Microsoft Kauf von LinkedIn unter Auflagen

Microsoft kauft LinkedIn (Grafik: silicon.de)

In erster Linie musste sich Microsoft verpflichten, über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren konkurrierende Soziale Business-Netzwerke zu unterstützen. Beispielsweise soll ihnen das Office-Add-in-Programm weiterhin angeboten werden.

Die im Juni angekündigte Übernahme von LinkedIn durch Microsoft wurde nun auch von den zuständigen EU-Behörden grundsätzlich genehmigt. Zuvor hatten Regulierungsbehörden in den USA, Kanada, Brasilien und Südafrika dem geplanten Zusammenschluss bereits zugestimmt. Nun soll die Transaktion in den kommenden Tagen abgeschlossen werden.

Brüssel hat seine Zustimmung jedoch nur unter einigen Auflagen erteilt. In erster Linie musste sich Microsoft verpflichten, über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren konkurrierende Soziale Business-Netzwerke zu unterstützen. Beispielsweise soll ihnen das Office-Add-in-Programm weiterhin angeboten werden. In dessen Rahmen wird es Entwicklern ermöglicht, Dienste in Office-Anwendungen zu integrieren. Künftige Verbesserungen des Programms sollen Drittanbietern ebenso wie Microsoft für LinkedIn nutzen können.

LinkedIn-CEO Jeff Weiner, Microsoft-Chef Satya Nadella und LinkedIn-Chairman Reid Hoffmann (v.l.) vor der LinkedIn-Zentrale in Mountain View (Bild: Microsoft).
LinkedIn-CEO Jeff Weiner, Microsoft-Chef Satya Nadella und LinkedIn-Chairman Reid Hoffmann (v.l.) vor der LinkedIn-Zentrale in Mountain View (Bild: Microsoft).

Wie Microsofts Chief Legal Officer Brad Smith mitgeteilt hat, sagte das Unternehmen darüber hinaus auch zu, LinkedIn-Konkurrenten im Office Store gleichberechtigt zu behandeln und es IT-Administratoren zu ermöglichen, die geplante Integration von LinkedIn-Profilen in die Office-Oberfläche abzuschalten.

“Falls wir eine LinkedIn-Applikation oder eine Kachel für Windows-PCs entwickeln und sie in Windows einbauen, werden wir PC-Herstellern erlauben, sie innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums nicht auf ihren Computern zu installieren”, so Smith weiter. “Wir werden auch sicherstellen, dass Nutzer die Anwendung oder Kachel deinstallieren können, wenn sie dies wünschen. Wir werden außerdem Windows nicht verwenden, um Nutzer zur Installation der LinkedIn-App aufzufordern.” Außerdem werde es auch keine exklusiven Vereinbarungen mit PC-Herstellern geben, um die LinkedIn-Anwendung vorzuinstallieren und konkurrierende Dienste auszuschließen.

Insbesondere Salesforce-CEO Marc Benioff hatte an die Regulierungsbehörden appelliert, die Übernahme von LinkedIn durch Microsoft genau zu prüfen. Er befürchtete vor allem, dass Microsoft LinkedIn mit Windows bündeln und damit den Wettbewerb einschränken könnte. Salesforce und Microsoft arbeiten grundsätzlich in vielen Bereichen zusammen. Allerdings war auch Salesforce an einer Übernahme von LinkedIn interessiert.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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