Europäisches Satellitennavigationssystem Galileo hat Betrieb aufgenommen

Galileo (Screenshot: silicont.de/GSA)

Galileo soll Behörden, Unternehmen und Privatpersonen Bürgern kostenlose Dienstleistungen offerieren. Bislang wurden dafür 18 Satelliten in eine Umlaufbahn gebracht. Bis 2020 sollen es dann 30 Satelliten sein. Bis dahin kooperiert das Galileo-System mit dem amerikanischen GPS.

Das von Europa auf den Weg gebrachte Satellitennavigationssystem Galileo bietet jetzt Behörden, Unternehmen und Privatpersonen erste Dienste an. Wie die Europäische Kommission mitgeteilt hat, steht Galileo nun Nutzern weltweit eine Reihe von Ortungs-, Navigations- und Zeitgebungsdiensten zur Verfügung. Galileo sei interoperabel mit GPS, solle Nutzern jedoch eine genauere und verlässlichere Ortung ermöglichen.

Stand heute sind also die Galileo-Satelliten und die Bodeninfrastruktur betriebsbereit. Die Signale sind laut Betreibern “hochpräzise”, stehn aber noch nicht jederzeit zur Verfügung. Daher werden die Galileo-Signale in der Anfangsphase noch in Verbindung mit anderen Satellitennavigationssystemen wie GPS verwendet. Das soll sich bis 2020 ändern, wenn zwölf weitere Satelliten in ihre Umlaufbahn gebracht wurden.

Galileo (Screenshot: silicont.de/GSA)
Galileo (Screenshot: silicont.de/GSA)

Zu den kostenlosen Dienstleistungen von Galileo gehört die nterstützung bei Rettungsmaßnahmen, präzise Navigation, Synchronisierung für sogenannte “kritische Infrastrukturen” und Dienstleistungen für Behörden. Beispielsweise sollen Menschen, die ein Notsignal von einer Galileo-kompatiblen Bake absetzen, mit einem Such- und Rettungsdienst (Search and Rescue Service, SAR) schneller gefunden und gerettet werden können. Künftig soll zudem dem Absender des Notrufs bestätigt werden, dass er geortet wurde und Hilfe unterwegs ist.

Galileo kann in allen kompatiblen Chipsätzen in Smartphones oder in Navigationssystemen für Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Erste Smartphones damit sind im Herbst 2016 auf dem Markt gekommen. Ab 2018 sollen dann auch alle neuen, in Europa verkauften Fahrzeuge mit Galileo ausgerüstet sein, womit dann der Notfalldienst eCall unterstützt wird.

Außerdem dient Galileo als Zeitgeber für die Synchronisierung von Banken- und Finanztransaktionen sowie von Verteilungsnetzwerken für Telekommunikation und Energie, und soll so dazu beitragen, dass die effizienter funktionieren. Auch Behörden und Dienste für Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe, Zoll und Polizei werden darauf zugreifen. Sie erhalten einen voll verschlüsselten Dienst.

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[mit Material von Anja Schmoll-Trautmann, ZDNet.de]