Siemens: Ex-SAP-Chef Jim Hagemann Snabe soll Aufsichtsratsvorsitzender werden

Jim Hagemann Snabe (Bild: Martin Schindler)

Er soll den für Siemens “entscheidenden Zukunftsbereich Software und Digitalisierung” stärken. Läuft die Wahl erwartungsgemäß, könnte Snabe das Amt zum 31. Januar 2018 antreten. Dem Siemens-Vorstand gehört er bereits seit 2013 an.

Jim Hagemann Snabe übernimmt aller Voraussicht nach Anfang 2018 das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden bei Siemens. Das hat das Unternehmen heute mitgeteilt. Demnach finden die turnusgemäßen Neuwahlen zum Siemens-Aufsichtsrat in der Hauptversammlung Ende Januar 2018 statt, in der anschließenden konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats soll Snabe dann zum Vorsitzenden gewählt werden.

Dem Gremium gehört Jim Hagemann Snabe bereits seit 2013 an, er löste damals Josef Ackermann ab. Bereits damals wurde erklärt, er solle die Digitalisierung des Konzerns im Aufsichtsrat begleiten. Dass er nun zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt werden soll, zeigt auch die weiter gestiegene Bedeutung der Thematik für Siemens und die Wirtschaft überhaupt.

Jim Hagemann Snabe (Bild: Martin Schindler)
Jim Hagemann Snabe soll Aufsichtsratsvorsitzender bei Siemens werden (Bild: Martin Schindler)

“Der Wandel zur Digitalisierung verändert auch unser Geschäft. Herr Snabe verfügt über eine tiefe industrielle Expertise bei Software und Digitalisierung. Mit der Empfehlung stellen wir die Weichen für eine langfristige Nachfolgeplanung und Kontinuität im Siemens-Aufsichtsrat”, erklärt Gerhard Cromme, derzeit Vorsitzender des Aufsichtsrats der Siemens AG. Dessen Mandat endet mit Ablauf der Hauptversammlung 2018. Der 73-Jährige darf aufgrund einer Altersbeschränkung in der Satzung nicht mehr antreten.

“Die Zukunft von Siemens mitzugestalten und die erfolgreiche Zusammenarbeit im Aufsichtsrat in dieser neuen Funktion fortzusetzen ist eine großartige Aufgabe”, erklärt Snabe in einer Pressemitteilung. Er plane bis zur Hauptversammlung 2018 die Anzahl seiner sonstigen Mandate (etwa Aufsichtsratsposten bei Allianz, Maersk sowie Bang & Olufsen) zu reduzieren, um sich auf die Arbeit bei Siemens konzentrieren zu können. Sicher ist schon, dass Snabe auf seine verbliebenen Ämter bei SAP verzichtet.

Bei SAP war Snabe im Sommer 2013 vom Amt des CEO zurückgetreten. Der Däne bildete bis dahin mit dem mit dem Amerikaner Bill McDermott eine Doppelspitze. Als ausschlaggebend für seine Entscheidung nannte Snabe damals private Gründe. Im Mai 2014 wechselte er dann in den Aufsichtsrat des Unternehmens. Bei seinem Rücktritt konnte Snabe auf eine äußerst erfolgreiche Amtszeit als CEO und auf 20 Jahre bei SAP zurückblicken.