Vorsicht vor neuer Phishing-Kampagne gegen Paypal-Nutzer

Phishing-Attacke auf Paypal-Nutzer (Screenshot: Proofpoint)

Die Forscher von Proofpoint bezeichnen den von ihnen entdeckten Phishing-Versuch gegen PayPal-Benutzer als besonders ausgeklügelt. Allerdings ist es nicht der erste in einer vergleichbaren Qualität. Wieder einmal dient eine angebliche Sicherheitsüberprüfung dazu, unvorsichtige Nutzer hereinzulegen.

Forscher des IT-Sicherheitsspezialisten Proofpoint haben vor einer neuerlichen Phishing-Attacke auf Paypal-Nutzer gewarnt. Zentrales Element des aktuellen Versuchs, Daten zum Nutzerkonto abzugreifen, ist ihnen zufolge eine sehr gut gestaltete Phishing-Seite. Sie wirke ausgesprochen glaubwürdig und mache sich die Tatsache zunutze, dass Benutzer es inzwischen gewohnt sind, durch ähnliche Überprüfungsverfahren die Wiederherstellung des Kontozugriffes zu beantragen.

Proofpoint zufolge ist PayPal durch die große internationale Reichweite und die hohen Benutzerzahlen für Angreifer besonders attraktiv. Sie könnten dadurch mit einer einmal entwickelten Phishing-Seite in mehreren Regionen gleichzeitig angreifen. Das nun entdeckte Phishing-Kit enthält Proofpoint zufolge etwa Optionen für mehrere Sprachen, um so Benutzern aus unterschiedlichen Standorten Legitimität vorzugaukeln.

Über E-Mails werden Nutzer auf diese gefälschte PayPal-Anmeldeseite gelockt (Screenshot: Proofpoint)
Über E-Mails werden Nutzer auf diese gefälschte PayPal-Anmeldeseite gelockt (Screenshot: Proofpoint)

Für eine vergleichbar professionelle Phishing-Kampagne versandten die Angreifer im Januar 2016 in Deutschlands zahllose Mails. Von anderen Kampagne unterschied die sich damals auch dadurch, dass die Angreifer über gewisse Informationen über die Angeschriebenen zu verfügen schienen. So waren teilweise Name und Adresse der Angeschriebenen korrekt.

Danach werden Nutzer auf dieser gefälschten Paypal-Site aufgefordert, ihre Daten einzugeben. (Screenshot: Proofpoint)
Danach werden Nutzer auf dieser gefälschten Paypal-Site aufgefordert, ihre Daten einzugeben. (Screenshot: Proofpoint)

Die aktuelle Kampagne zeichnet sich Proofpoint zufolge außer durch die cleveren Funktionen der Zielseite auch durch die “anspruchsvollen administrativen Backend-Prozesse” aus. Denn nachdem Nutzer einen umfassenden Satz persönlicher und finanzieller Informationen eingegeben haben, werden sie auf die echte PayPal-Website zurückgeleitet. So falle es ihnen noch schwerer, den Betrug zu durchschauen.

Proofpoint sieht das neu entdeckte Phishing-Kit zudem auch als Beleg dafür, dass “Crimeware als Dienstleistung” immer professioneller wird. Es sei nicht nur “ein kostengünstiges und unkompliziertes Mittel zur Durchführung von Phishing-Betrug mit niedrigen Zugangshindernissen”, sondern bietet auch die Optionen, die Verteilung von Malware mit Phishing zu kombinieren.

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